Südmexiko-Newsletter November 2023
CHIAPAS
Communiqué-Serie der EZLN
Mit dem Communiqué «Vom Säen und Ernten» von Mitte Oktober begann eine Reihe von Communiqués, dies nach mehreren Monaten Schweigen. Im neusten Communiqué erklärt Moises, dass die zapatistischen Landkreise (MAREZ) und die Räte der Guten Regierung (JBGs) nicht mehr weiterexistieren. Die Gründe dafür und der Weg, der zu dieser Entscheidung führte, werden noch erläutert. Gleichzeitig laden die Zapatisten alle Solidarischen zum 30 jährigen Bestehen des zapatistischen Aufstands Ende Dezember/anfangs Januar ein – mit eben einer Warnung..
Vierter Teil und erste Warnung, sich zu nähern:
Verschiedene notwendige Tode
(Subcomandante Insurgente Moises, 5. November 2023)
An die Menschen, die die Erklärung für das Leben unterzeichnet haben.
Wir teilen Euch folgendes mit:
ERSTENS.– Seit einigen Monaten – nach einer langen und tiefgründigen, kritischen und selbstkritischen Analyse – und nachdem sich mit allen zapatistischen Pueblos beraten wurde – wurde das Ableben der Zapatistischen Rebellischen Autonomen Landkreise (MAREZ) und der Räte der Guten Regierung beschlossen.
Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/11/06/vierter-teil-und-erste-warnung-sich-zu-nahern-verschiedene-notwendige-tode/
Weiterlesen in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/11/05/cuarta-parte-y-primera-alerta-de-aproximacion-varias-muertes-necesarias/
Dritter Teil:
D e n í
(El Capitán, 3. November 2023)
Der verstorbene SupMarcos meinte, die Gründe für den Aufstand [vom 1. Januar 1994] können nicht begriffen werden, ohne zuvor die Geschichte von Paticha zu kennen. Paticha, ein Mädchen jünger als 5 Jahre, welches ihm in den Armen starb, weil es keine Tablette gegen Fieber gab. Und heute sage ich euch: Ihr könnt das, was euch später der Subcomandante Insurgente Moisés en detail erklären wird, nicht verstehen, wenn ihr nicht die Geschichte von Dení kennt.
Dení ist ein maya-indigenes Mädchen, sie ist die Tochter einer Insurgenta und eines Insurgente Indígenas Zapatistas. Als sie vor etwa 5 Jahren geboren wurde, gaben sie ihr diesen Namen, um das Andenken einer Compañera, die vor vielen Jahren starb, zu ehren.
Dení hatte der verstorbene SupGaleano kennengelernt, als sie noch ein Patz war – rund und mit Babyspeck wie eine kleine Mais-Pastete.
Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/11/03/dritter-teil-deni/
Weiterlesen in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/11/02/tercera-parte-deni/
PS: Subcomandante Insurgente Galeano von der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN), der im Mai 2014 „geboren“ wurde, „starb“ und machte Platz für Capitán Insurgente Marcos, wie im zweiten und dritten Teil der Communiqués zu lesen ist.
Weiterlesen in Spanisch: https://www.jornada.com.mx/noticia/2023/10/29/estados/el-subcomandante-galeano-201cmurio201d-da-paso-al-capitan-insurgente-marcos-5105
Zweiter Teil:
NIESEN DIE TOTEN?
Oktober 2023.
Der SupGaleano ist gestorben. Er starb so, wie er gelebt hat: unglücklich.
Dies ja, er hat sich, bevor er starb, darum gesorgt, den Namen an die*den zurückzugeben, die*der Nachkomme des Maestro Galeano (*1) ist. Er empfahl, diesen Namen lebendig zu halten, das heißt: kämpfend. Auf diese Weise wird Galeano weiterhin durch die Berge streifen.
Ansonsten war es ganz einfach. Er fing an zu trällern, so was wie: »Ich weiß, ich bin verrückt, verrückt, verrückt« (*2), und kurz vor dem letzten Atemzug sagte er, das heißt, fragte er: »Niesen die Toten?«, und das wars. Es waren seine letzten Worte. Keine Phrase für die Historie, den Grabstein oder eine am Lagerfeuer erzählte Anekdote. Lediglich diese absurde, anachronistische, nicht-zeitgemäße Frage: »Niesen die Toten?«
Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/30/zweiter-teil-niesen-die-toten/
Original in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/29/segunda-parte-los-muertos-estornudan/
Erster Teil:
DIE MOTIVE DES WOLFES.
Rubén Darío.
Nicaragua.
Der Mann, der ein Herz aus Lilien trägt,
die Seele eines Cherubim, mit paradiesischer Sprache,
der kleine und sanfte Franziskus von Assisi,
traf zusammen mit einem rohen und wilden Tier,
einer gefürchteten Bestie, lüsternd nach Blut und Raub,
mit Wut erfülltem Schlund und bösen Augen:
Der Wolf von Gubbio, der schreckliche Wolf,
tollwütig hat er die Landschaften verwüstet,
all die Herden in Stücke zerrissen,
die Hirten und Lämmer zerfleischt.
Unzählbar sind seine Toten und Schädigungen.
Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/30/zweiter-teil-niesen-die-toten/
Original in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/22/primera-parte-los-motivos-del-lobo/
GUERRERO
Katastrophe ohne Vorwarnung in Mexiko: Hurrikan Otis hinterlässt Spur der Zerstörung (28.10.23)
Das Ausmaß der Zerstörung durch den Hurrikan „Otis“ wird erst am Tag danach sichtbar. Otis war in der Nacht auf den 25. Oktober mit Windgeschwindigkeit von 265 Kilometern pro Stunde auf die Küste von Guerrero getroffen und schnitt die Region von jeglicher Kommunikation ab. Bis zum Abend des folgenden Tages registrierten die Behörden allein in Acapulco 36 Todesopfer. Ein Mädchen, das von den Wassermassen mitgerissen wurde, wird vermisst.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/10/266570/mexiko-katastrophe-ohne-vorwarnung-otis
EZLN – Kommuniqué (29.10.23):
In Unterstützung unserer Geschwister [der Pueblos] Originarios in Guerrero
Mit großer Bestürzung sahen wir, wie der Hurrikan Otis mit außergewöhnlicher Wucht die Küsten des Bundesstaates Guerrero getroffen hat; er hinterließ dutzende an toten Menschen und die Zerstörung von Dörfern und Städten. Unsere Geschwister der Organización Campesina de la Sierra del Sur [Organisation der Kleinbäuer:innen der Sierra del Sur] im Landkreis Coyuca, Bundesstaat Guerrero – Mitglieder des Congreso Nacional Indígena – haben uns über die Schäden informiert, welche der Hurrikan in den indigenen und kleinbäuerlichen Comunidades in Guerrero und besonders in den Pueblos der dortigen Costa Grande [Großen Küste] verursachte.
Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/28/in-unterstutzung-unserer-geschwister-der-pueblos-originarios-in-guerrero/
Original in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/27/en-apoyo-a-nuestros-hermanos-originarios-en-guerrero/
MEXIKO
EZLN – Communiqué (30.10.23):
STOPPT DIE REPRESSION GEGEN DIE INDIGENE COMUNIDAD OTOMÍ IN MEXIKO-STADT
NEIN ZUR RÄUMUNG DER CASA DE LOS PUEBLOS »SAMIR FLORES SOBERANES«
Angesichts der jüngsten Repressionsakte gegen die Comunidad Indígena Otomí in Mexiko-Stadt und dem Räumungsversuch des Casa de los Pueblos y Comunidades Indígenas »Samir Flores Soberanes« erklären wir:
Am 16. Oktober 2023 hatten mehr als 500 Granadero-Polizisten das «Casa de los Pueblos y las Comunidades Indígenas [Haus der Indigenen Pueblos und Comunidades] Samir Flores Soberanes« eingekreist, mit dem Befehl die Comunidad Otomí dort zu räumen. Dieser Räumungsversuch hinterließ zehn wüst geschlagene und verletzte Compañer@s, unter ihnen eine 13jährige Jugendliche, ältere Compañer@s und Compañer@s mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/31/stoppt-die-repression-gegen-die-indigene-comunidad-otomi-in-mexiko-stadt/
Original in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/30/alto-a-la-represion-en-contra-de-la-comunidad-indigena-otomi-residente-en-la-ciudad-de-mexico/
Konzernverantwortung für Umweltkatastrophe am Río Sonora offiziell bestätigt (26.10.23)
Ein neuer Bericht der mexikanischen Umweltbehörde bestätigt, dass das Bergbauunternehmen Buenavista del Cobre, das zur Grupo México gehört, die Flüsse Sonora und Bacanuchi chronisch verseucht hat und für die Folgekosten aufkommen muss.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/10/266491/mexiko-konzernverantwortung-rio-sonora
MIGRATION
Riesige Karawane durch Mexiko: Fussmarsch zur Grenze (3. 11.23)
Rund 5.000 Menschen haben sich Ende Oktober aus der Stadt Tapachula im Süden von Chiapas auf den Weg Richtung US-Amerikanischer Grenze gemacht. Die sogenannte “Karawane“ bietet den Migrant:innen den Schutz der Gruppe, denn die Route durch das mexikanische Inland gilt als besonders gefährlich.
Weiterlesen: https://taz.de/Riesige-Karawane-durch-Mexiko/!5970694/
Ebenfalls zu diesem Thema:
Flüchtende aus Mexiko: Die gefährlichste Route des Planeten (5.11.23)
Eine Rekordzahl an Schutzsuchenden trifft in Mexiko ein. Hilfe von der Regierung gibt es kaum.
Weiterlesen: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1177518.usa-fluechtende-aus-mexiko-die-gefaehrlichste-route-des-planeten.html
HINWEISE
4. – 7. Jan. 2024: NO-WEF-Winterquartier in Bern. Das Programm für 2024 folgt in Kürze!
Alle Veranstaltungen finden in der Reitschule (Neubrückstrasse 8, 3012 Bern) statt, im Tojo Theater und im Kino der Reitschule. Siehe https://nowef-winterquartier.ch/
Südmexiko-Newsletter Oktober 2023
CHIAPAS
Interview: Die gewaltsame Vertreibung nimmt zu (26. Sept. 23)
Pedro Faro, zurzeit in Europa unterwegs, (FrayBa) über die Menschenrechtslage in Chiapas und im Süden Mexikos.
Weiterlesen: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1176579.mexiko-mexiko-die-gewaltsame-vertreibung-nimmt-zu.html
Communiqué Subcomandante Moisés: Vom Säen und Ernten (16. Okt. 23)
Krieg ist Krieg ist Krieg … Subcomantante Moises erinnert an das gleichnamige Communiqué von Marcos vor 15 Jahren, das sich auch auf den Nahostkonflikt in Israel bezog, und in welchem vor einem weiteren Krieg und Alptraum gewarnt wurde.
„Weder die Hamas noch Netanjahu. Das Volk von Israel wird überleben. Das Volk von Palästina wird überleben. Sie müssen sich nur eine Chance geben und ihr Bestes geben. In der Zwischenzeit wird jeder Krieg nur ein Vorspiel für den nächsten sein, der noch grausamer, noch zerstörerischer, noch unmenschlicher sein wird“, fügt Moises an.
Weiterlesen: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/16/vom-saen-und-ernten/
Schwere Unruhen in der indigenen Gemeinde Altamirano in Chiapas (14. Okt. 23)
Rund 60 Personen aus der chiapanekischen Gemeinde Altamirano sind von einer bewaffneten Gruppe entführt worden, als sie sich nach Verhandlungen mit den Behörden auf dem Rückweg aus der Hauptstadt Tuxtla Gutiérrez befanden. Hintergrund ist ein Machtkampf mit der Familie Pinto Kanter, deren Urahnen als deutsche Kaffeebarone nach Chiapas eingewandert sind. Nach Brandstiftungen, Entführungen und Blockaden hat die Armee die Kontrolle über Altamirano übernommen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/10/266336/mexiko-schwere-unruhen-chiapas
Bevölkerung von Chiapas demonstriert gegen Waffengewalt (29. Sept. 23)
In der Kleinstadt Siltepec im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas haben mehrere tausend Personen gegen die eskalierende Gewalt mehrerer Drogenkartelle in der Grenzregion zu Guatemala demonstriert. Der Marsch konnte stattfinden, nachdem am Vortag 800 Militärs und Polizisten in die Region vorgedrungen sind.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/09/266082/chiapas-proteste-mafiagewalt
PUEBLA
Reportage: 5 Jahre Straflosigkeit im Fall Sergio Rivera
Sergio Rivera wurde 2018 verschwunden gelassen. Als er vernahm, dass man am Rio Paso ein Wasserkraftwerk erstellen wollte, das die Minengesellschaft Autlan mit Energie versorgen sollte, wurde er zum Umweltverteidiger der Region.
Ebenfalls lesenswert sind die Hintergründe der Kooperative Corazon de la Montana, von denen wir seit 2 Jahren Kaffee importieren.
Weiterlesen (auf Spanisch, mit vielen Fotos): https://adondevanlosdesaparecidos.org/2023/10/02/sergio-rivera-cinco-anos-de-impunidad-ante-la-desaparicion-del-defensor-de-los-rios/
Podcast: Puebla – Una promesa al rio
Erzählt wird auch hier die Geschichte von Sergio und des Widerstandes gegen das Wasserkraftwerk, der u.a. dank des Gemeinschaftsradios erfolgreich war – obwohl das Projekt nur auf Eis gelegt wurde. In der Reihe Periodismo de lo Posible, CESDER (Centro de Estudios para el Desarrollo Rural) erschienen.
Anhören (auf Spanisch, 35 min): https://archive.org/details/ep-10-periodismo-de-lo-posible-puebla-una-promesa-al-rio
GUERRERO
Willkür und Widerstand in Mexiko
Die Angehörigen der 43 verschwundenen Studenten von Ayotzinapa beharren auf Aufklärung.
Weiterlesen: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1176537.verschwundene-studenten-in-mexiko-willkuer-und-widerstand-in-mexiko.html
Ayotzinapa: Eltern der Verschwundenen enttäuscht von Regierung Lopez Obrador (29. Sept.)
Angehörige werfen der Regierung vor, die Armee zu schützen und die Aufklärung zu behindern. Details des emblematischen Vorfalls weiter unklar.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/09/266070/mexiko-ayotzinapa-enttaeuschung
MEXIKO
Podcast: alterritorios. Encuentros contra Extractivismos y Megaproyectos. Primer capitulo.
In diesem Podcast werden die verschiedenen Ebenen untersucht, in welchen der Rohstoffextraktivismus in Mexiko vorangetrieben wird; aber auch, wie sich der facettenreiche Widerstand von Kollektiven und Gemeinden dagegen bildet.
Anhören (auf Spanisch, 90 min): https://alterritorios.net/podcast/
HINWEISE
29. Okt. bis 1. Nov. 23: Tearing Walls Down – Mauern einreissen (untertitelter Film von Yikilacak Duvarlar), in verschiedenen Städten, mit Diskussion. Porträt von drei Politikerinnen der türkischen und kurdischen Gesellschaft, die alle verhaftet wurden im Zuge der Repressionswelle in der Türkei. Zum Flyer: https://al-be.ch/tearing-walls-down-mauern-einreissen/
Sa, 4. Nov. 23: Wir haben genug! – Grossdemo gegen die Wohnungskrise. Turbinenplatz Zürich, 15 Uhr. Infos: http://wohndemo.ch/
28. Okt. – 5. Nov. 23: Zürcher – Mexikanisches Totenfest 2023 – Zeremonien zum Tag der Toten. Kollektive Kunstausstellung und Ausstellung von Altären, Diskussionen, szenische Lesung …
St. Jakobskirche, Stauffacherstr. 34, Zürich. Das Programm: https://citykirche.ch/dia-de-muertos-2/
Themen: Ayotzinapa, Drogenkrieg, Frayba, Megaprojekte
Südmexiko-Newsletter August / September 2023
IN EIGENER SACHE
Espresso RebelDía in allen Grössen
Liebe RebelDía-Espressosüchtige und alle, die es noch werden wollen: Ab sofort ist Espresso RebelDía in allen Grössen wie Café RebelDía (Arabica) erhältlich.
Das heisst: 250 gemahlen, 500g gemahlen oder Bohnen, 1 kg Bohnen. Wir freuen uns auf Bestellungen!
Bestellbar momentan über gebana: https://www.gebana.com/ch-de/Shop/Getraenke/Kaffee.
Demnächst ist das auch über unsere Homepage möglich.
CHIAPAS
Immer wieder haben wir im Südmexiko-Newsletter über die verstärkten Aggressionen von paramilitärischen Gruppierungen gegenüber der zapatistischen Basis in Chiapas berichtet. Diese haben leider nicht abgenommen. In letzter Zeit häufen sich gewaltsame Ereignisse, hinter denen das organisierte Verbrechen steht und neu Kämpfe um territoriale Kontrolle zweier Drogenkartelle im Gange sind. So gibt es in den Lakandonen-Gemeinden (nicht autonomen Gemeinden) z.B. Strassenkontrollen (Schutzgelder), Einschüchterungen, gewaltsame Vertreibungen, Todesdrohungen von Exponenten der Gemeindestrukturen. Auch in San Cristóbal werden zunehmend mehr Schiessereien und gewaltsame Konflikte mit diesem Hintergrund gemeldet. 5.000 Lehrer*innen streiken in den Gemeinden der Sierra und der Grenzgebiete von Chiapas mit Guatemala und protestieren damit gegen die Gewalt der organisierten Kriminalität und die Untätigkeit der Regierung.
Der CNI hat nun am 12. Oktober (531 Jahre Widerstand der indigenen Bevölkerung) zu einem weltweiten Aktionstag aufgerufen.
Eure Aktionen könnt ihr gerne melden (Mail im untenstehenden Link dazu).
Die EZLN hat bislang dazu geschwiegen. Gemäss dem Artikel „El silencio de los Caracoles y el riesgo de una nueva guerra en Chiapas“ (Link siehe weiter unten) sind die Caracoles für die Öffentlichkeit/Besuchende geschlossen.
Im November jährt sich bekanntlich der 40. Jahrestag der klandestinen Organisation. Eines ist klar: Der Kampf geht weiter!
12. Oktober: CNI ruft auf zum weltweiten Aktionstag – Stoppt den Krieg gegen die Pueblos Mexikos und der Welt, gegen die zapatistischen Pueblos und die Pueblos originarios in Mexiko (18. Sept.)
http://www.congresonacionalindigena.org/2023/09/18/convocatoria-alto-a-la-guerra-contra-los-pueblos-de-mexico-y-del-mundo-hacia-los-pueblos-zapatistas-y-hacia-los-pueblos-originarios-de-mexico/
Interview: Wie Indigene Gemeinschaften in Mexiko für Land und Klima kämpfen
Das Schanzenfest in Hamburg anfangs September fand dieses Jahr unter dem Motto „Für ein Klima der Revolte. Indigene Kämpfe verteidigen“ statt. In diesem Rahmen führte Esther Zaim für Perspektive Online ein Interview mit Amaydali vom “Congreso Nacional Indígena” (CNI) und Pedro von “Frayba” über ihre Kämpfe. Sie sind zurzeit in Europa unterwegs.
Weiterlesen: https://perspektive-online.net/2023/09/interview-fuer-ein-klima-der-revolte-wie-indigene-gemeinschaften-in-mexiko-fuer-land-und-klima-kaempfen/
„Chiapas… Hay alguien ahi afuera? – Zona Norte, Parte I“ – 40 minütige Reportage von Rompeviento zur aktuellen Situation in Chiapas
Anschauen (auf Spanisch): https://www.youtube.com/watch?v=Tr7tKeZsQ9o
Auf Spanisch: El narco en la Lacandona
https://www.jornada.com.mx/notas/2023/09/12/politica/el-narco-en-la-lacandona/
Auf Spanisch: Chiapas – nueva sangre, viejas guerras
https://elpais.com/mexico/2023-09-17/chiapas-nueva-sangre-viejas-guerras.html
Auf Spanisch: El silencio de los Caracoles y el riesgo de una nueva guerra en Chiapas
https://jacobinlat.com/2023/08/30/el-silencio-de-los-caracoles-y-el-riesgo-de-una-nueva-guerra-en-chiapas/
GUERRERO
Ayotzinapa: Unabhängige Expertengruppe stellt ihre Arbeit ein (30. Juli)
Die Unabhängige Expertengruppe (GIEI) beklagt Boykott der Streitkräfte bei Aufklärung. Alle Beteiligten manipulieren und vertuschen Informationen, so ihr Fazit.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/08/265134/mexiko-expertengruppe-gibt-auf
Neue Belege für die Verstrickung der Behörden von Mexiko im Fall Ayotzinapa (13.Sept.)
Neue Hinweise belegen, dass örtliche Militärs, Polizeieinheiten und Politiker:innen nicht nur gelegentlich für das Verbrecherkartell Guerreros Unidos gearbeitet haben, sondern praktisch deren Angestellte waren. Damit haben sie dem Kartell stärker als bislang bekannt dabei geholfen, die 43 Lehramtsstudenten spurlos verschwinden zu lassen. Das geht aus 23.000 Textnachrichten hervor, die die New York Times ausgewertet hat. Die Zeitung kommt zu dem Schluss: Funktionär:innen praktisch aller lokalen Behörden, vom Sanitäter über den Gerichtsmediziner bis hin zum Militärkommandanten, arbeiteten seit Monaten für das Drogenkartell, das damit sämtliche öffentliche Einrichtungen in seiner Hand hatte. Das Organisierte Verbrechen agierte in einem Klima totaler Straflosigkeit.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/09/265868/belege-staat-verstrickung-ayotzinapa
OAXACA
Windparks in Mexiko: Entwicklung für alle Menschen? (10. August)
Die Energiewende ist dringend notwendig, aber sie erfolgt weder nachhaltig noch sozial und ökologisch gerecht.
Der Isthmus von Tehuantepec in Oaxaca, der schmalste Teil des mexikanischen Territoriums, ist ein Gebiet, das aufgrund seiner strategischen Lage und seines biologischen Reichtums seit jeher vom transnationalen Kapital begehrt wird. Die Versuche, die Region zu kontrollieren und auszubeuten, können bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgt werden.
Weiterlesen: https://amerika21.de/analyse/264625/windparks-mexiko
QUINTANA ROO
Maya-Indigene wehren sich gegen Infrastrukturprojekt „Puerta al Mar“ (8. Sept.)
Das Projekt, das seit dem Beginn der Regierung von Lezama Espinosa von der regierenden Morena-Partei auf der Agenda steht, besteht darin, das Zentrum der Gemeinde Felipe Carrillo Puerto mit dem Meer zu verbinden, südlich von Tulum gelegen. Es wird ein 55-57 Kilometer langer Weg durch den Dschungel gebaut, der den schnellen Zugang zum Meer in Richtung der Gebiete Playón und Vigía Chico ermöglichen soll.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/09/265764/puerta-al-mar-tut-zum-meer-quintana-roo
MEXIKO
Wo Mexiko-Stadt den Dreck hinschafft – Mord an Umweltaktivisten Abisai Perez Romero
Weiterlesen: https://www.akweb.de/politik/wo-mexiko-stadt-den-dreck-hinschafft-mord-an-umweltaktivisten-abisai-perez-romero/
Sieg der Marea Verde – Abtreibung nun landesweit straffrei (6. Sept.)
„Die grüne Welle“ hat sich in den letzten Jahren in Mexiko von Bundesstaat zu Bundesstaat ausgebreitet. Nun endlich hat sie sich auch auf nationaler Ebene durchgesetzt: Am 6. September traf der Oberste Gerichtshof (SCJ) die historische Entscheidung, Abtreibungen im ganzen Land zu entkriminalisieren. Ab jetzt sollen Frauen wegen einer Abtreibung nicht mehr ins Gefängnis kommen, und nicht nur das: Alle Gesundheitseinrichtungen sind ab jetzt verpflichtet, den Wunsch einer Frau nach Schwangerschaftsabbruch zu respektieren und die Gesundheitsdienstleistung anzubieten.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/feminismus-queer/sieg-der-marea-verde-abtreibung-nun-landesweit-straffrei/
Zwei Frauen gehen ins Rennen um die Nachfolge von Präsident Lopez Obrador (12. Sept.)
Die beiden entscheidenden politischen Machtblöcke des Landes haben ihre Kandidat:innen für die Präsidentschaftswahl nächstes Jahr gekürt. Für Morena, die Mitte-links Partei des amtierenden Präsidenten Andrés Manuel López Obrador (Amlo), die mit der Grünen Partei und der Arbeitspartei paktiert, wird Claudia Sheinbaum Pardo antreten. Für die Frente Amplio, den Zusammenschluss der Parteien PAN, PRI und PRD, Xóchitl Gálvez Ruiz. Damit ist es quasi sicher, dass eine von beiden Präsidentin werden wird, die erste in der Geschichte des Landes.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/09/265858/nachfolge-mexiko-amlo
HINWEISE
Fr, 29. Sept.: critical mass. Gemeinsam Velofahren in vielen (Schweizer) Städten.
Mehr Infos: https://criticalmass-zh.ch/index.html
Sa, 30. Sept.: Nationale Klimademo, 14 Uhr Bollwerk Bern
Mehr Infos: https://klima-demo.ch/
Carea-Vorbereitungsseminar (D) zur Menschenrechtsbeobachtung in Chiapas im Nov./Dez.:
Mehr Infos: https://www.chiapas.eu/news.php?id=12095
Vorbereitung in der Schweiz: Meldet euch bei Interesse. Genaue Termine geben wir noch bekannt.
Themen: Ayotzinapa, Gewalt, Megaprojekte, Umweltaktivisten
Südmexiko-Newsletter Juni / Juli 2023
CHIAPAS
Gemeinden der Grenzregion von Chiapas nach Gewaltausbruch auf der Flucht
Die Südgrenze Mexikos befindet sich in einer humanitären Krise aufgrund einer Gewaltspirale, die sich Ende Mai verschärft hat. Bewaffnete Konflikte zwischen verschiedenen Gruppierungen des organisierten Verbrechens um die territoriale Kontrolle der geostrategisch wichtigen Region führten in den Gemeinden Frontera Comalapa und Chicomuselo zur Flucht der Bevölkerung aus mehreren Dörfern.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/05/264201/mexiko-gemeinden-chiapas-auf-der-flucht
Abschiebung minderjähriger Migrant:innen in Chiapas
Vom 1. Januar bis zum 31. März 2023 wurden in Mexiko 20.095 Migrant:innen im Kindes- und Jugendalter festgenommen – fast eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Davon wurden wiederum 1.362 Minderjährige abgeschoben, wobei ein Großteil der Abschiebungen in Chiapas durchgeführt wurde. Laut dem Netzwerk für die Rechte von Kindern und Jugendlichen in Chiapas REDIAS (Red por los Derechos de las Infancias y Adolescencias en Chiapas) ist der Bundesstaat auch der Ort, an dem landesweit die meisten aus den USA deportierten Kinder und Jugendlichen leben.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/flucht-migration/abschiebung-minderjaehriger-migrantinnen-in-chiapas/
Internationaler Aufruf gegen Angriffe auf zapatistische Gemeinden in Mexiko
Mit einer internationalen Erklärung haben Tausende auf den paramilitärischen Angriff reagiert, den die Regionale Organisation der Kaffeebauern von Ocosingo (Orcao) am 22. Mai auf die autonome zapatistische Gemeinde Moisés Gandhi in Ocosingo, Chiapas, verübt hat. Dabei wurde der Tzeltal-Indigene Jorge López Sántiz schwer verletzt.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/06/264259/mexiko-angriffe-ezln-gemeinden-aufruf
Dürre in Chiapas setzt Fischerei und Landwirtschaft zu
Der Malpaso-Staudamm ist nach den Talsperren La Angostura und Chicoasén I das drittgrößte Wasserreservoir Mexikos. Aufgrund der anhaltenden Hitze und heftigen Dürre in Chiapas ist der Wasserspiegel der Staudämme auf ein Rekordniveau abgesunken.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/06/264552/mexiko-duerre-chiapas
Frayba-Bulletin Nr. 16: Freiheit für José Díaz, Mitglied der Zapatistischen Unterstützungsbasis
José Díaz, Unterstützungsbasis der EZLN, ist Opfer der Fabrizierung von Schuldigen durch die Bundesstaatsanwaltschaft von Chiapas
- Seit acht Monaten willkürlich seiner Freiheit beraubt, ohne Garantie einer angemessenen Verteidigung und eines fairen Prozesses durch die Justizmacht des Bundesstaates Chiapas.
- Vier Mitglieder der zapatistischen Unterstützungsbasis drohen willkürlich verhaftet zu werden.
Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=12046
Original-Text auf Spanisch: https://www.frayba.org.mx/boletin_16_jose_diaz_BAEZLN
PUEBLA / GUERRERO
Verschwundene Studenten in Mexiko: Weiterer hochrangiger Militär festgenommen
Mexikanische Bundespolizisten haben mit Oberst Rafael Hernández Nieto einen weiteren Ex-Militär festgenommen, der in den Fall der 43 verschwundenen Lehramtsstudenten aus Ayotzinapa verwickelt sein soll. Die Generalstaatsanwaltschaft (FGR) wirft ihm gewaltsames Verschwindenlassen und organisierte Kriminalität vor.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/07/264883/ayotzinapa-festnahme-militaer
Verschwundene Studenten von Ayotzinapa: 16 Haftbefehle gegen Militärs erlassen
Im Fall der verschwundenen Lehramtsstudenten von Ayotzinapa hat ein mexikanisches Bundesgericht die Generalstaatsanwaltschaft autorisiert, Haftbefehle wegen organisierter Kriminalität und gewaltsamen Verschwindenlassens gegen 16 Mitglieder des Militärs zu erlassen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/07/264630/mexiko-verschwindenlassen-militaers
OAXACA
Umweltgerechtigkeit kann nicht warten
Unsere im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca ansässige Partnerorganisation EDUCA (Servicios para una Educación Alternativa) hat die Kampagne „Die Umweltgerechtigkeit kann nicht warten“ gestartet. Mit von der Partie sind Frauen und Männern aus dem „Netzwerk der Verteidiger:innen kommunalen Grund und Bodens (Redecom)“. Ziel der Kampagne ist es, ein Bewusstsein für die Auswirkungen der Klimakrise auf Umwelt und Ökosysteme zu schaffen. Die Umweltschützer:innen sind der Auffassung, dass die Klimakrise nicht nur ein Umweltproblem, sondern auch ein ethisches und politisches ist. In Oaxaca treffen zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite setzen sich indigene Bewohner:innen aktiv für den Erhalt ihres gemeinschaftlich genutzten Grund und Bodens ein. Auf der anderen Seite ist dieser durch die Auswirkungen der Klimakrise besonders gefährdet. Die Lage Oaxacas zwischen dem Golf von Mexiko und dem Pazifischen Ozean setzt den Bundesstaat zunehmend extremer werdenden Wettereinflüssen aus. Mit steigenden Temperaturen und stetig zurück gehenden Niederschlägen werden viele Regionen in den nächsten Jahren von lang anhaltender Trockenheit und Dürre betroffen sein.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/umweltgerechtigkeit-kann-nicht-warten/
Kleinbauern warnen vor Folgen des Klimawandels in der Sierra de Juárez
An einem zu klein gewachsenen Apfel, an den gelben Blättern des Maisfeldes, an dem vertrockneten Bohnenacker, an Vögeln wie dem Chachalaca, die jetzt im Wald Zuflucht suchen, und an der Zikade, die ständig singt und die man vorher nicht gesehen hat: Daran merken die „Bauernwächter“ (guardianes campesinos) von Benito Juárez die Folgen des Klimawandels. Die Gemeinde gehört zu Santa Catarina Lachatao in der Sierra de Juárez in Oaxaca.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/07/264691/mexiko-kleinbauern-klimawandel
VERACRUZ
Bauern in Mexiko nach Protesten für gerechte Kaffeepreise in Haft
Vier Kaffeebauern und eine ehemalige Gemeindepräsidentin befinden sich seit dem 26. Mai in Veracruz in Untersuchungshaft. Den Anführern der Proteste für bessere Kaffeepreise wird vorgeworfen, den Brand einer Verarbeitungsfabrik von Agroindustrias Unidas de México S.A. (Amsa) angestiftet zu haben.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/06/264440/mexiko-bauern-proteste-kaffepreise
NAYARIT
Proteste nach Ermordung eines weiteren Journalisten in Mexiko
Nach einem weiteren Mord an einem Journalisten in Mexiko haben Verbände und Institutionen gegen die Gewalt an Medienschaffenden protestiert.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/07/264904/proteste-ermordung-journalist-mexiko
MEXIKO
Neue Datenbank soll bei Identifizierung von Verschwundenen helfen
Die Nationale Forensische Datenbank (BNDF) Mexikos ist seit dem 29. Mai dieses Jahres in Betrieb. Es handelt sich dabei um ein technologisches Instrument zur Identifizierung von gewaltsam verschwundenen Personen. In Mexiko gibt es 52.000 noch nicht identifizierte sterbliche Überreste und 110.000 Vermisste.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/06/264275/verschwindenlassen-mexiko-datenbank
Arbeiten am Tren Maya werden auf Teilstrecken eingestellt
Ein Bundesrichter hat die Einstellung der Arbeiten am Tren Maya in den Bereichen 3, 4, 5 Nord und 6 angeordnet. Damit sollen alle Vorgänge, die zu Abholzung oder Rodung von Waldflächen in den Gebieten führen würden, gestoppt werden, sagt das Mexikanische Zentrum für Umweltrecht Cemda (Centro Mexicano de Derecho Ambiental). Das Zentrum war eine der Organisationen, die die einstweilige Verfügung gegen das föderale Megaprojekt eingereicht hatten.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/06/264345/arbeiten-am-tren-maya-werden-eingestellt
Regierung berät über Reparationen für Brandopfer von Migrationszentrum
Um Entschädigungsmöglichkeiten für die Opfer des Brandes im Migrationszentrum von Ciudad Juárez weiterzuverfolgen, hat sich der Leiter der mexikanischen Migrationsbehörde (Instituto Nacional de Migración, INM) im Juni mit guatemaltekischen Diplomaten in Mexiko-Stadt getroffen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/06/264589/reparation-brand-migrationszentrum
Blutige Machtdemonstrationen
Ein Jahr vor den nächsten Wahlen in Mexiko am 2. Juni 2024 sieht sich die Regierung von Präsident Andrés Manuel López Obrador mit einer der schwersten Sicherheits- und Gewaltkrisen des Landes konfrontiert. Autobomben, Entführungen von Polizisten und Mitgliedern der Nationalgarde, Straßenblockaden durch Zivilbevölkerung, die von der Organisierten Kriminalität gesteuert werden, Schulschließungen und ökonomischer Stillstand in mehreren Städten.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/repression-widerstand/blutige-machtdemonstrationen/
HINWEISE
3. – 13. August: No Borders Klimacamp Basel: Eine andere Welt ist möglich!
Voltapark Basel. Mehr Infos: https://www.climatejustice.ch/camp/
Themen: Ayotzinapa, Megaprojekte, Verschwundene
Südmexiko-Newsletter April / Mai 2023
AUFRUF
„Semillas que florecen“: Kunstwettbewerb zum Gedenken an Bety Cariño und Jyri Jaakkola
Dreizehn Jahre nach der Ermordung der Menschenrechtsverteidigerin Alberta Bety Cariño Trujillo, und des finnischen Aktivisten Jyri Jaakkola, in Oaxaca starten Freund:innen und Angehörige eine internationale Kampagne und laden Kunstschaffende ein, einen Beitrag zum Gedächtnis an die Beiden zu leisten (Einreichefrist 30. Juli 2023).
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/05/263945/semillas-que-florecen-kunstwettbewerb
CHIAPAS
Angriff der ORCAO auf die Unterstützungsbasis der EZLN in der Gemeinde Moisés Gandhi
Am 22. Mai wurde bei einem Angriff der ORCAO (Regionale Organisation der Kaffeebauern von Ocosingo) auf Moisés Gandhi der Compañero Gilberto López Sántis schwer verletzt. In einem Aufruf fordern zahlreiche Organisationen ein Ende der bewaffneten Angriffe, die Auflösung der paramilitärischen Gruppierungen und die Respektierung des autonomen Territoriums.
Urgent Action: https://redtdt.org.mx/archivos/18337
Communiqué auf Spanisch: https://redajmaq.org/es/pronunciamiento-por-base-de-apoyo-del-ezln-herido-en-region-moises-y-gandhi-por-ataque-del-grupo
Karawane der Migrant:innen fordert Dialog mit der Regierung
Migrant:innen aus Zentral- und Südamerika sind am 23. April im mexikanischen Bundesstaat Chiapas zur Karawane „Viacrucis Migrante“ aufgebrochen. Ihr Ziel ist die mehr als 800 Kilometer entfernte Hauptstadt, wo sie sich mit Regierungsvertretern treffen wollen, um über eine Regulierung ihres vorübergehenden Aufenthaltes in Mexiko zu sprechen. Danach wollen sie bis in die USA weiterziehen.
Mit dem Marsch protestieren sie auch gegen die Todesfälle in einer Sammelstelle der Migrationsbehörde (INM) im nördlichen Bundesstaat Chihuahua am 27. März.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/04/263704/mexiko-migranten-dialog-regierung
Abtreibungsreförmchen in Chiapas
Mit 23 Jastimmen, vier Neinstimmen und neun Enthaltungen hat der Kongress des südmexikanischen Bundesstaates Chiapas eine Reform gebilligt, die die 90-tägige Frist für eine Abtreibung im Fall einer Vergewaltigung beseitigt.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/feminismus-queer/abtreibungsrefoermchen-in-chiapas/
Neun Festnahmen im Fall der verschwundenen Lehramtsstudenten
Im Fall Iguala hat die mexikanische Bundeskriminalpolizei Haftbefehl gegen acht Polizisten und eine Polizistin aus dem Bundesstaat Guerrero vollstreckt. Sie werden beschuldigt, in das Verschwindenlassen der Lehramtsstudenten aus Ayotzinapa im September 2014 verwickelt zu sein.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/03/263247/polizisten-im-fall-iguala-festgenommen
OAXACA
Denuncia von CNI – CIG: Angriff auf die Gemeinde San Lucas Atoyaquillo, in Oaxaca
Lesen auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11985
Lesen auf Spanisch (Original): http://www.congresonacionalindigena.org/2023/05/12/denuncia-de-la-comision-de-coordinacion-y-seguimiento-del-cni-cig-por-la-agresion-a-la-comunidad-de-san-lucas-atoyaquillo-oaxaca/
Blockade gegen den Interozeanischen Korridor gewaltsam geräumt
Mehrere Dutzend Soldaten und Polizisten haben am 28. April das Blockadecamp „Land und Freiheit“ einer indigenen Gemeinde im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca angegriffen und sechs Personen verhaftet. Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/05/263734/mexiko-interozeanischer-korridor
WICHTIG: Die 6 festgenommenen Personen aus dem Camp „Tierra y Libertad“ wurden am 30.04.23 freigelassen.
Lesen auf Spanisch: https://codigodh.org/2023/05/01/liberan-a-las-6-personas-detenidas-del-campamento-tierra-y-libertad-de-mogone-viejo/
CHIHUAHUA
Kriminalisierung führt zum Tod
Der Brand in der Haftanstalt für Migrant:innen in Ciudad Juárez am 27. März geschah vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden Kriminalisierung von Geflüchteten. Ursache hierfür sind die Maßnahmen auf nationaler und regionaler Ebene zur stärkeren Kontrolle undokumentierter Einreisen. Bevor das Feuer ausbrach hatten die Inhaftierten noch die Wahrung grundlegender Rechte gefordert: Zugang zu Wasser, Nahrung und wichtigen Toilettenartikeln. Weil das Personal untätig blieb und keine Rettungsmaßnahmen ergriffen hat, starben bei dem Brand Dutzende Menschen, davon 28 aus Guatemala, 13 aus Honduras, 13 aus Venezuela, 12 aus El Salvador, einer aus Kolumbien und einer aus Ecuador.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/flucht-migration/kriminalisierung-fuehrt-zum-tod/
MEXIKO
Senat von Mexiko verabschiedet Bergbaureform
In einer Eilsitzung hat der mexikanische Senat ein Gesetzespaket passieren lassen, darunter zu Reformen im Bergbau. Die Abstimmung erfolgte im alten Sitz des Senats „Xicoténcatl“, nachdem es seitens der Opposition zu Protestaktionen gekommen war.
Der Senat verabschiedete Reformen für das Gesetz zum Bergbau, das nationale Wassergesetz, jenes über das ökologische Gleichgewicht und den Umweltschutz sowie für das allgemeine Gesetz über die Vermeidung und integrale Entsorgung von Abfällen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/05/263805/bergbaureform-mexiko
Angehörige der Opfer von Verschwindenlassen fordern Sicherheit
Angehörige der Opfer von gewaltsamem Verschwindenlassen haben vor dem Nationalpalast in Mexiko-Stadt gegen die unzureichende Sicherheit bei ihrer Suche nach Familienmitgliedern protestiert. Anlass war der Mord an Teresa Magueyal Ramírez am 2. Mai. Sie war mit ihrem Fahrrad in ihrem Dorf San Miguel Octopan, Bundesstaat Guanajuato, unterwegs, als zwei Männer von einem Motorrad aus mehrmals auf sie schossen. Magueyal verstarb noch am Tatort.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/05/263904/verschwindenlassen-mexiko-suchende-muette
DEA-Operation löst in Mexiko heftige Kritik an den USA aus
Präsident Andrés Manuel López Obrador (Amlo) hat das Vorgehen der US-Behörde zur Drogenbekämpfung (DEA) kritisiert. Diese operiere in Mexiko ohne jegliche Genehmigung der mexikanischen Regierung.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/04/263534/dea-drogenkartelle-mexiko-usa
Nahua-Aktivist Eustacio Alcalá in Michoacán ermordet
Der Aktivist Eustacio Alcalá Diaz der indigenen Volksgruppe der Nahua ist tot. Wie das Menschenrechtszentrum ProDH (Centro de Derechos Humanos Miguel Agustín Pro Juárez) mitteilte, war Alcalá drei Tage zuvor von einer bewaffneten Gruppe entführt worden. Nun wurde sein Leichnam in Huitzontla, einer kleinen Stadt im mexikanischen Bundesstaat Michoacán, gefunden.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/nahua-aktivist-eustacio-alcala-in-michoacan-ermordet/
HINWEISE
Mi, 14. Juni: Feministischer Frauenstreiktag – Aktionen und Demos in vielen Städten
https://www.14juni.ch/: Übersicht und mehr Infos. Kommt zahlreich!
Themen: Ayotzinapa, Bety und Jyri, Migranten, Tren Maya
Südmexiko-Newsletter März 2023
SAVE THE DATE
«Flügel und Wurzeln der sozialen Bewegungen in Oaxaca, Mexico»
Veranstaltung der Direkten Solidarität mit Chiapas:
Eine Reihe von Kurzdokus über soziale Bewegungen in Oaxaca zeigen die Geschichte, aktuelle Beispiele und die Zukunft von Widerstandsprozessen in Südmexiko. Zwischen den Filmen werden Vertretende der NGO Codigo DH und Educa über die Entstehung dieser Dokumentarfilme und die aktuelle Situation der sozialen Bewegungen in Mexiko sprechen.
Daten:
Do, 27. April, 19 Uhr, Waisenhausplatz 30, Progr. (Stube), Bern. (im Rahmen der Tour de Lorraine)
Sa, 29. April, 19 Uhr, Kasernenareal Zürich (im Rahmen des 1.Mai-Festes)
CHIAPAS
CNI – Dritter Aufruf zum Internationalen Treffen: Der Süden widersteht 2023!
»Globaler Kapitalismus der Konzerne, weltweites Patriarchat, Autonomien in Rebellion«
6. und 7. Mai 2023 im CIDECI/ Caracol Jacinto Canek, San Cristóbal de las Casas,
Chiapas, Mexiko
Weiterlesen auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11898
Weierlesen auf Spanisch (Original): http://www.congresonacionalindigena.org/2023/02/24/tercera-llamada-encuentro-internacional-el-sur-resiste-2023-capitalismo-corporativo-mundial-patriarcado-planetario-autonomias-en-rebeldia-6-y-7-de-mayo-2023-cideci-caracol-j/
GUERRERO
Aufklärung im Fall Ayotzinapa fehlgeschlagen
Das mexikanische Menschenrechtszentrum Tlachinollan hat einen weiteren Bericht zum Fall Ayotzinapa veröffentlicht. Bei der Präsentation dieses Berichts stellte der Anwalt der Familien der 43 Studenten von Ayotzinapa, Vidulfo Rosales Sierra, fest, dass der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador trotz aller Wahlversprechen nicht genug zur Aufklärung beigetragen hat. Am 26. September 2014 wurden 43 Lehramtsstudenten in Iguala, Guerrero, entführt und wurden seitdem nie wieder gesehen. Eine vollständige Aufklärung des Falles hat es bis heute nicht gegeben. Es gibt jedoch Hinweise, dass das mexikanische Militär in das Verschwindenlassen und die mutmaßliche Ermordung der jungen Männer verwickelt ist.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/memoria-justicia/aufklaerung-im-fall-ayotzinapa-fehlgeschlagen/
NUEVO LEON
US-Konzern Tesla baut seine „Gigafactory 5“ in Mexiko
Die Entscheidung ist gefallen: Elon Musk wird ein Tesla-Werk in Monterrey im mexikanischen Bundesstaat Nuevo León an der US-Grenze errichten. Dies gab Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador nach Gesprächen mit dem Geschäftsführer des US-Konzerns bekannt. Der Standort ist wegen Wassermangels in der Region umstritten. Bedenken sind laut Obrador nach Gesprächen mit Musk ausgeräumt.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/03/262910/mexiko-tesla-gigafactory-5
HIDALGO
Gewaltsamer Tod eines weiteren Umweltaktivisten in Hidalgo
Der junge Umweltaktivist und Journalist Abisaí Pérez Romero ist am 13. Februar außerhalb der Stadt Tula auf einer Schotterstraße neben seinem Fahrrad tot aufgefunden worden. Seine Familie meldete ihn seit dem Vortag als vermisst. Pérez Romero dokumentierte verschiedene Widerstandsprozesse der indigenen Gemeinden im zentralmexikanischen Bundesstaat Hidalgo.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/02/262811/mexiko-gewaltsamer-tod-umweltaktivist
MICHOACÁN
Waldschützer getötet, der sich gegen Ausbreitung der Avocado-Industrie wehrte
Alfredo Cisneros Madrigal, ein Waldschützer aus der indigenen Gemeinde Sicuicho, ist in der Nacht zum 21. Februar erschossen worden. Das teilte der Oberste Indigene Rat von Michoacán (Consejo Supremo Indígena de Michoacán, CSIM) mit.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/02/262867/mexiko-waldschuetzer-getoetet-avocadoanbau
MEXIKO
Verbot von Genmais für menschlichen Konsum und von Glyphosat-Einsatz in Mexiko
Der mexikanische Präsident Andres Manuel López Obrador hat ein neues Dekret erlassen, das die Verwendung von gentechnisch verändertem Mais für den menschlichen Konsum und den Einsatz des Herbizids Glyphosat untersagt.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/02/262832/mexiko-verbot-genmais-glyphosat
Kein Gen-Mais mehr aus den USA für Mexiko?
Im nordamerikanischen Freihandelsabkommen USMCA knirscht es: Die USA gehen gegen das mexikanische Importverbot von gentechnisch verändertem US-Mais vor. Am Ende könnten Strafzölle stehen. Droht ein Handelsstreit?
Der Handelskonflikt zwischen den USA und Mexiko spitzt sich zu. Die US-Regierung von Präsident Joe Biden erklärte am Montag, sie werde erste Schritte unternehmen, um das von Mexiko verhängte Einfuhrverbot von gentechnisch verändertem Mais aus den Vereinigten Staaten anzufechten. Konkret bedeutet dies zunächst technische Konsultationen auf Regierungsebene.
Weiterlesen: https://www.dw.com/de/kein-gen-mais-mehr-aus-den-usa-f%C3%BCr-mexiko/a-64917368
Präsident von Mexiko verstaatlicht Lithium-Vorkommen
Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hat per Dekret die Lithium-Vorkommen des Landes zum Eigentum der mexikanischen Nation erklärt und dem Staat die exklusive Vollmacht für ihren Abbau erteilt. Außerdem bestimmte er 234.850 Hektar Land im nordmexikanischen Bundesstaat Sonora zu Lithium-Reservaten. Mineral hat strategische Bedeutung für die Produktion von Hochleistungsbatterien, etwa für Elektroautos
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/02/262833/mexiko-nationalisiert-lithium
Mexiko: MazahuaApp zum Erhalt indigener Sprache im Einsatz
Die MazahuaApp für Mobiltelefone, die dazu dienen soll, die indigene Sprache Mazahua vor dem Verschwinden zu bewahren, wird jetzt eingesetzt. Entwickelt hat die Anwendung César Cruz, ein ehemaliger Mechatronik-Student der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (Unam).
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/03/262963/handyapp-zum-erhalt-indigener-sprache
HINWEISE
Solidarität mit Vio.Me !
Am 16.03.2023 haben Solidarische das griechische Generalkonsulat in Zürich besucht, um ihre Solidarität mit den kämpfenden Arbeiter*innen der selbstverwalteten Fabrik VIO.ME in Thessaloniki kundzutun – dies auf Grund des Verkaufs von Vio.Me an eine südafrikanische Fonds-Gesellschaft, wonach Vio.Me zu einer Solidaritätswoche aufrief.
Weiterlesen: https://barrikade.info/article/5740
Themen: 43, Ayotzinapa, Chiapas, EZLN, Gewalt, Megaprojekte, Menschenrechtsverteidigung, News
Südmexiko-Newsletter Januar/Februar 2023
IN EIGENER SACHE
Anpassung der Kaffeepreise
Aus verschiedenen Gründen mussten die Kaffeepreise auf den 1.1.2023 angehoben werden. Einerseits wird Kaffee heute zu einem hohen Preis gehandelt, wie vielerorts zu lesen ist. Weiter wurden die Transportkosten teurer und der Pesokurs ist gestiegen, was den Einkauf ebenfalls verteuert. Nachdem die Preise längere Zeit stabil gehalten werden konnten, wurde eine Erhöhung nun unumgänglich.
Die neuen Preise sind:
250 gr. – 9.- (unverändert)
500 gr neu 16.-
1 kg neu 30.-
Dies sind die Preise im Gebana-Online-Shop. Im Laden eures Vertrauens können die Preise variieren, da die Marge von den Händler:innen selber festgelegt wird.
Für Wiederverkäufer:innen werden die Preise in Relation zu den Preiserhöhungen angepasst.
Widerstand für Vio.ME
Die Kolleg:innen der selbstverwalteten Waschmittelfabrik Vio.Me sehen sich neuen Herausforderungen gegenüber. Die Fabrik in Athen, Griechenland, deren Seifen die Solig-Chiapasgruppe neben dem Kaffee vertreibt, läuft Gefahr, geräumt zu werden. Dies, weil das Gelände, auf dem die Fabrik steht, an eine Fondsgesellschaft verkauft wurde. Die Compas der Fabrik rufen zur Solidarität auf, um die Räumung abzuwenden. Weiterlesen : http://gskk.org/?p=10317#more-10317
CHIAPAS
EZLN und weitere indigene Gruppen in Mexiko solidarisch mit Lützerath-Aktivist:innen
Die selbstverwaltete Regierung der elften Gemeinde der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) hat der Klimabewegung von Lützerath ihre Solidarität bekundet. Sie begrüßte den Widerstand der Aktivist:innen, „die seit dem 2. Januar 2023 mit neuen Polizeiansätzen (sic) konfrontiert sind“. Die Zapatistas klagen an, dass die Polizei die Klimaaktiven vertreiben will, um Platz für den Energiekonzern RWE zu schaffen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/01/262135/ezln-solidarisch-mit-luetzerath
OAXACA
Mexikos Drogenbekämpfer vor Gericht – Der Prozess gegen Mexikos früheren Polizeichef hat begonnen. García Luna arbeitete gegen die Kartelle und bekam gleichzeitig Gelder der Narcos.
Sollte der Ex-Mafiaboss „der Große“ die Wahrheit sagen, könnte es einigen mexikanischen Politikern an den Kragen gehen. „Mit Hilfe der Regierung konnte das Kartell sein Territorium erweitern, den Drogenumsatz erhöhen und seine Gegner kaltstellen“, sagte der Zeuge Sergio Villareal Barragán („der Große“) im Prozess gegen den früheren mexikanischen Polizeichef Genaro García Luna in New York Anfang der Woche. Der Ex-Mafiaboss, der seinen Spitznamen „El Grande“ seiner Körpergröße verdankt, muss es wissen. Villareal Barragán agierte selbst in der kriminellen Organisation und heute sitzt in den USA im Gefängnis.
Weiterlesen: https://taz.de/Drogenkrieg-in-den-USA/!5911711/
MICHOACÁN
Attacken gegen organisierte Nahua-Gemeinden in Michoacán
Indigene Gruppierungen in der Gemeinde Aquila im mexikanischen Bundesstaat Michoacán sind seit Jahresbeginn mehrfach von Banden der organisierten Kriminalität angegriffen worden. Drei Mitglieder der Selbstverteidigungsstruktur „Guardia Comunal“ wurden am 12. Januar in einem Hinterhalt erschossen, kurz darauf verschwanden ein Menschenrechtsanwalt und ein Gemeindevertreter gewaltsam.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/01/262255/massive-attacken-nahua-gemeinden
Nahua-Indigene blockieren Stahlunternehmen
Nahua-Indigene aus der Gemeinde Aquila im Bundesstaat Michoacán blockieren seit dem 21. Januar den Eingang zum Bergbau Las Encinas der Firma Ternium. Sie fordern, dass die mexikanischen Behörden die Suche nach den Menschenrechtsaktivisten Ricardo Lagunes und Antonio Díaz intensivieren. Nach Auffassung von Angehörigen und Gemeindevertretern sei das lateinamerikanische Unternehmen mit Zentrale in Luxemburg in deren Verschwinden verwickelt.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/01/262396/mexiko-nahua-indigene-stahlunternehmen
MEXIKO
Familien verurteilen weiterhin fehlende Aufklärung im Fall Ayotzinapa
Eltern und Verwandte der Opfer von Ayotzinapa haben am Montag erneut für Aufklärung und Gerechtigkeit demonstriert. Acht Jahre und drei Monate nach dem gewaltsamen Verschwindenlassen der 43 Studierenden im mexikanischen Bundesstaat Guerrero verurteilten sie die fehlenden Ermittlungsfortschritte und die Untätigkeit der Regierung im Bezug auf die Aufklärung des Verbrechens.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/12/261859/mexiko-ayotzinapa-fehlende-aufklaerung
Kunst als Medium für die Suche und das Erinnern
Überall spürbar in Mexiko ist die Dringlichkeit, ja die zwingende Notwendigkeit sich mit der schwerwiegendsten sozialen Krise der letzten hundert Jahre auseinanderzusetzen. Diese Dringlichkeit und Notwendigkeit sind nicht Ergebnis eines blinden Aktionismus. Im Gegenteil, sie sind Reaktion auf das Versagen des Staates, das Verschwinden von Personen aufzuklären, es aufzuhalten und Gerechtigkeit herzustellen. Doch es ist nicht nur der fehlende Wille: Es ist die aktive Rolle des Staates in kriminellen Strukturen, die dazu führt, dass er das Leben seiner Bürger*innen nicht schützen kann.
Auf dieses Problem reagieren einige Künstler*innen in der Ausstellung Performatividades de la búsqueda (Performativitäten der Suche) in der Galería Metropolitana UAM in Mexiko-Stadt.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/memoria-justicia/kunst-als-medium-fuer-die-suche-und-das-erinnern/
„Ley Malena“ soll in Mexiko Gerechtigkeit für die Opfer von Säureangriffen schaffen
Mehrere feministische Gruppen haben vergangenen Dienstag auf einer Pressekonferenz im Kongress der Hauptstadt eine neue Gesetzesinitiative vorgestellt. Diese hat zum Ziel, Säureangriffe auf Frauen als eigene Straftat zu kategorisieren und so Opfern von derartigen Attacken einen einfacheren Zugang zur Justiz zu gewähren.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/02/262555/mexiko-ley-malena
HINWEISE
Tour de Lorraine 2023 in Bern:
20.- 29. April
www.tourdelorraine.ch
Spendenaufruf für Erdbebenhilfe in Kurdistan
Medico International Schweiz sammelt Geld für die Partnerorganisation Kurdischer Roter Halbmond. Die Organisation
leistet Nothilfe in den vom Erdbeben des 6. Februar betroffenen Gebieten in Kurdistan.
https://www.medicointernational.ch/regionen-projekte/kurdistan/hintergruende/erdbebenhilfe-fuer-kurdistan.html#jump
Südmexiko-Newsletter Dezember 2022
CHIAPAS
2. Aufruf zu Karawane und internationales Treffen 2023: Der Süden widersteht!
Wir (Koordinierungs- und Organisierungskommission Der Süden widersteht!, Congreso Nacional Indígena (CNI) − Indigener Regierungsrat (CIG)) laden alle mexikoweiten und internationalen Organisationen ein, sich für ihre Teilnahme am Internationalen Treffen am 6. und 7. Mai 2023 vorzubereiten.
Darüber hinaus rufen wir alle Organisationen, Gemeinschaften, Bewegungen, Kollektive und solidarischen Menschen dazu auf, sich an der globalen Spendenkampagne zu beteiligen, indem sie Foren, Diskussionen, Austausch, Festivals, Tanzveranstaltungen, Sammlungen, Tombolas organisieren, den Hut herumgehen lassen, Lassos werfen, T-Shirts, Poster, Aufkleber drucken und verkaufen und alles Mögliche tun, um damit die kollektive Finanzierung dieser Aktivitäten des nächsten Jahres unterstützen zu können.
Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11842
In Chiapas werden die Menschenrechte nicht garantiert oder geschützt
Anlässlich des Internationalen Menschenrechtstags vom 10. Dezember erklären wir vom Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas (Frayba), dass es in Chiapas eine schwere humanitäre Krise gibt, die sich in allgemeiner und institutioneller Gewalt gegen Gemeinschaften und Gruppen äußert, die ihre Gebiete verteidigen. die andauernde Straflosigkeit im Justizsystem, in einem wiederkehrenden Muster gegen Menschenrechtsverteidiger, die kriminalisiert, bedroht, angegriffen und ermordet werden; ein Umfeld mehrerer schwerwiegender Situationen von Rechtsverletzungen, die einen tiefen Zusammenbruch des sozialen Gefüges verursachen.
Weiterlesen auf Spanisch: https://frayba.org.mx/dia-internacional-dh
In Mexiko gehen die Spionagepraktiken gegen Menschenrechtsverteidiger weiter
Am Internationalen Tag der Informationssicherheit (30. Nov.) schließt sich das Frayba dem Bewusstsein an, wie wichtig es ist, unsere Gewohnheiten in Bezug auf die Informationssicherheit zu verbessern; Wir verurteilen auch die Spionage und Zensur von Journalisten, Aktivisten und Menschenrechtsverteidigern durch digitale Medien.
Weiterlesen auf Spanisch: https://frayba.org.mx/espiojane_informatico_mx
Communiqué des Treffens «Das Wort weben: Dialog zwischen den Völkern» (18. Dez.)
Einzelpersonen und Organisationen, die an dem Treffen »Das Wort weben: Dialog zwischen den Völkern« teilnehmen, erklären ihren Widerstand gegen die Gewalt, der indigene Völker und Gemeinschaften ausgesetzt sind, die Land und Territorium verteidigen, insbesondere gegen die bedauerlichen Morde an Verteidigern in den Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca, die ungestraft geblieben sind, gegen die illegale Wiederaufnahme der Bergbauaktivitäten in der Gemeinde Chicomuselo und gegen den Widerstand gegen die Entwicklung des Interozeanischen Industrieparks.
Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11839
OAXACA
Union Hidalgo erkämpft Rückgabe seines Landes
Die im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca gelegene Gemeinde Union Hidalgo hat einen historischen Sieg errungen. Mitte November erging ein Urteil, dass die Verträge, mit denen die Firma Desarollos Eólicos Mexicanos (Demex) Land für die Errichtung eines Windparks gepachtet hatte, für ungültig erklärte. Die zum spanischen Unternehmen Renovalia Energy gehörende Demex muss jetzt Grundstücke wieder herausgeben, die sie für die Errichtung des Windparks „Piedra Larga“ gepachtet hatte.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/union-hidalgo-erkaempft-rueckgabe-seines-landes/
MEXIKO
Indigene aus Mexiko protestieren in Frankreich gegen Danone-Konzern
Der Widerstand gegen den Danone-Ableger Bonafont in Mexiko hat Frankreich erreicht. Am 21. November protestierte eine Delegation der indigenen Nahuas mit der symbolischen Übergabe von knapp 50.000 Unterschriften vor der Zentrale des Lebensmittelkonzerns in Paris. Sie werfen dem Unternehmen den fortgesetzen Diebstahl von Grundwasser vor.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/11/261227/danone-wasserraub-mexiko
Mexiko: Einwohner von San Gregorio kämpfen um Wasser
Die Einwohner des Dorfes San Gregorio Atlapulco im Bezirk Xochimilco in Mexiko-Stadt verlangen den sofortigen Stopp des Aufbauprojekts des Wasser-Sammelstrangs Actopan. Denn statt einer Sanierung des Entwässerungskanals, wie die Behörden anfänglich behaupteten, handle es sich gegenwärtig um die Umleitung von Trinkwasser von San Gregorio Atlapulco nach Mexiko-Stadt.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/12/261528/stadtplanungspolitik-mexiko-stadt
Nach Gerichtsurteil: Einsatz des Militärs für innere Sicherheit in Mexiko bleibt umstritten
Der mexikanische oberste Gerichtshof (SCJN) hat das Gesetz über den Einsatz des Militärs für Aufgaben der Inneren Sicherheit für verfassungskonform erklärt. Der Einsatz von Armee und Marine soll bis 2028 erfolgen, bis die im Jahr 2019 gegründete Nationalgarde fertig ausgebildet und organisiert ist.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/12/261566/mexiko-militaereinsatz-im-inneren
UNTER BESCHUSS
Mexiko wieder gefährlichstes Land für Journalisten
Mexiko ist laut der Jahresbilanz von «Reporter Ohne Grenzen» zum vierten Jahr in Folge das gefährlichste Land für Journalisten. Mindestens 11 Medienschaffende wurden 2022 getötet – mehr als in jedem anderen Land. „Es gelang mehreren Staaten nicht, die bei ihnen grassierende Gewalt einzudämmen und Medienschaffende zu schützen. Allein in Mexiko wurden mindestens elf Journalistinnen und Journalisten ermordet“, steht im Bericht von Reporter Ohne Grenzen. Das sind 20 Prozent der Opfer weltweit. Gefolgt wird Mexiko an der traurigen Spitze von der Ukraine (8 Tote) und Haiti (6 Tote).
Weiterlesen: https://www.blickpunkt-lateinamerika.de/artikel/mexiko-wieder-gefaehrlichstes-land-fuer-journalisten/
Journalisten in Mexiko: Kriegsreporter im eigenen Land
Zuletzt traf es Pedro Pablo Kumul. Der Moderator des mexikanischen Onlineportals AX Noticias fuhr vergangene Woche gerade in seinem Auto, als ihn Unbekannte mit Schüssen töteten. Der junge Mann aus dem Bundesstaat Veracruz ist der 17. Medienschaffende, der dieses Jahr in Mexiko gewaltsam ums Leben kam. Das ist selbst für das ohnehin für Journalist*innen gefährliche Land trauriger Rekord.
Weiterlesen: https://taz.de/Journalistenmorde-in-Mexiko/!5899581/
HINWEISE
Sa/So, 14./15. Januar 2023: STRIKE WEF – Winterwanderung nach Davos
Infos dazu: https://strikewef.org/
Sa, 4. Februar 2023: 30. RojiNegro Solidaritätsjassen. Nach 2 Jahren Zwangspause werden wieder die Karten gemischt! Kulturmarkt Zürich, Aemtlerstrasse 23, 8003 Zürich.
Infos: https://www.rojinegro-jassen.ch/
Themen: Journalisten, Menschenrechtsverteidigung, Windparks
Südmexiko-Newsletter Oktober / November 2022
CHIAPAS
A Portrait of Resistance, Determination and Love: a Zapatista health promoter.
Portrait einer zapatistischen Gesundheitspromotorin während ihrer Arbeit auf dem Blog des Projekts Schools for Chiapas.
Weiterlesen auf Englisch: https://schoolsforchiapas.org/a-portrait-of-resistance/
Communiqué der Abejas vom 10. November
In diesen Zeiten verletzen die Parteimitglieder mehrerer Gemeinden der offiziellen Landkreises Chenalhó in eklatanter Weise die Menschenrechte mehrerer Familien, die Mitglieder unserer Organisation Las Abejas de Acteal sind.
Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11801
Auf Spanisch: http://acteal.blogspot.com/
OAXACA
Mord an Menschenrechtlern in Mexiko weiter straffrei, Fall soll vor internationale Instanz
Gut zwölf Jahre nach der Ermordung der Menschenrechtsverteidigerin in Oaxaca, Alberta Bety Cariño Trujillo, und des finnischen Aktivisten Jyri Jaakkola, sind die Angeklagten freigelassen worden. Die Familien der Opfer, die am 27. April 2010 als Teilnehmer einer humanitären Karawane nach San Juan Copala in den Hinterhalt einer bewaffneten Gruppe gerieten, gaben bekannt, dass sie den Fall der Interamerikanische Menschenrechtskommission vorlegen werden.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/10/260552/mord-menschenrechtlern-mexiko-straffrei
Gemeindeaktivist in Oaxaca trotz staatlicher Schutzmaßnahmen ermordet
Unbekannte haben Filogonio Martínez Merino am 26. Oktober auf dem Weg in das Dorf Paso de la Reyna in der Küstengemeinde Santiago Jamiltepec des mexikanischen Bundesstaates Oaxaca erschossen. Martínez, beteiligte sich 15 Jahre lang aktiv an der Verteidigung des Flusses Río Verde gegen staatliche und privatwirtschaftliche Wasserkraftprojekte. Er ist das sechste Opfer innerhalb von zwei Jahren.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/10/260779/mexiko-mord-filogonio-martinez-merino
Weiterlesen auf Spanisch: https://www.jornada.com.mx/2022/10/29/opinion/008o1pol
Dokumentarfilmserie “Alas y Raíces de los movimientos sociales en Oaxaca” (Flügel und Wurzeln der sozialen Bewegungen in Oaxaca)
Im Zusammenhang mit Widerstandsprozessen in Oaxaca hat die NGO EDUCA eine Miniserie von Dokumentarfilmen veröffentlicht. Diese befassen sich mit der Geschichte, konkreten Beispielen und der Zukunft von Widerstandsprozessen im Bundesstaat Oaxaca.
Der 4. Teil der Serie befasst sich mit der Verteidigung des Río Verde (siehe vorheriger Beitrag).
Ansehen auf Spanisch (Englische Untertitel verfügbar): https://www.educaoaxaca.org/serie-documental-alas-y-raices-de-los-movimientos-sociales-en-oaxaca/
MEXIKO
Unterdrückung indigener Widerstandsbewegungen
In ihrem Gastbeitrag schildert Sozialarbeiterin Sophie Lindtner die schwierige Lage von indigenen Widerstandsbewegungen in Mexiko und berichtet über die Rolle von Menschenrechtsbeobachtung in zwei Gemeinden.
Weiterlesen: https://www.derstandard.de/story/2000139349323/mexiko-unterdrueckung-indigener-widerstandsbewegungen
Staat entschuldigt sich für Versagen bei Verfolgung des Mordes an Digna Ochoa
21 Jahre hat es gedauert, bis der mexikanische Staat anerkannt hat, dass die Menschenrechtsanwältin Digna Ochoa y Plácido ermordet wurde und keinen Selbstmord begangen hat, wie die Behörden in Mexiko-Stadt damals entschieden.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/10/260674/mexiko-staat-entschuldigung-fall-ochoa
Mexiko-Stadt: „Marcha de las Catrinas“ in Gedenken an ermordete Frauen
Mit der Demonstration erinnerten die Protestierenden an die in Mexiko ermordeten Frauen, die nach wie vor keine Gerechtigkeit erfahren. Die Person der Catrina steht in Mexiko symbolisch für den Tag der Toten, der am 31. Oktober beginnt und an dem verstorbenen Angehörigen gedacht wird.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/feminismus-queer/marcha-de-las-catrinas-in-gedenken-an-ermordete-frauen/
Gleichgeschlechtliche Ehe jetzt in ganz Mexiko erlaubt
Die „Ehe für alle“ ist jetzt in ganz Mexiko legal. Als letzter der 32 Bundesstaaten verabschiedete das Parlament von Tamaulipas eine entsprechende Gesetzesänderung.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/11/260804/gleichgeschlechtliche-ehe-ganz-mexiko
JALISCO: Kontaminierung und politisches Versagen im Grossraum Guadalajara. Interview mit dem Kollektiv Un Salto de Vida
El Salto und Juanacatlán sind zwei Gemeinden der Metropolregion Guadalajara im mexikanischen Bundesstaat Jalisco. Eine Brücke über den Fluss Santiago verbindet die beiden Orte. Was direkt auffällt, ist die braune Färbung des Wassers, sein fauliger Geruch und die Schaumbildung auch noch hunderte Meter nach dem Wasserfall, der dem Ort El Salto seinen Namen gegeben hat. In dieser Region liegt einer der größten Industriekorridore Mexikos, in dem unzählige Unternehmen, davon über 70 internationale, angesiedelt sind. Dies bringt den Gemeinden jedoch keinen Wohlstand, sondern Krankheit, Armut und Tod.
Weiterlesen: https://amerika21.de/analyse/260717/mexiko-umwelt-interview-un-salto-de-vida
Hacker veröffentlichen auch Militärunterlagen aus Mexiko
Die Hackergruppe „Guacamaya“ hat auf geheime Unterlagen aus dem mexikanischen Verteidigungsministerium (Sedena) zugegriffen und diese veröffentlicht. Es handelt sich um Mitteilungen und Berichte über umstrittene Aspekte der Regierung und über die Rolle der Streitkräfte.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/10/260513/mexiko-hacker-militaerunterlagen
Adios Sommerzeit
Das Plenum des mexikanischen Senats hat am 26. Oktober die sofortige Abschaffung der Sommerzeit gebilligt. 57 Stimmen unterstützten die Initiative mit dem Argument, die Zeitumstellung schade der Gesundheit. Zudem habe die Sommerzeit seit ihrer Einführung 1996 das Versprechen einer Stromeinsparung nicht erfüllt, sie lag in den ersten Jahren unter einem Prozentpunkt.
https://amerika21.de/2022/10/260749/adios-sommerzeit-mexiko
HINWEISE
Di. 22. Nov.: Film und Gespräch: Hebammen im Kampf gegen Gewalt rund um Schwangerschaft und Geburt in El Salvador. Der Dokumentarfilm MATRONAS porträtiert die salvadorianischen Hebammen der Vereinigung Rosa Andrade, die schon im Bürgerkrieg aktiv waren und bis heute für ihre Rechte kämpfen. Anschliessende Diskussion mit Maja Hess (Präsidentin von medico international schweiz) und Vilma Coreas Guzmán: Koordinatorin der Hebammenvereinigung «Rosa Andrade» (online zugeschaltet)
Mi. 23. Nov.: Diskussion und Abendessen mit einer Aktivistin aus Mexiko. Infoladen Kasama, Militärstr. 87A, 8004 Zürich.
Die Aktivistin Marcelina aus Zacatepec, Puebla, kommt ihm Rahmen einer Speaking Tour nach Zürich. Sie wird vom Widerstand gegen das wirtschaftliche Megaprojekt Proyecto Integral de Morelos berichten. Ausserdem wird eine Ethnologin von ihrer Forschung vor Ort berichten. Die Veranstaltung findet auf Spanisch statt, es gibt die Möglichkeit einer Flüsterübersetzung.
Es wird um eine Anmeldung gebeten: https://www.eventbrite.com/e/widerstand-gegen-megaprojekte-in-mexiko-diskussion-abendessen-tickets-458377879577?aff=ebdshpsearchautocomplete&keep_tld=1
Weitere Infos siehe Flyer unten.
So, 4. Dez.: Soli-Preisjassen Infoladen Kasama, Militärstr. 87A, 8004 Zürich
So. 28. Nov., 12:00 – 13:00: Webinar: Chile, Mexiko, Mercosur – Handelsabkommen der EU in der Pipeline und ihre Auswirkungen auf die Ernährungssouveränität. Veranstalter: Powershift, Attack, Naturfreunde, fdcl. Anmeldung: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_EaVs6okCQcmLN9V0eTYk4Q
Südmexiko-Newsletter September / Oktober 2022
IN EIGENER SACHE
Nach wie vor werden in Chiapas dringend Menschenrechtsverteidiger:innen gesucht!
Schreib uns, wenn du einen Friedenseinsatz in einer zapatistischen Gemeinde machen willst. Achtung: Für die Vorbereitung zur Menschenrechtsbeobachtung bei uns gibt es fixe Daten. Die nächste Vorbereitung findet am 16. Okt und 12.-13. Nov. 2022 statt.
Weil das Frayba dringend Bricos sucht, können Vorbereitungen aber ausnahmsweise auch vor Ort gemacht werden. Schreib uns für weitere Infos.
CHIAPAS
Konfliktzone Aldama: Bewaffneter Angriff auf Gemeinde in Santa Martha, Chenalho
Am 29. September griff eine Gruppe von rund 60 Paramilitärs die Gemeinde Atzamilo an, zündeten Häuser und Felder an und blockierten die Zufahrtsstrassen. Der Angriff forderte mindestens vier Todesopfer, zahlreiche Verletzte und viele Vertriebene. Es wurden um zwanzig Häuser verbrannt.
Journalist in Chiapas vermisst
Der Journalist und Betreiber der Facebookseite Chiapas Denuncia Ya, Roberto Flores Mendoza, wurde im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas als vermisst gemeldet. Der 41-Jährige wurde zuletzt von seiner Ehefrau am 20. September in der Stadt Comitán de Domínguez gesehen. Dort soll er im Stadtteil La Pileta von Männern mit einem Lieferwagen gestoppt worden sein.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/repression-widerstand/journalist-in-chiapas-vermisst/?pk_campaign=feed&pk_kwd=journalist-in-chiapas-vermisst
Communiqué der Abejas (vom 22. September 2022)
Drei Monate vor dem 25. Jahrestag des Massakers von Acteal und dem 30. Jahrestag der Gründung unserer Organisation Las Abejas de Acteal teilen wir Ihnen weiterhin mit, was in unseren Herzen lebt, denn die neuen Generationen verdienen es, die Wahrheit zu erfahren.
Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11751
GUERRERO
Neue Entwicklungen im Fall Ayotzinapa
Ein Bundesrichter hat den Hauptverdächtigen wegen der Entführung von 43 Studenten aus Ayotzinapa freigesprochen. Er bleibt trotzdem wegen anderen Anklagen im Gefängnis. Der ehemalige Bürgermeister von Iguala im Bundesstaat Guerrero, José Luis Abarca, war zuvor verdächtigt worden, in der Nacht des 26. September 2014 das Verschwinden der Studenten der Normal Rural Raúl Isidro Burgos von Ayotzinapa in Iguala angeordnet zu haben.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/09/260148/verdaechtiger-frei-fall-ayotzinapa
Angehörige der Ayotzinapa-Studenten kritisieren Ermittler
Acht Jahre nach dem Verschwinden von 43 Studenten in Mexiko haben Angehörige Rückschritte bei den Ermittlungen kritisiert. Zwar seien Beschuldigte kürzlich verhaftet worden, sagte der Anwalt der Familien, Vidulfo Rosales, bei einem Protestmarsch in Mexiko-Stadt. Mehrere weitere Haftbefehle seien jedoch wieder annulliert worden.
Weiterlesen: https://www.sueddeutsche.de/politik/demonstrationen-mexiko-angehoerige-von-verschleppten-kritisieren-ermittler-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220927-99-909683
OAXACA
Mutmassliche Mörder von Bety Carino und Jyri Jaakkola werden freigelassen
Das Gericht der Region Mixteca hat die Freilassung der letzten vier Mitglieder der paramilitärischen Gruppe Unión de Bienestar Social de la Región Triqui (UBISORT) angeordnet. Letztere sind in die Ermordung der Menschenrechtsverteidiger Alberta (Bety) Cariño Trujillo und Jyri Antero Jaakkola am 27. April 2010 in Oaxaca verwickelt.
Angesichts der Nachricht von der Freilassung der letzten mutmasslichen Täter „und der Unmöglichkeit, im Lande Gerechtigkeit zu finden“, haben die Familien der Opfer und ihre Rechtsvertreter beschlossen, sich an die Interamerikanische Menschenrechtskommission zu wenden. Sie haben auch die Kampagne „Wen schützt die mexikanische Regierung?“ angekündigt, um zu fordern, dass die Verantwortlichen für dieses Verbrechen bestraft werden.
Auf Spanisch: https://www.educaoaxaca.org/liberan-a-presuntos-asesinos-de-bety-carino-y-jyri-jaakkola-familiares-acudiran-a-la-cidh/
Wasserraub: Indigene werfen Getränkehersteller aus ihrer Gemeinde
Die zapotekische Gemeinde von San Bartolo Coyotepec im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca hat in einer Versammlung beschlossen, dem Unternehmen „Envasadora Gugar S.A. de C.V.“ die Arbeit in ihrem Gebiet zu untersagen, weil es in den letzten zehn Jahren „irrational und exzessiv“ Trinkwasser verbraucht habe.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/09/259903/wassermangel-mexiko-inidigene
MEXIKO
Violeta Radio: Ein feministisches Radioprojekt in Mexiko
Maria Eugenia Chávez gründete 2019 den ersten offiziellen feministischen Radiosender in Mexiko-Stadt : Violeta Radio. Nach drei Jahren auf Sendung blickt sie auf die Entstehung des Radios und die Rolle von Community-Medien in Mexiko.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/09/259837/mexiko-violeta-radio
Reinhören: https://violetaradio.org/
Vertreibungen betreffen Frauen, Jugendliche und Mädchen besonders
In Mexiko sind immer mehr Menschen gezwungen, ihren Wohnort zu verlassen und Zuflucht in einem anderen Bundesstaat zu suchen. Gründe hierfür sind unter anderem die Gewalt durch das organisierte Verbrechen, Geschlechterdiskriminierung, die Enteignung von Land und die Folgen des Klimawandels. Zu den am stärksten betroffenen Gruppen gehören laut Cecilia Jiménez-Damary, UN-Sonderberichterstatterin für die Menschenrechte von Binnenvertriebenen, Kinder, Jugendliche und Frauen.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/flucht-migration/vertreibungen-betreffen-frauen-jugendliche-und-maedchen-besonders/?pk_campaign=feed&pk_kwd=vertreibungen-betreffen-frauen-jugendliche-und-maedchen-besonders
Tödliche Suche nach dem verschwundenen Sohn
Am Ende einer Messe zu Ehren ihres seit 2019 vermissten Sohnes ist die Aktivistin Rosario Rodríguez Barraza in der Gemeinde La Cruz de Elota im Bundesstaat Sinaloa entführt und ermordet worden. Laut dem Register des National Network of Human Rights Defenders in Mexico (RNDDHM) handelt es sich um den dritten Frauenmord an einer „suchenden Mutter“ (Madre Buscadora) in diesem Jahr.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/09/260137/madres-buscadoras-ermordet-mexiko
200 Naturschützer im vergangenen Jahr getötet
Der Einsatz für Umwelt und Natur kann lebensgefährlich sein: Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Global Witness weltweit 200 Umweltschützer getötet. Das war ein leichter Rückgang gegenüber dem Jahr 2020, als 227 Aktivisten getötet wurden, wie die Gruppe bei der Vorstellung ihres Jahresberichts am Donnerstag mitteilte.
Über drei Viertel aller tödlicher Angriffe wurden in Lateinamerika registriert. Das gefährlichste Land für Naturschützer war mit 54 Tötungen Mexiko, gefolgt von Kolumbien (33) und Brasilien (26). Vor allem Aktivist*innen, die sich gegen Bergbau- und Energieprojekte, Landwirtschaft und Forstwirtschaft einsetzen, leben gefährlich. Die meisten Tötungen würden nie aufgeklärt, berichtete die Organisation.
HINWEISE
29. Oktober – 6. November 2022 IV Ceremonias de dia de muertos.
Mit Druckgrafik-Ausstellung „Ein Land“, von Kindern aus Oaxaca, Mexiko; Ausstellung Hauptaltar, Feier des Todes, Kulturabend u.a.
Reformierte Citykirche St.Jakob, Stauffacherstrasse 34, 8004 Zürich
Genaue Infos: www.citykirche.ch; www.barfusskollektiv.com,
Themen: Ayotzinapa, Bety und Jyri, Straflosigkeit