Südmexiko-Newsletter Juni/Juli 2019
CHIAPAS
EZLN beklagt „Politik des Terrors“ in Mexiko
Innerhalb von vier Wochen sind im südmexikanischen Bundesstaat Guerrero vier Nahua-Indigene, Umweltaktivisten und Mitglieder des Indigenen Regierungsrats (CIG) und des Nationalen Indigenen Kongresses (CNI) ermordet worden. Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/06/226904/mord-aktivisten-ezln-cni-cig-guerrero
Communiqué des CNI-CIG und der EZLN angesichts der ungezügelten Gewalt gegen die Pueblos Originarios
Auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10323
Auf Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2019/06/04/comunicado-del-cni-cig-y-el-ezln-ante-la-violencia-desatada-contra-los-pueblos-originarios/
Kongress der Agrarökologie in Mexiko setzt auf Kleinbauern und Nachhaltigkeit
Mitte Mai ist in San Cristóbal de las Casas der erste Mexikanische Kongress zur Agrarökologie zu Ende gegangen. Sechs Tage lang hatten Wissenschaftler, kleinbäuerliche Produzenten und Aktivisten aus dem In- und Ausland über Möglichkeiten, Praktiken und Herausforderungen für eine Zukunft der Landwirtschaft nach traditionellem kleinbäuerlichen Vorbild und im Sinne der Ernährungssouveränität diskutiert. Mehr als 300 Vorträge auf 50 thematischen Panels brachten laut Aussage der Veranstalter in etwa 1.000 Teilnehmende in Austausch und Dialog.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/05/226613/kongress-agraroekologie-mexiko-nachhaltig
Soziale Teilhabe und staatliche Verantwortung
Überlegungen zur zapatistischen Gesundheitsversorgung von Joel Heredia Cuevas, Koordinator von SADEC, Palenque/Chiapas, aus dem Bulletin von medico international. Im November war er u.a auch in Zürich anwesend. Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10326
Südmexiko-Newsletter Mai/Juni 2019
VERANSTALTUNGEN UND HINWEISE
Fr-So, 31. Mai – 2. Juni Fandango Fronterizo, Basel. Einmal mehr wird neben gleichen Events in San Diego-Tijuana, Tulum, Merida, New York, Paris, Puerto Veracruz und San Andrés Tuxtla auch in Basel ein Fandango Fronterizo stattfinden.
Freitag mit Vorträgen, Dokus und Musik. Samstags Musikworkshops mit Son Jarocho und abschliessendem Fandango Fronterizo (Begehung von Orten wo Migrant_innen festgehalten werden). Sonntag mit Frühstück und mehr Musik.
Interessierte können auch selber Workshops einbringen und Unterkünfte organisiert werden, bitte per FB melden.
Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1280974252060525/
Sa, 22. Juni: Eine von uns – alle nach Bern am 22. Juni.Wir zeigen unsere Solidarität mit Nekane am Einvernahmezentrum: genau 10 Uhr / Brückenstrasse 50. Komm mit! Für mehr Informationen zu Transportmöglichkeiten melde dich beim LoRa: 044 567 24 11.
Laufende News vom Free-Nekane-Komittee: https://www.t.me/freenekane
Mo, 24. Juni 10 Jahre ASZ In der Woche vom 24. Juni findet das 10-Jahre-Jubiläum der ASZ statt mit diversen Veranstaltungen. Weitere Infos folgen!
6./7. Juli: Kick für Toleranz, Reitplatz Winterthur-Töss, Anmeldung ab 1. Mai unter kickfuertoleranz@gmx.ch
Ana Lilia Pérez: Kokainmeere. Die Wege des weltweiten Drogenhandels
Dieses Buch ist die reale Antwort auf Don Winslows Thriller „Tage der Toten. Das Kartell und Jahre des Jägers“. Unter Einsatz ihres Lebens hat die investigative Journalistin über die Machenschaften der mexikanischen Mafia und die internationalen Drogenhandelswege geschrieben.
Zur Rezession: https://www.eschborner-stadtmagazin.de/2019/05/kokainmeere-die-wege-des-weltweiten-drogenhandels-ana-lilia-perez/
CHIAPAS
Mexikanischer Staat erhöht Militärpräsenz in zapatistischen Gebieten
Nach fünf Monaten unter der Regierung von Andrés Manuel López Obrador intensiviert sich die Aufstandsbekämpfungsstrategie gegen die »Pueblos Originarios«1 der zapatistischen Unterstützungsbasis.
Fünf Jahre nach der ungestraften außergerichtlichen Hinrichtung von José Luis Solís López,(1) Lehrer Galeano, während eines Angriffs auf das autonome zapatistische Projekt in der Gemeinde La Realidad, bekräftigt der mexikanische Staat seinen Einsatz für den Krieg in einer Region, wo die Pueblos Originarios ihr Leben in Würde aufbauen.
Weiterlesen unter: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10285
Auf Spanisch: https://frayba.org.mx/estado-mexicano-incrementa-militarizacion-a-territorios-zapatistas/
Vom Kollektiv „Zapata Vive“ in Mexiko-Stadt wird in diesem Zusammenhang zum 1. Forum gegen die Militarisierung in zapatistischen Gebieten und die Repression gegen Gemeinden und Gemeinschaften des CNI-CIG“ eingeladen. Am 31. Mai sind weltweit Soliaktionen geplant.
Südmexiko-Newsletter März/April 2019
HINWEISE UND VERANSTALTUNGEN
Mo, 22. April, Ostermarsch: Frieden statt Krieg exportieren. 13 Uhr Eichholz bei Bern.
Mehr Infos: https://www.gsoa.ch/event/ostermarsch-2019/
Do, 25. April: Folter in Mexiko: Was tun? Und was können die Vereinten Nationen bewegen? Mit Vertretern von Menschenrechtsorganisationen. AI, Speichergasse 33, Bern
Infos unter: https://www.amnesty.ch/de/ueber-amnesty/veranstaltungen/2019/folter-in-mexiko-25-04-2019-bern
Mi, 1., Sa, 4. und So, 5. Mai: Infostand der Direkten Solidarität mit Chiapas, 1.Mai-Fest, Kasernenareal Zürich
So, 5. Mai, Flores en el desierto, 4 Filmportraits von kämpferischen Frauen in Mexiko. Repräsentantinnen des CIG (autonomer indigener Regierungsrat) über ihren Widerstand gegen Megaprojekte, koloniale Landnahme, Sexismus und Rassismus. Filmvorführung und Diskussion, mit dt. UT. Direkte Solidarität mit Chiapas, 20 Uhr im Walcheturm (im Rahmen des 1.Mai-Festes in Zürich)
Das ganze Programm: https://www.1mai.ch
Mexiko Einsatzplätze: Das Welthaus Bielefeld bietet seit einigen Jahren Freiwilligenplätze in Organisationen in Mexiko an, die sich für Menschenrechte und Frauenrechte einsetzen. Sie suchen Personen mit Vorkenntnissen in diesen Bereichen sowie Menschen mit Kenntnissen in Kommunikation /Video /Radio.
Alle Einsatzmöglichkeiten: https://www.welthaus.de/weltwaerts/einsatzplaetze/mexiko/
Sa & So, 6./7. Juli, Kick für Toleranz, Reitplatz Winterthur-Töss, Anmeldung ab 1. Mai unter kickfuertoleranz@gmx.ch
CHIAPAS
UA: Gewaltsame Vertreibungen und Lebensgefahr in Aldama, Chiapas halten an
Die indigenen Gemeinden im Bezirk Aldama sind weiterhin gewaltsamen Vertreibungen ausgesetzt. Es gab wiederholte Schiessereien und Angriffe von einer paramilitärischen Gruppierung aus Chenalhó. In den letzten Tagen wurden mehrere Familien aus Xuxch’en und Coco’ dazu gezwungen, zu fliehen. Ein Mann wurde am linken Arm angeschossen, als er nach Tabak unterwegs war. Die UA fordert, die Opfer zu unterstützen und die Angreifer und deren Hintermänner zur Verantwortung zu ziehen.
Die Urgent Action bitte unterschreiben und weiterleiten: https://frayba.org.mx/persiste-desplazamiento-forzado-y-riesgo-a-la-vida-en-aldama-chiapas-mexico/
Communiqué der zapatistischen Frauen an alle Frauen, die kämpfen: Kein 2. Frauentreffen
ZAPATISTISCHE ARMEE DER NATIONALEN BEFREIUNG
Februar 2019
An die Frauen, die auf der ganzen Welt kämpfen
Von den zapatistischen Frauen
Schwester, compañera:
Wir, die kämpfenden, zapatistischen Frauen, schicken dir viele Grüße.
Was wir dir sagen oder mitteilen möchten, ist ein wenig traurig, denn wir teilen dir mit, dass es uns nicht möglich sein wird, das II. Internationale Treffen der kämpfenden Frauen hier auf unserem zapatistischen Land im März 2019 durchzuführen.
Die Gründe, warum das nicht geht, die kennst du vielleicht schon, und wenn dem nicht so ist, nun dann werden wir dir darüber ein wenig erzählen: Continue reading →
Themen: Chiapas, Frauentreffen
Südmexiko-Newsletter Februar/März 2019
CHIAPAS
Bertolucci im Lakandonischen Regenwald
Es ist etwa 17:30 Uhr am 31. Dezember. Ein heller Nachmittag. Als ob es sich um den Höhepunkt eines epischen Films von Bernardo Bertolucci handeln würde, winden sich die Truppen der 21. zapatistischen Infanteriedivision wie eine riesige Urwaldschlange, die sich martialisch auf dem Hauptplatz des „Caracol“ genannten zapatistischen Verwaltungssitzes im Ort La Realidad im Bundesstaat Chiapas zusammenrollt.
https://www.npla.de/poonal/bertolucci-im-lakandonischen-regenwald/
Zapatistas in Mexiko unter Beschuss
Neue sozialdemokratische Regierung behält repressiven Kurs gegen die linke Bewegung bei –
Analyse der nationalen Politik im Zusammenhang mit dem Konflikt in Aldama unter:
Nachricht der Zapatistinnen an die Frauen, die auf der ganzen Welt kämpfen
Das 2. Zapatistische Frauentreffen im März 2019 wird abgesagt aufgrund der aktuellen Bedrohungen und Angriffe, die von Paramilitärs ausgehen. Dies passiert auf dem Hintergrund neuer Megaprojekte, wie beispielsweise die Zugstrecke „Tren Maya“.
Südmexiko-Newsletter Januar/Februar 2019
URGENT ACTION: Bewaffneter Angriff auf Aldama fordert zwei Verletzte und einen Toten, über 2000 Vertriebene sind bedroht
Ein bewaffneter Angriff am Morgen des 22. Januars auf Vertriebene im Bezirk Aldama forderte zwei verletzte Personen und einen Toten. Die Angreifer aus dem Nachbarbezirk Chenalhó agieren mit der Unterstützung der lokalen Behörden. Seit zwei Jahren sind 2036 Indigene der Gemeinden Xuxch’en, Coco, Tabak y San Pedro Cotzilnam geflohen, darunter auch Zapatistas. Das Menschenrechtszentrum Frayba richtet sich in einer Urgent Action an die Behörden, weil diese Menschen weiterhin massiv bedroht sind, wie der Angriff vom 22. Januar zeigt. Bitte beteiligt euch an der Urgent Action und verbreitet sie unter euren Kontakten:
Urgent Action auf Deutsch: https://chiapas.ch/2019/01/27/urgent-action-zu-aldama-chiapas/
Hier unterschreiben: https://frayba.org.mx/persiste-riesgo-a-la-vida-en-comunidades-desplazadas-en-aldama-chiapas/
25 JAHRE ZAPATISTISCHER AUFSTAND
Communiqué des Nationalen Indigenen Kongresses (CNI) und des Indigenen Regierungsrates (CIG) anlässlich des 25. Jahrestages des bewaffneten Aufstandes der EZLN
Hier lesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10128
Video der Feierlichkeiten im Caracol La Realidad von Regeneración Radio
Anschauen (spanisch): https://www.regeneracionradio.org/index.php/autonomia/item/4916-vamos-a-pelear-contra-su-proyecto-de-destruccion-ezln Continue reading →
Themen: 25 Jahre EZLN, 43, Aldama, Amlo, Ayotzinapa, Chenalho, Kaffee, Maquiladoras, Migration, Nestle, San Dionisio, Staudamm, STreik, Tren Maya
Urgent Action zu Aldama (Chiapas)
Das Leben der Vertriebenen in Aldama, Chiapas, ist weiter bedroht
Der mexikanische Staat muss dringend auf die humanitäre Krise in Aldama, Chiapas, reagieren
Bewaffneter Angriff am Morgen: Zwei verletzte Personen und ein Ermordeter
2036 Vertriebene in den Gemeinden Xuxch’en, Coco, Tabak y San Pedro Cotzilnam
Am Morgen des 22. Januars wurden in der Gemeinde Coco im Landkreis Aldama, Chiapas, drei Personen, die auf dem Weg von San Pedro Cotzilnam nach Xuxch’en waren, angegriffen – die Schüsse wurden aus Santa Martha, Manuel Utrilla, im Landkreis Chenalhó abgegeben. Zwei Personen wurden durch den Angriff verletzt und eine getötet.
Nach Zeugenaussagen passierte am 22. Januar um 04:30 morgens Folgendes: „Von verschiedenen Stellungen in Saclum wurden Schüsse abgegeben.“ „Seit Freitag gab es fast den ganzen Tag und die ganze Nacht Schüsse, abgefeuert aus Schusswaffen von bewaffneten Gruppen aus Santa Martha auf die Gemeinden in Aldama, die sich nahe der gemeinsamen Grenze befanden.“
Wir fordern den mexikanischen Staat auf, auf die humanitäre Krisensituation von Aldama endlich zu reagieren. Das Leben und die Sicherheit von 2036 Personen aus den Gemeinden Xuxch’en, Coco, Tabak und San Pedro Cotzilnam sind akut bedroht. Diese Personen sind seit dem 20. März 2017 vertrieben, darunter 7 Familien bereits seit 2016.
Die vertriebene Bevölkerung aus Aldama besteht aus 416 Frauen – sieben sind schwanger – 408 Männer, 84 Alte, 326 Jugendliche, 590 Kinder und 205 Babys.
Wir wiederholen unsere Forderungen an den mexikanischen Staat:
- Es braucht effektive Methoden, um das Leben und die Sicherheit der Bevölkerung Aldamas zu schützen, im Besonderen die Sicherheit der Gemeinden, die an Manuel Utrilla im Landkreis Chenalhó angrenzen, sowie die Sicherheit der Hauptstadt des Landkreises muss garantiert werden.
- Die bewaffneten Gruppierungen aus Santa Martha, Manuel Utrilla, Chenalhó, müssen ermittelt, sanktioniert, entwaffnet und aufgelöst werden.
- Der mexikanische Staat muss sich um der humanitären Krise der vertriebenen Bevölkerung des chiapanekischen Hochlandes in Mexiko annehmen.
- Die Befehle zur Festnahme und Kriminalisierung der Repräsentant*innen der vertriebenen Familien müssen zurückgenommen werden.
Hier unterschreiben:
https://frayba.org.mx/persiste-riesgo-a-la-vida-en-comunidades-desplazadas-en-aldama-chiapas/
Menschenrechtszentrum Frayba, San Cristóbal de las Casas, Chiapas
- Januar 2019, Urgent Action Nr. 1
Südmexiko-Newsletter Dezember 2018/Januar 2019
IN EIGENER SACHE
Film-Reihe im KochKino: 25 Jahre zapatistischer Aufstand und Autonomie
Ya Basta! Am 1. Januar 1994 erhoben sich die Zapatistas und erklärten der mexikanischen Regierung den Krieg. Seither mag sich in Zeiten des internationalen Neoliberalismus auf staatlicher Ebene wenig geändert haben. Doch die Bewegung schreitet voran, baut kontinuierlich und den Repressionen trotzend autonome, solidarische Strukturen auf. Für Bildung, Gesundheit, Würde für alle.
Ein Kampf, der von Beginn weg auch an uns gerichtet ist und der solidarische Kämpfe der Würde einschliesst. Ein Weg, der uns bewegt und inspiriert.
Wir von der Soligruppe möchten deshalb im Januar mit euch zurückblicken, diskutieren… und feiern. Den ganzen Januar zeigen wir immer mittwochs im Kochkino Zürich Filme, mit jeweiligen Inputs unsererseits.
Auftakt ist der 2. Januar mit Vokü und Glühwein! Kommt in Scharen!
Vokü ab 18.30 Uhr, Film ab 20 Uhr. Kochareal KochKino, Rautistrasse 22, Zürich
Filmische Chroniken über den zapatistischen Aufstand:
- People without Faces (RUS/2016, 59 min, sp/UTengl)
- Todo para tod@s (CH/1995, 38 min, Utsp)
Das ganze Programm: https://www.kochareal.ch/ und https://chiapas.ch/aktiv/veranstaltungen/
Und ausserdem
Nach 2 Jahren Arbeit hinter den Kulissen und zum 25. Jahrestag des zapatistischen Aufstands präsentieren wir unsere neue Webseite der Direkten Solidarität mit Chiapas.
Schaut rein!
Themen: Amlo, Ayotzinapa, Chiapas, News, Newsletter
„Der Vorarbeiter wechselt, der Plantagenbesitzer bleibt“: 25 Jahre zapatistischer Aufstand
Für das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) ging Mexikos Präsident Carlos Salinas bis zum Äußersten. Er opferte eine der wichtigsten Errungenschaften der Mexikanischen Revolution (1910-17): Der kollektive Landbesitz der Gemeinden (Ejido) soll abgeschafft und das gigantische mexikanische Territorium dem Kapital grenzenlos geöffnet werden. Salinas hatte seine Rechnung ohne das Zapatistische Heer der Nationalen Befreiung (EZLN) gemacht. Ihr Sprecher Subcomandante Marcos kommentierte den Aufstand am 1. Januar 1994 in San Cristóbal de Las Casas mit den Worten: „Wir sind das Mexiko, das niemand beachtet”. Die Gefechte in den ersten Januartagen zwischen der Guerilla und der Armee fordern mindestens 100 Tote, darunter Zapatistas, die nach ihrer Gefangennahme außergerichtlich hingerichtet wurden. Vom 5. bis zum 11. Januar bombardiert die mexikanische Luftwaffe mit PC-7-Flugzeugen aus den Pilatuswerken im schweizerischen Stans indigene Dörfer in Chiapas. Per Fax zirkulieren die ersten Kommuniqués der Aufständischen um die Welt. Continue reading →
Themen: Chiapas, Drogenkrieg, EZLN
Das Buch zum Solikaffee: „Das Aroma der Rebellion” neu aufgelegt
“Das Aroma der Rebellion”, das Buch zum Café RebelDía, beschreibt einen entscheidenden Moment der zapatistischen Bewegung: Die Zapatistas bereiteten 2003 die Geburtsstunde der Caracoles vor, der Zentren ihrer politischen Autonomiebewegung. Just in diesen Monaten des Experimentierens mit einer neuen autonomen Struktur entstand dieses Buch. Anhand einer zapatistischen Kaffeekooperative gibt es Einblick in den Alltag der Bauernfamilien, die Erfolge und die Widersprüche innerhalb dieser indigenen Bewegung in Südmexiko, die bis heute lebendig und widerspenstig ist. Seit 25 Jahren sind die Zapatistas nun eine globale Referenz für die Rebellion unter den Bedingungen der neoliberalen Globalisierung. Zum Verständnis der Aufstandsbewegung in Chiapas ist die im Buch beschriebene Geschichte der zapatistischen Bewegung von entscheidender Bedeutung. Bei einer guten Tasse rebellischem Kaffee am WG-Tisch ist diese unsere Geschichte eine unverzichtbare Inspirationsquelle für dringend notwendige gesellschaftliche Veränderungen.
Gemäss der Rezension von Klaus Pedersen ist dieses Buch “weit über den Kreis von Chiapas-Insidern hinaus interessant”. Beispielhaft dafür ist ein kritischer Exkurs, in dem sich der Autor mit dem fairen Handel kritisch auseinander setzt. Der Autor habe im “spannend zu lesenden Text den Bogen vom solidarischen Handel zum politischen Projekt der Zapatistas geschlagen”, so Pedersen. Der Unrast Verlag hat “Das Aroma der Rebellion – Zapatistischer Kaffee, indigener Aufstand und autonome Kooperativen in Chiapas, Mexiko” neu aufgelegt und der Autor Philipp Gerber hat ein aktuelles Vorwort beigesteuert. Es kann hier als eBook bestellt werden:
Das Aroma der Rebellion. Zapatistischer Kaffee, indigener Aufstand und autonome Kooperativen in Chiapas
Themen: Chiapas, EZLN, Kaffee, solidarischer Handel