Aktuell

Interview mit Sylvia Marcos

„Die zapatistische autonome Regierung räumt den Frauen mehr Machträume ein“

1.2.2015, www.pikaramagazine.com (von Sylvia Marcos, aus dem Spanischen von der Direkten Solidarität mit Chiapas, Zürich)

Quelle: opendemocracy.net

Sylvia Marcos ist Teil des Netzwerks dekolonialer Feminismen (Red de Feminismos Descoloniales) in welchem sich Aktivistinnen und Akademikerinnen aus verschiedenen Hintergründen beteiligen. Zurzeit sind sie in Mexiko unterwegs, um das Buch „Más allá del feminismo. Caminos por andar“ (Jenseits des Feminismus. Wege, die noch zu begehen sind) vorzustellen. In dieser Sammlung von Essays leisten sie mit ihrer Stimme der feministischen intellektuellen Tradition von“unten und links“ einen Beitrag. Sie erachten es als notwendig, den Feminismus zu dekolonialisieren und ihn in einen Dialog mit anderen Frauenstimmen zu setzen, wie etwa denjenigen der zapatistischen Frauen. Da das 20-jährige Jubiläum des Zapatismus gefeiert wird und Sylvia sich gerade in Oaxaca aufhielt, sprachen wir mit ihr über Frauen, Zapatismus und Autonomie.
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Posted by Andrea Steinauer in Frauen im Widerstand, News

Südmexiko-Newsletter Dezember 2017/Januar 2018

CHIAPAS

Humanitäre Katastrophe in Chiapas / Spendenaufruf
In Chalchihuitán wurden seit dem 13. Oktober über 5’000 Indigene in die Flucht getrieben. Nachdem eine bewaffnete paramilitärische Gruppe am 18. Oktober neun Häuser willkürlich in Brand setzte und Samuel Luna Girón aus Chalchihuitán ermordete, eskaliert nun der Exodus.
Die Vertriebenen leben unter katastrophalen Bedingungen ohne Trinkwasser und ausreichend Nahrung bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Die Behörden sind weiterhin untätig und das chiapanekische Gericht für Landfragen hat Mitte Dezember zugunsten der Gemeinde Chenalhó entschieden, was die Situation für Flüchtlinge erschwert. Lokale Organisationen wie das FrayBa, Sadec und die Diözese von San Cristóbal betreuen die Vertriebenen und denunzieren die anhaltende humanitäre Katastrophe, welche schon mehrere Todesopfer gefordert hat. Dazu hier ein neuer Artikel, ein Bericht der Organisationen vor Ort und ein Brief von medico international schweiz an die Botschaften in Mexiko und der Schweiz.
Über die Partner Südmexiko kann für die Betreuung der Vertriebenen gespendet werden. Continue reading →

Posted by chiapas.ch in Communiqués, News

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Südmexiko-Newsletter November/Dezember 2017

CHIAPAS

Bewaffnete Gruppen vertreiben Tausende Indigene in Chiapas
Am 24. und 25. November kam es zu massiven gewaltsamen Vertreibungen in mehreren Gemeinden des Landkreises von Chalchihuitán (Berichten zufolge mindestens 5000 Personen, vorwiegend Frauen und Kinder) und etwa 300 Personen aus dem Landkreis Chenalhó. Dahinter steht ein alter Landkonflikt, der von der Regierung nie gelöst wurde und nun wieder ausgebrochen ist. Die Bevölkerung, von bewaffneten Banden aus Chenalhó vertrieben, floh in die Berge und hat keinen Zugang zu Essen und medizinischer Versorgung, und die winterlichen Bedingungen verschärfen die humanitäre Krise.
Zur Erinnerung: Am 22. Dezember jährt sich das Massaker von Acteál zum 20. Mal, die Täter sind alle auf freiem Fuss und die paramilitärischen Strukturen wurden nie entwaffnet. Menschenrechtsorganisationen warnen vor einer vollständigen Eskalation des Konflikts.

Weitere Infos

Weitere Informationen vom Menschenrechtszentrum Frayba (auf Spanisch), inklusive Unterschriftenaktion, mit der die Regierung zum Handeln aufgefordert wird:
Hier unterschreiben
Bericht von desinformemonos (auf Spanisch)

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Südmexiko-Newsletter Oktober 2017

CHIAPAS

„Marichuy“ ist offiziell Präsidentschaftskandidatin
Die von den Zapatisten und zahlreichen indigenen Gemeinden gewählte Kandidatin für die mexikanische Präsidentschaftswahl 2018, María de Jesús Patricio Martinez, hat sich am Samstag, 7. Oktober 2017, offiziell registriert.
Die 53-jährige Indigene vom Volk der Nahua nutzte die Registrierung noch einmal, um ihr Anliegen als Kandidatin zu bekräftigen. „Es geht um ein kollektives Anliegen, nicht wie die Vorschläge von ihnen [den Politikern], bei denen einer sagt, wo es lang geht. Wir sind ein Kollektiv.“
Weitere Infos

Während der Tour zu den zapatistischen Caracoles im Oktober wurden sie von der Regierung boykottiert, indem diese alle Telefon- und Internetverbindungen kappte.
Um dann als offizielle Kandidatin ins Rennen zu gehen, muss Marichuy fast 900’000 Stimmen gewinnen… Continue reading →

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Verzweiflung, Wut und Solidarität

Ende September, etwas mehr als drei Wochen nach dem Erdbeben vom 7. 9. muss die Bevölkerung im Isthmus von Tehuantepec nicht nur mit immer neuen Nachbeben leben, sondern auch mit starken Regenfällen, die am Samstag 23. 9. eingesetzt haben. Seither hat es starke Überschwemmungen gegeben, insbesondere in der Stadt Juchitán, wo rund 50'000 Leute obdachlos sind. Die Menschen, die grösstenteils auf den Strassen vor ihren zerstörten Häusern oder in Herbergen leben, schwanken zwischen Verzweiflung und Wut.

Unverständnis und Ärger kommt auf, wenn von den Behörden die Rede ist. Die zivilen Behörden sind vielerorts völlig überfordert, oft ganz abgetaucht. Tausende Sicherheitskräfte aller Couleur patrouillieren, schwer bewaffnet, aber kaum in der direkten Hilfe zu sehen. Die oppositionelle Gruppierung Vollversammlung von San Dionisio del Mar berichtet von den Versuchen der Regierung und des Militärs, sie zu vereinnahmen. Zum Beispiel eröffnete das Militär ein neues Camp mit Zelten und lädt die Bevölkerung ein, sich dort einzufinden, aber das Camp befindet sich in einer Rasensportanlage am tiefstgelegenen Ort der Gemeinde, wo das Regenwasser hinfliesst. Oder die Präsidentin schenkt den Oppositionellen einen Grill für die Gemeinschaftsküche. Aber da sie kein Gas haben und auch kein Geld dafür, haben sie den einfach zurückgegeben. Hingegen wurden in ihrer Gemeinschaftsküche zwei traditionelle Öfen gebaut, mit denen sie ihre traditionellen Gerichte kochen. Die Herberge der Vollversammlung in diesem Dorf, eingerichtet im besetzten Gemeindezentrum, funktioniert gut und bietet Schutz für mehrere Hundert Personen.

Die Gemeinschaftsküchen sind auch in vielen anderen Gemeinden und in der Stadt Juchitán ein zentraler Bestandteil des improvisierten Lebens geworden. Einige sind von Regierungsstellen, die meisten jedoch von den Nachbarn aufgebaut mit Hilfe der unzähligen Sachspenden aus der Bevölkerung: “Wenn die Leute etwas zu essen haben, dann dank der Solidarität, wenigsten an Essen fehlt es uns nicht”, meint ein Aktivist von Juchitán. Würde das fehlen, dann wäre die Situation noch um einiges dramatischer, meint er. Unsere Solidarität mit Oaxaca und Chiapas ist weiterhin von grösster Dringlichkeit, um die sozialen Strukturen vor Ort zu stärken, damit sie gemeinsam eine Perspektive aus dieser Katastrophe heraus entwickeln können.

Bislang konnten wir dank eurer Hilfe 2100 Fr sammeln, um die Bemühungen von Codigo DH in Oaxaca und insbesondere im Isthmus zu unterstützen. Wir bleiben dran. Herzlichen Dank!

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Aktualisierung Erdbebengebiet Oaxaca

Verzweiflung, Wut und Solidarität

Ende September, etwas mehr als drei Wochen nach dem Erdbeben vom 7. 9. muss die Bevölkerung im Isthmus von Tehuantepec nicht nur mit immer neuen Nachbeben leben, sondern auch mit starken Regenfällen, die am Samstag 23. 9. eingesetzt haben. Seither hat es starke Überschwemmungen gegeben, insbesondere in der Stadt Juchitán, wo rund 50’000 Leute obdachlos sind. Die Menschen, die grösstenteils auf den Strassen vor ihren zerstörten Häusern oder in Herbergen leben, schwanken zwischen Verzweiflung und Wut. Continue reading →

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Südmexiko-Newsletter August/September 2017

AKTUELL ZUM ERDBEBEN IN SÜDMEXIKO

Spezial Newsletter 10. Sept.: Bericht und Spendenaufruf
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Erdbebenopfer in Mexiko kritisieren mangelnde Notfallhilfe
Bislang wenig Hilfe für Überlebende. Lebensmittel werden knapp, Trinkwasser verteuert sich. Gemeindepräsidentin verteilt Hilfsgüter nur an Parteigänger.
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Radio RaBe: Erdbeben = politisches Beben? Interview mit Philipp Gerber zur Situation in Mexiko nach dem Erdbeben
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Wir halten euch auf dem Laufenden. Continue reading →

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Schweizer Firmen in Mexiko: Glencore

Im August kündigte Glencore eine Grossinvestition in Mexikos privatisiertem Energiesektor an: Der Schweizer Multi will 1400 Tankstellen mit Treibstoff versorgen, was ca. 12 % des Marktes entspricht. Dafür arbeitet Glencore mit der Tankstellengruppe G500 zusammen, dem stärksten Akteur im privatisierten Geschäft mit dem Verkauf und Vertrieb von Treibstoff. Der Rohstoffkonzern Glencore wird somit zu einem der grossen Gewinner der Struktur-anpassungsmassnahmen unter Enrique Peña Nieto. Continue reading →

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Spezial Südmexiko Newsletter 10. September 2017

Bericht aus dem Erdbebengebiet Isthmus von Tehuantepec, Oaxaca und Spendenaufruf

Um Mitternacht Donnerstag auf Freitag bebte die Erde in Südmexiko extrem stark, das Epizentrum war 120 km vor der Küste von Chiapas und Oaxaca (Istmo). Innerhalb eines Tages hat Codigo DH eineinhalb Tonnen Nothilfe gesammelt und trotz Schwierigkeiten auf dem Weg wegen Erdrutschen konnte am Samstag die Brigade in Juchitán die Hilfe verteilen. Auf dieser Reise waren ein Arzt, ein Architekt und ein Journalist von einem freien Medium. Der Arzt berichtet am Sonntag von der Reise, hier kurz zusammengefasst:
Tehuantepec ist wenig beschädigt, die Hafenstadt Salina Cruz im Zentrum stark, mehrere Häuser eingestürzt. Juchitán ist extrem stark beschädigt. Continue reading →

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Südmexiko-Newsletter Juli/August 2017

CHIAPAS

Communiqué: Kunst, Widerstand und Rebellion im Netz
Die Kommission Sexta der EZLN hat zur 2. und kybernetischen Ausgabe von CompArte aufgerufen, das vom 1.-12. August unter dem Motto „Gegen das Kapital und seine Mauern: alle Künste“ stattfindet. Die eingesendeten Beiträge zu den verschiedensten Sparten können unter dieser Homepage angesehen und weiterverbreitet werden:
comparte.digital
Weitere Infos auf Deutsch
Auf Spanisch

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