Südmexiko-Newsletter Oktober / November 2021
CHIAPAS
Urgent Action: Über 3000 Vertriebene in Aldama
Die Situation in der Region Aldama spitzt sich weiter zu. Allein vom 1. bis 4. November fanden 47 bewaffnete Angriffe auf 10 Gemeinden des Landkreises Aldama, im Hochland von Chiapas, statt. Die Angreifer sind eine Gruppe Bewaffneter, die von Santa Martha aus im Landkreis Chenalhó operieren. Nach 72 Stunden haben die bewaffneten Angriffe immer noch nicht geendet und die Bewohner*innen werden weiterhin belagert.
Ca. 3.000 Menschen aus mehreren Gemeinden, vorwiegend Frauen, Kinder und Ältere, haben ihre Häuser verlassen und sind in die Berge geflohen. Dort sind sie Kälte, Hunger und unhygienischer Verhältnisse ausgesetzt.
Das Menschenrechtszentrum Frayba fordert die Regierung von Chiapas und Mexiko auf, dieser Gewalt endlich ein Ende zu setzen statt tatenlos zuzusehen.
Stopp der Gewalt in Aldama!
Stopp der Straflosigkeit für schwerbewaffnete Gruppierungen!
Bitte unterschreibt die Eilaktion des Menschenrechtszentrums
(UA auf Spanisch): https://frayba.org.mx/19872-2/
Unruhen in Chiapas anlässlich Regierungswechsel
Aufstand indigener Gemeinden gegen lokale Machthaber. Herrschaft der seit Jahrzehnten regierenden Familien von Großgrundbesitzern wird in Frage gestellt.
Mehrere Gemeinden in Chiapas befinden sich in Aufruhr, nachdem die langjährigen Machthaber in Lokalwahlen angeblich bestätigt wurden. Die Empörung über die Resultate der Wahlen vom 6. Juni drückt sich vielerorts auf der Straße aus. Am 1. Oktober traten die neuen lokalen Behörden ihr Amt an.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/10/254638/mexiko-unruhen-chiapas-regierungswechsel
OAXACA
Zunehmende Konflikte um Bergbauprojekt in Oaxaca (25. Oktober)
In Oaxaca demonstrieren zapotekische Gemeinden gegen die Bergbaufirma Fortuna Silver Mines, welche nach zehn Jahren Betrieb auf zunehmenden Widerstand stößt. Das mexikanische Umweltministerium lehnte das Bewilligungsgesuch für weitere 10 Jahre Ausbeutung von Silber und Gold schon zweimal ab, ein drittes Gesuch wird noch verhandelt.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/10/255170/oaxaca-konflikte-nehmen-zu
Dorfbevölkerung vertreibt Bauarbeiter eines umstrittenen Bahnprojekts
In verschiedenen Dörfern des mexikanischen Bundesstaats Oaxaca haben die Einwohner*innen Bauarbeiter*innen der Firma La Peninsular vertrieben. Die Mitarbeitenden der Firma hatten den Auftrag, die Bauarbeiten an den Bahngleisen im Rahmen der Modernisierung der Transisthmischen Eisenbahn fortzusetzen. Die vor allem indigene Bevölkerung der Region kritisiert, dass der Bau auf ihrem Land stattfinde und plädiert für ihre Rechte.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/10/255061/mexiko-dorfbewohner-bauarbeiter
MEDIEN UNTER BESCHUSS
Mexiko: Lage weiter besorgniserregend nach Tötung von zwei Journalisten in Chiapas
Die Gewalt gegen Medienschaffende hat im Süden von Mexiko zwei neue Opfer gefordert. Innerhalb von zwei Tagen wurden in den Bundesstaaten Chiapas und Guerrero zwei Journalisten getötet.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/11/255317/mexiko-ermordung-journalisten-chiapas
Alle 13 Stunden ein Angriff auf Medienschaffende
Anlässlich des Internationalen Tags gegen die Straflosigkeit für Verbrechen an Journalist*innen am 2. November zog die Organisation für Pressefreiheit Artículo 19 ein trauriges Resumée: 145 Medienschaffende wurden in Mexiko seit dem Jahr 2000 wegen ihrer Arbeit ermordet. Allein in diesem Jahr seien es bereits sieben gewesen, informierte Artículo 19. Zuletzt traf es den Fotoreporter Alfredo Cardoso Echeverría. Er wurde am 29. Oktober in der Pazifikstadt Acapulco verschleppt und später mit Schusswunden aufgefunden. Am 31. Oktober erlag er in einem Krankenhaus seinen Verletzungen. Am 28. Oktober erschossen Unbekannte den Journalisten Fredy López in San Cristóbal de las Casas im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/kultur-medien/alle-13-stunden-ein-angriff-auf-medienschaffende/
MEXIKO
Gemeinden in Mexiko gewinnen den Kampf gegen ein umstrittenes Staudammprojekt
Der jahrzehntelange Widerstand dreier Dörfer in Zentralmexiko gegen die Zwangsumsiedlung durch ein Staudammprojekt hat endlich Erfolg und kann als Hoffnungsschimmer für andere Kämpfe um Wasser und Territorium in Lateinamerika dienen. Eine Lösung für eine nachhaltige Trinkwasserversorgung in der Umgebung ist damit allerdings noch lange nicht erreicht.
Weiterlesen: https://amerika21.de/analyse/255342/mexiko-doerfer-gegen-staudamm
Migrant*innen-Karawane auf dem Weg in die Haupstadt (30. Oktober)
Eine Gruppe Geflüchteter im Süden Mexikos setzt ihren Weg Richtung Mexiko-Stadt fort. Inzwischen sollen 6.000 Menschen mit der sogenannten Karawane unterwegs sein, die größte seit Beginn der Covid-19-Pandemie. In der mexikanischen Hauptstadt wollen sie vor dem Nationalen Institut für Migration (Instituto Nacional de Migración, INM) gegen die Verzögerung bei Asylanträgen protestieren. Danach wollen die Menschen weiter zur Grenze zu den USA.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/10/255239/karawane-mexiko
Denkmal für „kämpfende Frauen“ statt Kolumbus (25. September)
Mehrere Frauenkollektive haben den Kreisel auf der Verkehrsachse Paseo de la Reforma in Mexiko-Stadt in „Rondell der kämpfenden Frauen“ umbenannt. Auf dem Kreisel befindet sich ein Denkmalssockel, auf dem bis vor Kurzem noch eine Kolumbusstatue stand. Dutzende Aktivist*innen haben dort nun eine Holzfigur mit der Silhouette einer Frau mit erhobener Faust aufgestellt. Auf den Sockel selbst schrieben sie die Namen von sozialen Kämpferinnen.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/feminismus-queer/denkmal-fuer-kaempfende-frauen-statt-kolumbus/
HINWEISE
Sa, 13. Nov., Internationalistische Demo gegen Landraub und Unterdrückung
13.30 Uhr Ni una menos-Platz (ehemals Helvetiaplatz), Zürich.
Mehr Infos: https://barrikade.info/article/4799
So, 12. Dez. Soli-Preisjassen im Infoladen Kasama, Militärstr. 87a, Zürich
Weitere Info folgen!
Themen: Aldama, Journalisten, Megaprojekte, Migranten, Vertreibungen
Travesia por la vida – Veranstaltung mit der zapatistischen Delegation
Themen: Gira por la Vida
Südmexiko-Newsletter September 2021
CHIAPAS
Chiapas – am Rande eines Bürgerkriegs
Europäische Aktionswoche zur Unterstützung der Zapatistas:
20. – 24. September 2021
Do, 23. September, Bern, 12 Uhr
Dringende Mobilisierung vor der Mexikanischen Botschaft
Am 11. September wurden 2 Angehörige der indigenen zapatistischen Bewegung, José Antonio Sánchez Juárez und Sebastián Núñez Pérez, von Mitgliedern der ORCAO, eine mit der mexikanischen Regierung verbündeten Kaffee-Kooperative, entführt. Ein weiterer Zapatist wurde einen Tag später durch die Schüsse einer paramilitärischen Bande ermordet.
José und Sebastián wurden 8 Tage lang ihrer Freiheit beraubt und am 19. September befreit. Dass der Konflikt nicht zu einer Tragödie eskalierte, lag am Eingreifen der Pfarreien von San Cristóbal de las Casas und von Oxchuc, den Organisationen der Menschenrechtsverteidigung und den Mobilisierungen und öffentlichen Protesten, die in Mexiko und vor allem in Europa organisiert wurden.
Die EZLN und die zapatistische Bewegung kämpfen seit 40 Jahren dafür, autonome Gebiete auf- und auszubauen. Gebiete, die von den Prinzipien der Basis-orientierten Demokratie geleitet werden, fern der kapitalistischen Denkweise.
Unsere zapatistischen Compañeroas leisten Tag für Tag Widerstand gegen die Angriffe der paramilitärischen Banden, der Grossgrundbesitzer und der mexikanischen Regierung. Ihr Kampf ist auch unser Kampf und aller Völker der Welt und aller Menschen, die sich der neoliberalen Bestie widersetzen.
Aus diesem Grund wollen wir unsere Solidarität mit den Zapatistas und unsere Unterstützung ihres Projekts mit einer grossen, kämpferischen und militanten Mobilisierung in der Schweiz und in ganz Europa ausdrücken. Wir fordern von der mexikanischen Regierung, dass die Provokationen endlich eingestellt werden und sie den Todes-Kult, dem sie nachgehen, aufgeben.
Brüder, Schwestern, Geschwister im Kampf, wir brauchen eure Unterstützung und Solidarität:
Alle nach Bern am 23. September!
*Für die soziale Revolution! – Hoch die Internationale Solidarität! – Der Kampf geht weiter!
Zum Hintergrund: Zwei führende Zapatistas verschwunden, ein Basismitglied ermordet
Während sich zapatistische Delegierte in Europa aufhalten, führen bewaffnete Gruppierungen in Chiapas neue Angriffe auf die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) aus.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/09/254142/mexiko-fuehrende-zapatistas-verschwunden
Hier das aktuelle Communiqué vom 20. September: Chiapas – Am Rande eines Bürgerkriegs
Auf Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/09/20/chiapas-am-rande-eines-burgerkrieges/Weiterlesen auf Spanisch: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/09/19/chiapas-al-borde-de-la-guerra-civil/
GIRA POR LA VIDA
„Reise für das Leben“: EZLN-Delegation in Wien eingetroffen
Der Escuadrón 421, der auch in Zürich Halt gemacht hat, ist wieder nach Mexiko zurückgekehrt. Am 15. September ist mit 24-stündiger Verspätung der noch fehlende Teil der zapatistischen Delegation mit dem Namen „Die Unzeitgemäßen“ (Extemporánea) in der österreichischen Hauptstadt eingetroffen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/blog/2021/09/254139/ezln-delegation-ist-wien-eingetroffen
EZLN: Rede von Subcomandante Moisés in Wien am 14. September 2021
Auf Deutsch: https://amerika21.de/dokument/254099/subcomandante-moises-wien-ezln
Audio: https://pozol.org/?p=19499
Gedanken aus Wien (wo ein grosser Teil der Zapatista-Delegation unterdessen angekommen ist):Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11330
Infos zu allfällig kommenden Anlässen in der Schweiz mit der zapatistischen Delegation findet ihr weiterhin auf https://chiapas.ch/.
Communiqué vom 12. September: 17 Jahre hinter sich (Die Gruppe der Milicianas Ixchel-Ramona)
Auf Deutsch: https://www.ya-basta-netz.org/comuncado-17-jahre-hinter-sich-die-gruppe-der-milicianas-ixchel-ramona/
Communiqué vom 10. September: Comando Popcorn
Auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11320
Communiqué vom 7. September: Für das Leben – Abfahrt von La Extemporánea nach Europa
Auf Deutsch: https://amerika21.de/dokument/253780/ezln-abfahrt-la-extemporanea-nach-europa
Weitere Infos zu den Anlässen in Wien, sowie auch die letzten Communiqués auf Deutsch (insofern wir sie nicht auf unserer Homepage verlinkt haben): https://www.zapalotta.org/, auf https://amerika21.de/geo/mexiko oder www.chiapas.eu.
MEXIKO
Das indigene Mexiko
2021 ist für Mexiko ein geschichtsträchtiges Jahr: Vor 700 Jahren wurde Tenochtitlán erbaut. Vor 500 Jahren nahm Hernán Cortés die Stadt ein, auf deren Gebiet die Spanier später Mexiko-Stadt gründeten. Und vor 200 Jahren wurden die spanischen Herrscher aus Mexiko vertrieben. In ihrer dritten Kolumne betont die diesjährige Südlink-Kolumnistin Roselia Chaca, dass indigener Widerstand auch nach 500 Jahren noch lebendig ist; hier befasst sie sich mit Oaxaca.
Weiterlesen: https://www.rosalux.de/news/id/44927/?pk_campaign=NewsletterLateinamerika&pk_medium=09%2f2021
HINWEISE
Fr-So, 24. – 26. September 2021: Anarchistische Buchmesse Bern
Samstag, 16-18 Uhr: Gelebte Utopie: 2 Arbeiter der besetzten Fabrik vio.me (Thessaloniki) erzählen von ihrem Kampf (deren Seifen die Soligruppe in der Schweiz verkauft).
Quartierzentrum im Tscharnergut (Waldmannstrasse 17a).
Infos und das ganze Programm: https://buechermesse.ch/?lang=de
Sa, 2. Oktober 2021: Freies und würdiges Leben für Geflüchtete – Demo gegen die Isolation, Zermürbung und Gewalt im Asylsystem
Bern, Schützenmatte, 14 Uhr. Weitere Infos: https://www.sosf.ch/de/news/index.html
Themen: Chenalho, Gewalt, Gira por la Vida
500 Jahre antikolonialer Widerstand – Die Zapatistas bereisen Europa
Ein Schiff mit einer Delegation der Zapatistas, einer Guerilla in den Bergen Südmexikos, legte Mitte Juni 2021 in der spanischen Hafenstadt Vigo an. Diese symbolische Invasion ist der Auftakt für die mehrmonatige ‚Gira por la Vida‘ (Reise für das Leben) durch ganz Europa. Grund: die 500. Jährung der Kolonialisierung Mexikos. Die Aussage: „Sie haben uns nicht erobert“. Was können wir von dieser Ansage lernen? Die Veranstaltung soll viel Platz für Fragen und offene Diskussionen haben. In einem ersten informativen Block wollen wir uns dennoch Geschichte, Ideologie und Kosmovision der Zapatistas widmen, um danach ein aktuelles Update zur „Reise für das Leben“ zu geben und einen Rückblick auf die zapatistischen Aktionstage in Basel geben.
Di, 7. September, 19-20 Uhr: Infoveranstaltung und Diskussion im Rahmen des enough-Festivals (6. – 12. Sept.21) – Aktionstage zu Migrationskämpfen und antirassistischem Widerstand, Zürich, Koch Areal
(Infos: aktionstage-enough.ch)
500 Jahre antikolonialer Widerstand – Die Zapatistas bereisen Europa
Themen: Gira por la Vida, Veranstaltung
Veranstaltung zu Trans Identitäten und Zapatistischer Aufstand
Marijose, zapatistische trans Frau und Domenica Priore, trans Aktivistin, im Gespräch.
03.09., 18-20 Uhr,
@ Koch-Areal, grosse Halle,Rautistr 22
rollstuhlgängig, Masken tragen & Hände desinfizieren.
Englisch, spanisch, deutsche Übersetzung.
Die Zapatistas leben seit ihrem Aufstand 1994 immer autonomer auf dem Land im Südosten Mexikos, was ihnen als indigene Bewegung zusteht und durch Kolonisierung geraubt wurde. Gerade reist eine Delegation von 7 Zapatistas, der Escuádron 421, durch das rebellische Slumil K’ajxem K’op (ehemals Europa) und ist zu Besuch in Zürich.
Im 2. Teil der Veranstaltung erzählen sie über ihren Aufstand und autonomen Kampf.
Organisiert wird die Veranstaltung vom Encuentro Feminista Zürich/Basel (Feministisches Treffen Zürich/Basel). Mehr Infos zu den Zapatistas: chiapas.ch
Südmexiko-Newsletter Juli / August 2021
VIAJE POR LA VIDA
Auf in einen feministischen und zapatistischen Spätsommer!
In Basel finden vom 27. – 29. 8. die Aktionstage im Rahmen der Gira Zapatista statt.
Mit vielen interessanten Veranstaltungen und Aktionen, z.B. dem antipatriarchalen Prozess, einer Form des Protestes aus Abya Yala am Freitag um 18.00 Uhr. Der Esquadrón 421 wird anwesend sein. Es wird Raum für Austausch, Essen, Filme und Stände geben.
Das ausführliche Programm findet ihr auf https://chiapas.ch/basel/
===>>> Das Camp ist auch noch dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen!
https://wemakeit.com/projects/a-journey-for-life <<<====
Zapatistas demonstrieren in Madrid: „Ihr habt uns nicht erobert!“
Über 40 Grad heiß, aber dennoch sehr bewegt und bewegend ging es zu am 13. August in der spanischen Hauptstadt bei einer Demonstration der indigen geprägten, linksgerichteten Bewegung der Zapatistas (EZLN) aus Mexiko. Die begeistert empfangene siebenköpfige Delegation aus dem südmexikanischen Bundesstaat Chiapas sowie hunderte Kollektive aus Dutzenden Ländern brachten auf der Straße eindrucksvoll ihre Empörung zum Ausdruck über den Überfall europäischer Kriegsherren auf Lateinamerika und die bis heute andauernde Unterdrückung und Ausbeutung von Mensch und Umwelt.
Weiterlesen: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1155579.zapatistas-demonstrieren-in-madrid-ihr-habt-uns-nicht-erobert.html
https://amerika21.de/2021/08/253418/escuadron-421-reise-europa-madrid
Frankreich: Zapatistische Delegierte solidarisch mit der „Sans Papiers“-Bewegung
Hier lesen: https://amerika21.de/2021/07/252889/escuadron-421-reise-europa-sans-papiers
Europareise der Zapatistas in Gefahr
Der grosse Teil der Zapatistischen Delegation, die mit dem Flugzeug nach Europa einreisen möchte, wurden diverse bürokratische und rassistische Steine in den Weg gelegt. Einerseits seien sie ein bisschen „aus der Zeit“, weshalb sich die Aero-Delegation nun „Extemporánea“ nennt.
Erst wurden ihnen die Pässe von den mexikanischen Behörden verweigert: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/08/15/gerade-500-jahre-danach/
Anschliessend wurden ihre Covid-Zertifikate von den französischen Behörden nicht anerkannt.
CHIAPAS
Ein gefährlicher Zug
Im Süden Mexikos soll eine riesige Trasse für den „Maya-Zug“ gebaut werden, der Touristen und Waren transportieren soll. Mit Hilfe der Deutschen Bahn. Doch das Megaprojekt im Regenwald steht wegen Umweltzerstörung und Missachtung indigener Rechte in der Kritik. Passt das zum grünen Image der Bahn? Weiterlesen: https://taz.de/Ein-gefaehrlicher-Zug/!5791061/
Proteste gegen das Mega-Projekt Tren Maya
Anlässlich eines offiziellen Besuchs des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador (Amlo) im Juli haben in Campeche, der Hauptstadt des gleichnamigen mexikanischen Bundesstaates, Proteste gegen das Infrastrukturprojekt Tren Maya (Maya-Zug) stattgefunden.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/07/252447/tren-maya-proteste-amlo-campeche
Neue Gewalt in Chiapas – und eine kleine Revolution der Bienen
Chiapas ist in Aufruhr, seit Monaten kommt es zu Gewalt durch Paramilitärs und Drogenbanden. Der mexikanische Bundesstaat war in den 90er-Jahren Ursprungsort der zapatistischen Revolution, die linke Strömungen weltweit beeinflusste und den Kampf gegen die neoliberale Globalisierung entscheidend prägte. Im Gespräch mit einem schweizerischen Aktivisten vor Ort versucht das Lamm, die Geschehnisse einzuordnen. Das Interview von Timo Krstin, 14.08.2021:
https://daslamm.ch/neue-gewalt-in-chiapas-und-eine-kleine-revolution-der-bienen/
Simón Pedro – Film der Abejas de Acteal – mit deutschen Untertiteln
GERECHTIGKEIT FÜR SIMÓN PEDRO!
Am 5. Juli 2021 wurde Simón Pedro Pérez von einem Auftragsmörder auf dem öffentlichen Markt in Simojovel, in Chiapas, Mexiko umgebracht. Der Mörder folgte Simón mehrere Stunden lang, bevor er ihn heimtückisch ermordete. Der Mord wurde vor den Augen von Simóns kleinem Sohn begangen. Simón Pedro war Vater, Ehemann, Sohn und Bruder. Er war Menschenrechtsverteidiger, Katechet und Mitglied der Organización Civil Las Abejas de Acteal.
2020 war er Vorstand der Mesa Directiva, der kollektiven, rotierenden Leitung seiner Organisation.
Am 31. Dezember 2020 gewährte er uns ein Interview, um mit uns zu teilen, was die Mesa Directiva de Las Abejas ist und was es beinhaltet deren Teil zu sein. An diesem Tag wurde die Aufgabe an die neuen Repräsentanten der Mesa Directiva übergeben.
»Simon wurde das Leben entrissen, weil er aktiv den Frieden suchte – angesichts des generalisierten Klimas der Gewalt, das wir in den Altos de Chiapas leben. Unser Bruder Simón Pedro repräsentiert die dritte Generation an Menschenrechtsverteidigern seiner Familie. Er nahm immer teil an den Bewegungen, um die Madre tierra, die Mutter Erde gegen die Mega-Projekte zu verteidigen. Mega-Projekte, die unsere Pueblos bedrohen und die andere Kleinbäuer*innen und Indigene in unserem Land und in anderen Teilen der Welt schädigen.
Auch suchte er immer das Wohl seines Pueblo, indem er in der Organisation kämpfte, nach den Vertrieben gemachten schaute und Gerechtigkeit für die Märtyrer*innen von Acteal und für alle durch die schlechte Regierung Verfolgten forderte. Immer hat er versucht diejenigen, die leiden zu schützen und sich um sie zu kümmern.«
(Organización de la Sociedad Civil Las Abejas de Acteal – Organisation der Zivilgesellschaft Las Abejas de Acteal. 22. Juli 2021.)
Anschauen und Weiterleiten: https://tresgatas.blackblogs.org/2021/08/09/simon-pedro/
SIMÓN PEDRO (Chiapas/Mexiko Juli 2021, R: Área de Comunicación de Las Abejas de Acteal und Xun Sero, Color, 12 min., tsotsil mit spanisch-deutschen UT)
GUERRERO
Aktivist gegen Staudammprojekt in Guerrero gewaltsam verschwunden
Der soziale Aktivist Vicente Suástegui Muños ist am 5. August in Acapulco von bewaffneten Männern entführt worden. Die Tat geschah um 23 Uhr, als er von seiner Arbeit als Taxifahrer nach Hause in den Stadtteil Renacimiento fuhr, seither fehlt von ihm jede Spur.
Vicente und sein Bruder Marco Antonio Suástegui sind bekannte Anführer der sozialen Bewegung „Rat der Ejidos und Gemeinden gegen La Parota“ (Cecop), die sich seit 18 Jahren erfolgreich gegen das Wasserkraftprojekt „La Parota“ wehrt, welches die Bundesstaatliche Energiekommission CFE seit 2001 im ruralen Hinterland von Acapulco am Lauf des Flusses Papagayo plant.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/08/253392/mexiko-aktivist-staudammprojektentfuehrt
MEXIKO
Referendum in Mexiko: Grosse Mehrheit für Aufarbeitung staatlicher Verbrechen
Die mexikanische Bevölkerung hat in einem Referendum dafür gestimmt, dass die von ehemaligen Präsidenten und anderen in vorherigen Amtsperioden begangenen Staatsverbrechen aufgearbeitet werden und die Opfer von Menschenrechtsverletzungen Gerechtigkeit erfahren sollen. Aufgrund der geringen Beteiligung ist jedoch eher unwahrscheinlich, dass sich daraus politische Konsequenzen ergeben werden.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/08/253189/referendum-mexiko-verbrechen-praesidenten
Communiqué der EZLN: Ergebnisse der Consulta Popular, der Volksbefragung(31. Juli)
Weiterlesen: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/08/01/laerste-ergebnisse-der-consulta-popular-der-volksbefragung/
Untersuchung von Frauenmorden in Mexiko inmitten der Pandemie
Vor etwas mehr als einem Jahr hat Sayuri Herrera Román das Amt der leitenden Staatsanwältin für Feminizide von Mexiko-Stadt übernommen. Sie hatte sich zuvor einen Namen gemacht als Verteidigerin und Nebenklageanwältin der Überlebenden sexueller Gewalt oder ihrer Angehörigen. Der bekannteste Fall war wohl der der Studentin Lesvy Berlín Rivera Osorio, deren Tod zunächst als Selbstmord gewertet wurde. Herrera Román erreichte, dass das Verbrechen als Feminizid eingestuft wurde. Lesvys Ex-Freund wurde als Täter überführt und erhielt eine Strafe von 45 Jahren Freiheitsentzug.
Weiterlesen: https://amerika21.de/analyse/252893/mexiko-untersuchung-frauenmorde-herrera
Widerstandsbewegung in Puebla besetzt Firmengelände von Bonafont (Danone)
In der Gemeinde Juan C. Bonilla in Puebla hat die organisierte Widerstandsbewegung der „Pueblos Unidos de la Región Cholulteca y de los volcanes“ (Vereinte Völker der Region Cholulteca und der Vulkane) am 8. August, dem Geburtstag des Revolutionshelden Emiliano Zapata, das Gelände der Trinkwasserfirma Bonafont besetzt.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/08/253346/widerstandsbewegung-mexeiko-bonafont
Fotos zur Besetzung: https://www.somoselmedio.com/2021/08/08/galeria-fotografica-puebla-unidos-realizan-un-juicio-a-instituciones-federales-y-la-empresa-bonafont/
Indigene Medienvertreter*innen fordern Recht auf Kommunikation
Im Rahmen der dreizehnten Internationalen Biennale des Radios Mitte Juli haben Vertreter*innen von Community- und indigenen Medien aus Mexiko ihre Bedeutung in der Medienlandschaft für die Ausübung des demokratischen Rechts auf Kommunikation betont.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/kultur-medien/indigene-medienvertreterinnen-fordern-recht-auf-kommunikation/
Karussell des Terrors: Mexiko ist Kriegsgebiet
In immer mehr Regionen Mexikos sind die Menschen der organisierten Kriminalität ungeschützt ausgeliefert. Präsident López Obrador aber flüchtet sich in Allgemeinplätze.
Weiterlesen: https://www.fr.de/politik/das-karussell-des-terrors-dreht-sich-weiter-90895569.html
VERANSTALTUNGEN
27. – 29. 8. Zapatistisches Camp „Viaje por la Vida“ in Basel, mit vielen Veranstaltungen.
Genaues Programm: https://chiapas.ch/basel/
6. – 12. 9. enough-Festival – Aktionstage zu Migrationskämpfen und antirassistischem Widerstand, Zürich. Mit einer Veranstaltung zu Chiapas: https://aktionstage-enough.ch/programm/#donnerstag
11. September: Solidaritätslauf für Sans-Papiers, Münsterplatz Bern.
Weitere Infos: www.solidaritaetslauf.ch
17. September: PARKing Day: https://www.umverkehr.ch/projekte/parking-day
So, 19. September: 20. Lauf gegen Rassismus, Bäckeranlage Zürich, ab 10 Uhr.
Weitere Infos: www.laufgegenrassismus.ch
11. – 14. Nov. und 09. – 12. Dez. 2021 bei Kassel: Vorbereitungsseminar von CAREA: Menschenrechtsbeobachtung in Chiapas/Mexiko
CAREA e.V. führt zweimal jährlich Vorbereitungsseminare für den Einsatz als Menschenrechtsbeobachter*in in Chiapas/Mexiko durch. Das nächste Seminar findet vom 11. bis 14. November und 09. bis 12. Dezember 2021 statt. Aktuell ist es als Präsenzseminar im üblichen Seminarort bei Kassel geplant.
In Vorträgen, Arbeitsgruppen und Rollenspielen werden grundlegende Kenntnisse und spezifische Themen vermittelt wie Geschichte und Politik Mexikos, Menschenrechte, aktuelle Situation in Chiapas, Aufgaben von Beobachter*innen, Verhalten in Konfliktsituationen. Weitere Voraussetzungen für den Einsatz sind neben der vollständigen Teilnahme an dem zweiteiligen Vorbereitungsseminar u.a. sehr gute Spanischkenntnisse (B2 Niveau), Teamfähigkeit, physische und psychische Belastbarkeit, ein Mindestalter von 21 Jahren sowie die Eigenfinanzierung des Aufenthaltes. Am Seminar können auch Leute teilnehmen, die sich noch nicht sicher sind, ob sie als Beobachter*in nach Chiapas gehen wollen. Die Plätze sind begrenzt. Deshalb meldet euch bitte rechtzeitig an!
Die Seminarkosten betragen 160 bis 200€ (nach Selbsteinschätzung) inklusive Unterkunft, Verpflegung und Seminarmaterialien zzgl. Fahrtkosten zum Seminarort und 10 € für den Chiapas-Reader. Die Anmeldung erfolgt über das CAREA Büro (Telefon: 030/42 805 666; Mail: info@carea-menschenrechte.de)
Themen: Gira por la Vida, Menschenrechtsbeobachtung, Menschenrechtsverteidigerr, Tren Maya
Südmexiko-Newsletter Juli 2021
CHIAPAS
Die zapatistische maritime Delegation hat den europäischen Kontinent erreicht. Zeitgleich zu dieser historisch einzigartigen und vernetzenden Reise spitzt sich in Chiapas die Gewalt gegen indigene Aktivist*innen und Gemeinden zu. Die gewalttätigen Übergriffe und Vertreibungen haben ein neues Ausmass erreicht! Als Chiapas-Soligruppe sind wir sehr besorgt über diese Entwicklung. Als Zeichen der Solidarität bitten wir euch, die Eilaktion des mexikanischen Menschenrechtszentrums Frayba zu unterschreiben (Link weiter unten).
Repräsentant der indigenen Organisation Las Abejas erschossen
Am 5. Juli ist der indigene Menschenrechtsverteidiger Simón Pedro Pérez López in Chiapas getötet worden. Ein Unbekannter schoss auf Pérez López, als dieser zusammen mit seinem Sohn zum Einkaufen auf dem Markt von Simojovel war. Der Täter floh auf einem Motorrad, festgenommen wurde niemand.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/07/252113/mexiko-perez-lopez-chiapas-erschossen
Eilaktion vom 8. Juli
2000 Tzotzil-Indigene sind im Hochland von Chiapas auf der Flucht!
Simón Pedro Pérez López von der pazifistischen Organisation Abejas ist nicht das erste Opfer. Seit März 2021 wurden in der Gemeinde Pantelhó 12 Personen ermordet, mitunter ein Kind. Eine Person geltet als verschwunden, eine Frau und ein Kind wurden verwundet. Die Gewalt und Bedrohung gegen Mitglieder der Abejas spitzt sich weiter zu. Gruppen des organisierten Verbrechens vertreiben tausende Menschen aus ihren Dörfern. Die kriminelle Gruppe scheint in Komplizenschaft mit der Gemeindebehörde von Pantelhó zu agieren und Teil der kommunalen Machtstrukturen zu sein.
Regierung schaut tatenlos zu
Die Regierung von Chiapas unternimmt nichts, um die Übergriffe zu verhindern und Menschenleben zu schützen. In mehreren Gemeinden herrscht ein Autoritätsvakuum, das Gewalt und Straflosigkeit ermöglicht. Die Regierung reduziert die ernste Situation auf Konflikte zwischen den Gemeinden. Auf diese Weise konnten kriminelle Gruppen Einfluss nehmen. Sie sind zunehmend und eindeutig mit politischen Parteien und Amtsträgern der drei Regierungsebenen verbunden. Ihnen ist es gelungen, eine territoriale Kontrolle zu erzielen, dies durch:
Ausübung von Terror, Ermordungen, Verschwindenlassen, Raub, Enteignung und Zwangsumsiedlung sowie das Mitführen von Waffen und Sprengstoff, welche ausschließlich der mexikanischen Armee zur Verfügung stehen. Mittlerweile tauchen in der lokalen Presse sogar Berichte auf, die Täter und Opfer vertauschen.
Diözese ist alarmiert
Die Diözese von San Cristóbal de Las Casas prangert diese Missstände an: „Wir sehen in Chiapas erneut die Reaktivierung von Kräften, die von Paramilitärs zum organisierten Verbrechen mutiert sind, die mit der Narco-Regierung verbündet sind und in unseren Staat eingedrungen sind, um den Widerstand der organisierten Völker zu kontrollieren, die ihre Autonomie verteidigen“.
Unterschreibt hier die Eilaktion vom Menschenrechtszentrum Frayba:
https://frayba.org.mx/accion-urgente-riesgo-inminente-a-la-vida-e-integridad-fisica-y-psicologica-de-la-sociedad-civil-de-las-abejas-de-acteal-y-de-la-poblacion-tsotsil-de-la-region/
Gemeinsame Forderung nach Aufklärung der gewaltsamen Vorfälle und Ende der Straflosigkeit:
Hintergrundartikel auf Spanisch:
Ejercito entra a Pantelho, pero no detiene a grupos criminales – miles de indigenas escapan de sus comunidades
Weiterlesen: https://www.chiapasparalelo.com/noticias/chiapas/2021/07/ejercito-entra-a-pantelho-pero-no-detiene-a-grupos-criminales-miles-de-indigenas-escapan-de-sus-comunidades/
Grupo armado roba fusiles, balas y equipo a elementos de la guardia nacional en Chenalho
Weiterlesen: https://www.proceso.com.mx/nacional/estados/2021/7/10/grupo-armado-roba-fusiles-balas-equipo-elementos-de-la-guardia-nacional-en-chenalho-267571.html
Communiqué von SupGaleano: Fliegen ist eine andere Art des Gehens (7. Juli)
Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11229
HINWEIS
Mindestens 8 Fr. + Porto.
Der Erlös geht an die Organisation der Gira por la vida
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Veranstaltungen
Gira por la Vida 25.08.-31.08.21 , Basel
An diesen Tagen werden wir uns mit Musik und Freude, aber auch mit Entschlossenheit und Solidarität gegen die globale Ausbeutung von Mensch und Natur stellen. Wir werden uns Themen wie den Schweizer Multis im globalen Süden, dem Migrant*innenwiderstand, der Ernährungssouverenität, dem Rätesytsem als revolutionäre Perspektive widmen, um einige Beispiele zu nennen.
Es wird einen feministischen und antipatriarchalen Prozess geben, eine grosse grenzübergreifende Demo bei der wir unsere Kämpfe verbinden, Essen, Musik, Kinderprogramm und vieles mehr. Zusammen wollen wir versuchen unseren kleinen Beitrag zur Überwindung der herrschenden Verhältnisse zu leisten und gemeinsam für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen.
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Themen: Chenalho, Gira por la Vida, Vertreibungen
Südmexiko-Newsletter Mai / Juni 2021
CHIAPAS
Gira Zapatista: VIAJE POR LA VIDA
Am 3. Mai ist die maritime Delegation der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) mit dem Segelschiff „Montaña“ (Berg) vom Hafen der Isla Mujeres im Golf von Mexiko nach Europa aufgebrochen („Ein Berg auf hoher See“). Die sieben Delegierten Lupita, Carilina, Ximena, Yuli, Bernal, Dario und Marijose werden von fünf Segler:innen aus Deutschland und Kolumbien begleitet. Nach rund 6 Wochen, also Mitte Juni, kommt die Crew in der galizischen Stadt Vigo in Spanien an. Von dort aus beginnt die transkontinentale Weltreise.
Hindernisse für Zapatisten (18. Juni)EZLN-Mitgliedern werden Pässe für Reise nach Europa verweigert. Erste Delegation in Spanien erwartet.
Weiterlesen: https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/404713.praktischer-internationalismus-hindernisse-f%C3%BCr-zapatisten.html
EZLN geht auf grosse Überfahrt
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/repression-widerstand/ezln-geht-auf-grosse-ueberfahrt/
Zapatistas starten historische Europareise
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/05/250305/ezln-startet-europareise-2021
HINWEIS
Sa, 26. Juni 2021: Kollektive Kunstausstellung (Art Latin Flohmi – Kleider, Konzerte, Bücher, Kunsthandwerk, Food) ab 12 Uhr und Gesprächsrunde um 18 Uhr: Weshalb kommen die Zapatistas nach Europa?
Auf Spanisch, mit deutscher Übersetzung. RAF im Kochareal, Flüelastrasse 54, 8047 Zürich
Schweizweite Aktionen in Basel, Genf und Lugano: 27. August – 4. September
Kontakt Koordination Schweiz: www.facebook.com/caravanaporlavida.suiza
Feministischer Prozess gegen das Patriarchat und den Kapitalismus in Basel – ab Ende August – organisiert vom encuentro feminista zapatista (femprozap@protonmail.com)
Für einen feministischen, zapatistischen und antirassistischen Sommer!
Zum Flyer: Bienvenidxs compas
Mehr Infos zur Gira gibt es auf verschiedenen Webseiten
http://europazapatista.org/
https://viajezapatista.eu/es/, auf Deutsch: https://viajezapatista.eu/de/
#ZAPATISTASAEUROPA, #LAGIRAZAPATISTAVA
Hier die Communiqués, die inzwischen erschienen sind (auf Deutsch):
Communiqué von SupGaleano: Der zapatistische Unglücksrabe (16. Juni)
Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11206
Text von SupGaleano (geschrieben von SupMarcos): Ese otro mundo (14. Juni)
Zurzeit erst auf Spanisch: https://www.caminoalandar.org/post/ese-otro-mundo
Communiqué von SupGaleano: Inseln der Azoren, Portugal (11. Juni)
Weiterlesen: https://amerika21.de/dokument/251466/ezln-inseln-der-azoren-portugal
Communiqué von SupGaleano: Delphine! (13. Mai)
Weiterlesen: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/05/13/delphine/
Communiqué von SupGaleano: Auf dem Meer (6. Mai)
Weiterlesen: https://amerika21.de/dokument/250372/ezln-auf-dem-meer-boarding
Communiqué von SupGaleano: Boarding (1. Mai)
Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11146
Communiqué von SupGaleano: Die Route von Ixchel (26. April)
Weiterlesen: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/04/26/die-route-von-ixchel/
Eilaktion des Menschenrechtszentrums FrayBa: Weitere Angriffe auf Gemeinden in Aldama, Chiapas und Ermordung von Pedro Lunes Pérez (Mitte Mai)
Bitte unterschreiben: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11163
GUERRERO
Wieder Mord an einem Umweltschützer in Guerrero
Marco Antonio Arcos Fuentes, Präsident des Dorflandrats von Jaleaca de Catalán im mexikanischen Bundesstaat Guerrero, ist am 21. Mai von einer bewaffneten Gruppe ermordet worden. Er hielt sich gerade in der Hauptstadt Chilpancingo auf. Nur Minuten nach der Gewalttat trafen Polizisten sowie Nationalgardisten am Ort des Geschehens ein, suchten jedoch erfolglos nach den Angreifern. Familienangehörige des Opfers und die Einwohner:innen von Jaleaca beschuldigen die Behörden, mitschuldig an dem Verbrechen zu sein. Sie hätten Hinweise auf die Bedrohungslage durch kriminelle Gruppierungen ignoriert, die Raubbau am Wald der Gemeinde betreiben.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/repression-widerstand/wieder-mord-an-einem-umweltschuetzer-in-guerrero/
OAXACA
Staudammprojekt mit tödlichen Folgen
Die Verteidiger:innen des Rio Verde im mexikanischen werden in der Covid19-Pandemie zunehmend bedroht. Fünf von ihnen wurden seit Beginn des Jahres ermordet.
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Situation von Menschenrechtsverteidiger:innen und Umweltschützer:innen weltweit zum Teil drastisch verschlechtert. Vor allem in Lateinamerika sind sie mit zunehmenden Bedrohungen und immer brutaleren Angriffen konfrontiert. In dem für seinen erfolgreichen Kampf gegen einen Mega-Staudamm über die Grenzen Mexikos hinaus bekannten Paso de la Reyna sind seit Anfang des Jahres fünf Menschen ermordet worden. Daraufhin wurden nicht nur in Mexiko, sondern auch im Ausland Kampagnen zum Schutz der Umweltschützer:innen gestartet.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/staudammprojekt-mit-toedlichen-folgen/Audio: https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/paso-de-la-reyna-kampf-fuer-den-fluss-in-zeiten-von-covid/
MEXIKO
„Marsch zum Haus des Massenmörders“ am Jahrestag von Massaker in Mexiko
Am 10. Juni jährte sich die als „Halconazo“ bekannte Repression gegen mexikanische Studenten vom 10. Juni 1971 zum 50. Mal. Erstmals wird dieses Jahr eine Demonstration zum Haus des damaligen Präsidenten Luis Echeverría Álvarez (1970‒1976) in Mexiko-Stadt durchgeführt.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/06/251314/jahrestag-massaker-mexiko
„Wir sind es leid, nach Toten zu suchen“
Vor dem Gefängnis der mexikanischen Stadt Tonalá sammeln sich 22 Frauen in einer Schlange und warten darauf, dass sie hereingelassen werden. Sie sind keine Angehörigen von Häftlingen, sondern Mütter, die ihre verschwundenen Söhne und Töchter suchen. Frauen, die sich im Kollektiv Búsqueda Nacional en Vida organisiert haben, um ihre Liebsten lebend wiederzufinden. Sie ziehen durch Straßen in Rotlichtvierteln, besuchen Krankenhäuser, Notaufnahmen, Heime für Jugendliche, psychiatrische Kliniken – und eben die Gefängnisse im Bundesstaat Jalisco.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/memoria-justicia/wir-sind-es-leid-nach-toten-zu-suchen/
AUDIO – Memoria y justicia: Auf der Suche nach den Lebenden
Fast 90’000 Menschen sind in Mexiko verschwunden. Viele von ihnen wurden von Kriminellen verschleppt, damit sie Drogen schmuggeln, als Prostituierte arbeiten oder während sie sich in den Händen von Polizisten oder Soldaten befanden. Die Suche nach ihnen konzentriert sich meistens auf sterbliche Reste. Das Angehörigenkollektiv „Búsqueda Nacional en Vida“ will sich damit nicht zufrieden geben.
Zum Anhören: https://www.npla.de/thema/memoria-justicia/auf-der-suche-nach-den-lebenden/
10. Mai: „Marsch für die nationale Würde“ jährt sich zum 10. Mal
Zehn Jahre nach dem ersten „Marsch für die nationale Würde. Mütter auf der Suche nach ihren verschwundenen Töchtern und Söhnen“ ist die Zahl der Vermissten in Mexiko um das Siebenfache auf 85’000 Fälle gestiegen. Jedes Jahr kommen neue Mütter hinzu, die ihr Kind suchen, viele andere wiederum sterben, ohne ihre Kinder gefunden zu haben. Hunderte Mütter nahmen am Protestmarsch am 10. Mai in Mexiko-Stadt teil und forderten, dass ihre Töchter und Söhne, von denen viele vor mehr als einem Jahrzehnt verschwunden sind, lebendig auftauchen.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/tagespolitik/marsch-fuer-die-nationale-wuerde-jaehrt-sich-zum-10-mal/
Ein Sieg für die Maya-Gemeinden in Mexiko gegen Massentierhaltung
Mitglieder von 21 Maya-Gemeinden in Yucatan haben mit ihrer Klage die Schließung von vier Schweinefarmen erreicht. Der Oberste Gerichtshof von Mexiko (SCJN) bestätigte die Suspendierung der Betriebe, die zur Industriegruppe Kekén gehören.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/06/251013/maya-gemeinden-mexiko-massentierhaltung
Rap in Maya-Sprache für die indigene Autonomie in Mexiko
„Autonomie für das Maya-Volk“ singen mexikanische indigene Rapper in Maya-Sprache im Rahmen der Kampagne „U Jeets’el le Ki’ki kuxtal“ (Für ein würdiges Leben. Wir kämpfen für die Autonomie).
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/05/250513/maya-volk-autonomie-kampagne-rap
HINWEIS
FILMTIPP „Silence Radio“ – eine Journalistin gegen das Schweigen in Mexiko
In keinem Land der Welt leben unbequeme Journalist:innen so gefährlich wie in Mexiko. Der Dokumentarfilm „Silence Radio“ zeigt, wie Carmen Aristeguis Kampf gegen korrupte Eliten ein ganzes Land bewegt. Er ist eine Würdigung weit über Mexiko hinaus.
Weiterlesen: https://www.vorwaerts.de/artikel/silence-radio-journalistin-gegen-schweigen-mexiko
Themen: Aldama, Gira Zapatista, Straflosigkeit, Verschwundene
1. Mai 2021 – Südmexiko – Newsletter
IN EIGENER SACHE
1. Mai 2021, 18 Uhr Live-Stream:
Gira por la Vida – der Zapatismus kommt nach Europa
Bei dieser Gelegenheit möchten wir nochmals auf die Veranstaltung zum Thema der Gira aufmerksam machen, die wir zusammen mit anderen durchführen. Sie wird im Volkshaus Zürich stattfinden, aufgrund der aktuellen Situation kann die Veranstaltung leider nur per Live-Stream angeschaut werden (und auch danach). Alle wichtigen Infos und den Link zum Stream findet ihr unter: https://www.1mai.ch/Polit
Und: Barbetrieb am 1. Mai
Im pda-Sekretariat von 13 – 20 Uhr (bewilligt). Mit Snacks und Getränken aus dem Fenster. Rotwandstrasse 65, 8004 Zürich
COMMUNIQUES
Inzwischen sind drei weitere Communiqués zur Gira Zapatista veröffentlicht worden. Es werden die ersten 7 Menschen porträtiert, welche per Schiff die Vorhut der grossen zapatistischen Karawane durch Europa bilden werden. Weiter gibt es ein Video des Aufbruchs der Reisenden.
Und währenddessen im Lakandonischen Urwald … (24. April)
Auf Deutsch: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/04/24/und-wahrenddessen-im-lakandonischen-urwald/
Auf Spanisch: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/04/24/y-mientras-tanto-en-la-selva-lacandona/
Geschwader 412 (die zapatistische maritime Delegation) (17. April)
Auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11125
Auf Spanisch: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/04/17/escuadron-421/
Weg nach Europa… (10. April)
Auf Deutsch: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/04/12/weg-nach-europa/
Südmexiko-Newsletter Februar / März 2021
GIRA ZAPATISTA – ZAPATISTISCHE RUNDREISE
Feministisch und zapatistisch
Im Sommer wird eine Delegation der EZLN und weiterer indigener und widerständischer Organisationen aus Mexiko während einer dreimonatigen Reise Europa besuchen. 75 Prozent der 160 Personen sollen aus Frauen und dissidencias bestehen. Ein Text zur Wiedererinnerung an die zapatistische Bewegung und ein Ausblick in einen zapatistischen und feministischen Sommer – auch in Zürich.
Ein Artikel des encuentro feminista zapatista ZH/BS im vorwärts: https://www.vorwaerts.ch/international/feministisch-und-zapatistisch/
Das Virus der Rebellion geht auf Reisen
Ab Sommer 2021 will die Zapatistische Befreiungsbewegung EZLN eine Delegation aus Mexiko in die ganze Welt schicken. Mit ihrer neuen Initiative wollen die Zapatistas die Resignation durchbrechen, Hoffnung säen und den kapitalistischen Status quo wieder einmal erschüttern. Wie häufig in ihren Texten schließt ein kürzlich veröffentlichtes Communiqué humorvoll und gleichzeitig rebellisch: „Wir sind Zapatist*innen, Träger*innen des Virus des Widerstandes und der Rebellion. Als solche werden wir die fünf Kontinente bereisen.“
Weiterlesen: https://www.graswurzel.net/gwr/2021/02/das-virus-der-rebellion-geht-auf-reisen/
Spendenvideo aus Deutschland zur Rundreise
Anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=DJv_7IkOE7Q&t=40s
Die Rundreise in der Schweiz
Die Compañeras werden von Juni bis August in Europa sein. Die genauen Daten für die Schweiz sind noch nicht fix. Wie ihr dem oberen Spendenvideo entnehmen könnt: Partizipation ist erwünscht! In der Schweiz sind verschiedenen Sachen geplant. Wenn ihr Interesse habt in irgendeiner Form mitzumachen, dann meldet euch bei uns auf soli@chiapas.ch.
Genaueres erfahrt ihr an unserer Veranstaltung am 1.Mai (Details unten im Newsletter).
1.Mai-Bändeli zur Unterstützung der Gira hier bestellen: https://www.1mai.ch/2021/Solidaritat
CHIAPAS
Urgent Action: Erneute Angriffe auf die Gemeinden von Aldama
Das Menschenrechtszentrum FrayBa informiert, dass am 20. und 21. März von verschiedenen Orten aus mit scharfer Munition gegen Gemeinden Aldamas geschossen wurde. Innerhalb der zwei Tage wurden mehr als 40 Angriffe registriert. Die Angriffe gegen die indigene Tsotsil-Maya werden von einer paramilitärischen Gruppe von Santa Martha-Miguel Utrilla ausgeführt, welche von der kommunalen Regierung unterstützt wird. Das FrayBa hat mit einer Urgent Action (Spanisch), zur Unterstützung der Bevölkerung aufgerufen.
Unterschreiben unter: https://frayba.org.mx/se-registraron-mas-de-40-ataques-hacia-las-comunidades-de-aldama/
Foto Reportage über die Verletzten von Aldama
Anschauen: https://piedepagina.mx/cicatrices-de-una-guerra-de-baja-intensidad/
Bilder der zapatistischen Mobilisierung am Aktionstag des 20. Februar für das Leben, gegen die Mega-Projekte und für unseren Bruder Samir Flores.
Anschauen: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/02/21/bilder-der-zapatistischen-mobilisierung-am-aktionstag-fur-das-leben-gegen-die-mega-projekte-und-fur-unseren-bruder-samir-flores/
Erklärung der zapatistischen Frauen zum 8. März
Lesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11070
OAXACA
Keine Gerechtigkeit für Fidel
Ein friedlicher, erfolgreicher Widerstand gegen Staudammprojekte in Oaxaca wird plötzlich von einem brutalen Mord überschattet. Der Menschenrechtler und Präsident des Dorflandrats von Paso de la Reyna, Fidel Heras Cruz, bezahlt seinen Einsatz für den Río Verde mit seinem Leben. Den lokalen Machthabern war der Organisierungsprozess der Gemeinden schon lange ein Dorn im Auge. Der Mord an Fidel am 23. Januar 2021 ist bisher straflos geblieben, und dieses Klima der Straflosigkeit begünstigt weitere Gewalt: Gleich vier weitere Morde sind seither in dem kleinen Dorf verübt worden.
Weiterlesen: https://lateinamerika-anders.org/mexiko-keine-gerechtigkeit-fuer-fidel/
Hören: Gerechtigkeit für Fidel Heras Cruz. https://www.freie-radios.net/107778
Aktualisierung: https://www.educaoaxaca.org/la-impunidad-sigue-matando-jaime-jimenez-el-quinto-asesinado-de-paso-de-la-reina-en-2021/
Themen: Aldama, Gewalt, Megaprojekte, Straflosigkeit, Tren Maya