Südmexiko-Newsletter November 2023

CHIAPAS

Communiqué-Serie der EZLN
Mit dem Communiqué «Vom Säen und Ernten» von Mitte Oktober begann eine Reihe von Communiqués, dies nach mehreren Monaten Schweigen. Im neusten Communiqué erklärt Moises, dass die zapatistischen Landkreise (MAREZ) und die Räte der Guten Regierung (JBGs) nicht mehr weiterexistieren. Die Gründe dafür und der Weg, der zu dieser Entscheidung führte, werden noch erläutert. Gleichzeitig laden die Zapatisten alle Solidarischen zum 30 jährigen Bestehen des zapatistischen Aufstands Ende Dezember/anfangs Januar ein – mit eben einer Warnung..

 

Cuarta Parte – Varias Muertes Necesarias – Subcomandante Insurgente Moisés – Noviembre de 2023 – Quelle: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/wp-content/uploads/2023/11/4aparte.jpg

Vierter Teil und erste Warnung, sich zu nähern:

 

Verschiedene notwendige Tode
(Subcomandante Insurgente Moises, 5. November 2023)

An die Menschen, die die Erklärung für das Leben unterzeichnet haben.
Wir teilen Euch folgendes mit:
ERSTENS.– Seit einigen Monaten – nach einer langen und tiefgründigen, kritischen und selbstkritischen Analyse – und nachdem sich mit allen zapatistischen Pueblos beraten wurde – wurde das Ableben der Zapatistischen Rebellischen Autonomen Landkreise (MAREZ) und der Räte der Guten Regierung beschlossen.

Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/11/06/vierter-teil-und-erste-warnung-sich-zu-nahern-verschiedene-notwendige-tode/
Weiterlesen in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/11/05/cuarta-parte-y-primera-alerta-de-aproximacion-varias-muertes-necesarias/

 

Dritter Teil:

D e n í

(El Capitán, 3. November 2023)

Der verstorbene SupMarcos meinte, die Gründe für den Aufstand [vom 1. Januar 1994] können nicht begriffen werden, ohne zuvor die Geschichte von Paticha zu kennen. Paticha, ein Mädchen jünger als 5 Jahre, welches ihm in den Armen starb, weil es keine Tablette gegen Fieber gab. Und heute sage ich euch: Ihr könnt das, was euch später der Subcomandante Insurgente Moisés en detail erklären wird, nicht verstehen, wenn ihr nicht die Geschichte von Dení kennt.
Dení ist ein maya-indigenes Mädchen, sie ist die Tochter einer Insurgenta und eines Insurgente Indígenas Zapatistas. Als sie vor etwa 5 Jahren geboren wurde, gaben sie ihr diesen Namen, um das Andenken einer Compañera, die vor vielen Jahren starb, zu ehren.
Dení hatte der verstorbene SupGaleano kennengelernt, als sie noch ein Patz war – rund und mit Babyspeck wie eine kleine Mais-Pastete.

Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/11/03/dritter-teil-deni/
Weiterlesen in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/11/02/tercera-parte-deni/

PS: Subcomandante Insurgente Galeano von der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN), der im Mai 2014 „geboren“ wurde, „starb“ und machte Platz für Capitán Insurgente Marcos, wie im zweiten und dritten Teil der Communiqués zu lesen ist.
Weiterlesen in Spanisch: https://www.jornada.com.mx/noticia/2023/10/29/estados/el-subcomandante-galeano-201cmurio201d-da-paso-al-capitan-insurgente-marcos-5105

 

 

Zweiter Teil:

NIESEN DIE TOTEN?
Oktober 2023.
Der SupGaleano ist gestorben. Er starb so, wie er gelebt hat: unglücklich.
Dies ja, er hat sich, bevor er starb, darum gesorgt, den Namen an die*den zurückzugeben, die*der Nachkomme des Maestro Galeano (*1) ist. Er empfahl, diesen Namen lebendig zu halten, das heißt: kämpfend. Auf diese Weise wird Galeano weiterhin durch die Berge streifen.
Ansonsten war es ganz einfach. Er fing an zu trällern, so was wie: »Ich weiß, ich bin verrückt, verrückt, verrückt« (*2), und kurz vor dem letzten Atemzug sagte er, das heißt, fragte er: »Niesen die Toten?«, und das wars. Es waren seine letzten Worte. Keine Phrase für die Historie, den Grabstein oder eine am Lagerfeuer erzählte Anekdote. Lediglich diese absurde, anachronistische, nicht-zeitgemäße Frage: »Niesen die Toten?«

Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/30/zweiter-teil-niesen-die-toten/
Original in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/29/segunda-parte-los-muertos-estornudan/

 

 

Erster Teil:

DIE MOTIVE DES WOLFES.
Rubén Darío.
Nicaragua.
Der Mann, der ein Herz aus Lilien trägt,
die Seele eines Cherubim, mit paradiesischer Sprache,
der kleine und sanfte Franziskus von Assisi,
traf zusammen mit einem rohen und wilden Tier,
einer gefürchteten Bestie, lüsternd nach Blut und Raub,
mit Wut erfülltem Schlund und bösen Augen:
Der Wolf von Gubbio, der schreckliche Wolf,
tollwütig hat er die Landschaften verwüstet,
all die Herden in Stücke zerrissen,
die Hirten und Lämmer zerfleischt.
Unzählbar sind seine Toten und Schädigungen.

Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/30/zweiter-teil-niesen-die-toten/
Original in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/22/primera-parte-los-motivos-del-lobo/

 

GUERRERO

Katastrophe ohne Vorwarnung in Mexiko: Hurrikan Otis hinterlässt Spur der Zerstörung (28.10.23)
Das Ausmaß der Zerstörung durch den Hurrikan „Otis“ wird erst am Tag danach sichtbar. Otis war in der Nacht auf den 25. Oktober mit Windgeschwindigkeit von 265 Kilometern pro Stunde auf die Küste von Guerrero getroffen und schnitt die Region von jeglicher Kommunikation ab. Bis zum Abend des folgenden Tages registrierten die Behörden allein in Acapulco 36 Todesopfer. Ein Mädchen, das von den Wassermassen mitgerissen wurde, wird vermisst.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/10/266570/mexiko-katastrophe-ohne-vorwarnung-otis

EZLN – Kommuniqué (29.10.23):
In Unterstützung unserer Geschwister [der Pueblos] Originarios in Guerrero
Mit großer Bestürzung sahen wir, wie der Hurrikan Otis mit außergewöhnlicher Wucht die Küsten des Bundesstaates Guerrero getroffen hat; er hinterließ dutzende an toten Menschen und die Zerstörung von Dörfern und Städten. Unsere Geschwister der Organización Campesina de la Sierra del Sur [Organisation der Kleinbäuer:innen der Sierra del Sur] im Landkreis Coyuca, Bundesstaat Guerrero – Mitglieder des Congreso Nacional Indígena – haben uns über die Schäden informiert, welche der Hurrikan in den indigenen und kleinbäuerlichen Comunidades in Guerrero und besonders in den Pueblos der dortigen Costa Grande [Großen Küste] verursachte.
Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/28/in-unterstutzung-unserer-geschwister-der-pueblos-originarios-in-guerrero/
Original in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/27/en-apoyo-a-nuestros-hermanos-originarios-en-guerrero/

 

MEXIKO

EZLN – Communiqué (30.10.23):

STOPPT DIE REPRESSION GEGEN DIE INDIGENE COMUNIDAD OTOMÍ IN MEXIKO-STADT

NEIN ZUR RÄUMUNG DER CASA DE LOS PUEBLOS »SAMIR FLORES SOBERANES«

Angesichts der jüngsten Repressionsakte gegen die Comunidad Indígena Otomí in Mexiko-Stadt und dem Räumungsversuch des Casa de los Pueblos y Comunidades Indígenas »Samir Flores Soberanes« erklären wir:
Am 16. Oktober 2023 hatten mehr als 500 Granadero-Polizisten das «Casa de los Pueblos y las Comunidades Indígenas [Haus der Indigenen Pueblos und Comunidades] Samir Flores Soberanes« eingekreist, mit dem Befehl die Comunidad Otomí dort zu räumen. Dieser Räumungsversuch hinterließ zehn wüst geschlagene und verletzte Compañer@s, unter ihnen eine 13jährige Jugendliche, ältere Compañer@s und Compañer@s mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
Weiterlesen in Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/31/stoppt-die-repression-gegen-die-indigene-comunidad-otomi-in-mexiko-stadt/
Original in Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2023/10/30/alto-a-la-represion-en-contra-de-la-comunidad-indigena-otomi-residente-en-la-ciudad-de-mexico/

Konzernverantwortung für Umweltkatastrophe am Río Sonora offiziell bestätigt (26.10.23)
Ein neuer Bericht der mexikanischen Umweltbehörde bestätigt, dass das Bergbauunternehmen Buenavista del Cobre, das zur Grupo México gehört, die Flüsse Sonora und Bacanuchi chronisch verseucht hat und für die Folgekosten aufkommen muss.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2023/10/266491/mexiko-konzernverantwortung-rio-sonora

 

MIGRATION

Riesige Karawane durch Mexiko: Fussmarsch zur Grenze (3. 11.23)
Rund 5.000 Menschen haben sich Ende Oktober aus der Stadt Tapachula im Süden von Chiapas auf den Weg Richtung US-Amerikanischer Grenze gemacht. Die sogenannte “Karawane“ bietet den Migrant:innen den Schutz der Gruppe, denn die Route durch das mexikanische Inland gilt als besonders gefährlich.
Weiterlesen: https://taz.de/Riesige-Karawane-durch-Mexiko/!5970694/

Ebenfalls zu diesem Thema:
Flüchtende aus Mexiko: Die gefährlichste Route des Planeten (5.11.23)
Eine Rekordzahl an Schutzsuchenden trifft in Mexiko ein. Hilfe von der Regierung gibt es kaum.
Weiterlesen: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1177518.usa-fluechtende-aus-mexiko-die-gefaehrlichste-route-des-planeten.html

 

HINWEISE

4. – 7. Jan. 2024: NO-WEF-Winterquartier in Bern. Das Programm für 2024 folgt in Kürze!
Alle Veranstaltungen finden in der Reitschule (Neubrückstrasse 8, 3012 Bern) statt, im Tojo Theater und im Kino der Reitschule. Siehe https://nowef-winterquartier.ch/