Südmexiko-Newsletter März 2022

IN EIGENER SACHE

Der neue Café RebelDía Espresso – fein fair fuerte – ist nun da ! Auf unserer Homepage oder derjenigen von Gebana(.ch) könnt Ihr ihn ab 29. März bestellen !

Weiter wollen wir auf den Telegrammkanal zur Gira Zapatista hinweisen. Es ist ein moderierter Info-Kanal zu Chiapas/
Movimiento Zapatista/ Mexiko und Anlässe/Veranstaltungen dazu in CH.

Sprachen: sp, d, f, it
Anmeldung: https://t.me/caravanazapatista

Zapatistisches Kommuniqué und Mobilisierung gegen den Krieg in der Ukraine:

Die zapatistischen Gemeinden haben am Sonntag, dem 13.März 2022, in ihren Caracoles, in den Kreisstädten von San Cristóbal de las Casas, Yajalón, Palenque, Ocosingo, Las Margaritas, Altamirano und in den Gemeinden entlang der Landstraßen mit einigen Tausend Zapatistas „gegen alle kapitalistischen Kriege“ demonstriert. Sie rufen zudem dazu auf, eine weltweite Kampagne gegen die Kriege des Kapitals zu starten, egal wo sie stattfinden. Konzerte, Treffen, Festivals, Versammlungen usw. zu organisieren. Kurz gesagt: Künste gegen Kriege.

Kommuniqué zur Mobilisierung auf Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2022/03/10/sonntag-der-13/
Videos und Fotos der Mobilisierung: https://twitter.com/radiopozol und https://twitter.com/Desinformemonos

Die Zapatistas haben sich Anfangs März mit einem Kommuniqué zur Militärinvasion Russlands in der Ukraine geäussert. Sie verurteilen den Angriff und warnen von einer weiteren Eskalation. Sie verurteilen aber auch Nationalismus der ukrainischen Regierung. Sie hätten mit Russ*innen und Ukrainer*innen Kontakt aufgenommen, welche für die Freiheit kämpfen.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/03/257081/zapatistas-krieg-europa
Kommuniqué auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11517

In Ergänzung zum Kommuniqué der EZLN: https://jacobin.de/artikel/feministinnen-in-russland-protestieren-gegen-putins-krieg-ukraine-invasion-putin-opposition/

Auf dieser Seite findest du Übersetzungen von Operation Solidarity – ein Netzwerk von Anarchist*innen, die aktuell in der Ukraine aktiv sind. Eine Übersicht über mögliche Hilfsmöglichkeiten gibt es hier. Solidarität wird gewinnen!

CHIAPAS
Bulletin zu Angriffen gegen die Gemeinde Aldama:
Das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas dokumentiert unzählige Angriffe auf die Gemeinde Aldama im Hochland von Chiapas. Tausende Menschen wurden dadurch aus ihren Häusern vertrieben und leben unter prekärsten Bedingungen. Den mexikanischen Behörden gelingt es nach 3 Jahren immer noch nicht, Richtung Lösung des Konfliktes zu intervenieren.
Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11485

 

OAXACA

Angriffe auf Journalist*innen gehen weiter

Auch 2022 sind in Mexiko weitere Morde an Medienschaffenden zu verzeichnen. So erlag am 10. Februar der 39-jährige Heber López Vásquez den Schussverletzungen nach einem gezielten Attentat in Salina Cruz im südlichen Bundesstaat Oaxaca. López leitete das Online-Medium „Noticias Web“ und berichtete kurz vor seiner Ermordung kritisch über die Aktivitäten lokaler Politiker*innen im Zusammenhang mit dem Grossprojekt des transisthmischen Korridors, das Gütertransporte von der Hafenstadt Salina Cruz an der Pazifikküste nach Coatzacoalcos am Atlantik vorsieht. Pressevertreter*innen protestieren regelmässig gegen die Morde an ihren Kolleg*innen, dennoch ist die Straflosigkeit hoch. Im Fall von Heber López wurden zwei mutmassliche, bewaffnete Attentäter verhaftet.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/02/256810/mord-journalisten-mexiko

GUERRERO

Repression gegen Proteste

Lehramtsstudenten aus sowie Angehörige der 43 verschwundenen Student*innen von Ayotzinapa protestieren Ende Januar mit der Besetzung einer Mautstelle. Ihr Protest richtete sich gegen die schleppenden Ermittlungen im Falle der 43 vom September 2014. Die lokalen Behörden antworteten mit einem Grossaufgebot an Polizei und Nationalgarde. Es kam zu Verletzen und Festnahmen. In einem Kommunique der Eltern der 43 wurde das brutale Vorgehen der Behörden gegen soziale Bewegungen kritisiert, während die organisierte Kriminalität unbehelligt bleibt.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/02/256748/ayotzinapa-proteste-gewalt

Gloria Munoz in der Jornada zu den Übergriffen auf Angehörige der 43:
Spanisch: https://www.jornada.com.mx/2022/02/05/opinion/012o1pol
MEXIKO

Erste «internationale Brigade» hat Suche nach Verschwundenen begonnen

In Mexiko hat die erste „Internationale Brigade“ auf der Suche nach Verschwundenen ihre Arbeit aufgenommen und war bereits erfolgreich. Vergangenes Wochenende ist die Gruppe im Norden Mexikos auf die sterblichen Überreste dreier Menschen gestoßen und hat eine Person lebendig wiedergefunden.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/03/257068/international-brigade-verschwundene-mex

Neue Gewalt drei Jahre nach Mord an Samir Flores

Verschiedene soziale Bewegungen haben dem Tod Samir Flores Soberanes gedacht. Er wurde am 20. Februar 2019 in Amilcingo im Bundesstaat Morelos ermordet. Samir war ein Radioaktivist, der sich gegen das Grossprojekt Proyecto Integral Morelos (PIM) einsetzte. Dazu gehören eine Gasleitung in Risikozonen um die zentralmexikanischen Vulkane und ein Wärmekraftwerk. Seit dem Baustart 2012 wehrt sich die lokalen Bevölkerung gegen das Projekt. Dabei kommt es immer wieder zu Repressionen und Gewalt gegen die Opposition – wie etwa die Räumung des besetzten Bonafont-Gebäudes im Februar (s. letzter Newsletter).

Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/02/256940/mexiko-gewalt-samir-flores
https://www.npla.de/?mailpoet_router&endpoint=track&action=click&data=WyIyNTkiLCIxZnJrbDh1NXRsMWM0b293Y3N3ODh3d3Nja3NjazBjZyIsIjg4IiwiODJhYTYzMzA1ZGZkIixmYWxzZV0

Rodungsschneise für Tren Maya

Auf der Halbinsel Yucatan im Bundestaat Quintana Roo wird für das Projekt des Tourismuszuges Tren Maya Urwald gerodet. Eine Umweltorganisation kritisiert die fehlenden Bewilligungsverfahren und Studien betreffend der Auswirkung des Grossprojektes.

Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/urwald-fuer-tren-maya-gerodet/
https://magazin.nzz.ch/nzz-am-sonntag/international/eine-dschungelbahn-fuer-mexikos-praesidenten-ld.1670731?reduced=true

 

VERANSTALTUNGEN

1.Mai 2022 (Uhrzeit wird noch bekanntgegeben), Veranstaltung: Luchar por la vida: Der Kampf um Wasser und die Organisierung von Widerstand in Mexiko gegen transnationale Unternehmen aus Europa, Kasernenareal Zürich.
Neben einer Veranstaltung zum Widerstand gegen den organisierten Wasserdiebstahl europäischer Konzerne werden wir dieses Jahr wieder mit einem Solistand und an der Demo präsent sein. Weitere Infos folgen. Auf einen kämpferischen 1. Mai!

31. März und 1. April 2022, Eine Halbzeitbilanz der Regierung López Obrador
Entlang der Themen- und Politikfelder Rechtsstaatlichkeit, geschlechtsspezifische Gewalt, Migration und Umweltauswirkungen von Industrieprojekten will die Veranstaltung eine Halbzeitbilanz der Regierung López Obrador ziehen. Wie ist die aktuelle Menschenrechtspolitik einzuschätzen? Worin unterscheidet sie sich von jener der Vorgängerregierungen? Welche Fortschritte sind im Bereich Rechtsstaatlichkeit zu verzeichnen? Und welchen Beitrag können wir von Deutschland und Europa aus zu strukturellen Reformen in Mexiko leisten? Über diese und weitere Fragen wird mit Menschenrechtsverteidiger*innen sowie Expert*innen aus Mexiko und Deutschland gesprochen.

Die Veranstaltung findet online per Zoom statt.
Sprache: Spanisch/Deutsch mit Simultanübersetzung
Programm und Anmeldung: https://www.mexiko-koordination.de/2022/02/28/online-tagung-menschenrechte-in-mexiko/?l=de