Urgent Action zu San Dionisio (Oaxaca)
Die Organisation CodigoDH, die wir mitunterstützen, berichtet von grossen Spannungen in der Bevölkerung des Dorfes San Dionisio Del Mar im Isthmus von Oaxaca. Diese sind auf die Präsenz einer bewaffneten Gruppe im Zuge der ausserordentlichen Wahlen am kommenden Sonntag, 09.12.18, zurückzuführen (Die Wahl wurde im Juli aufgrund der schwierigen Situation verschoben).
Die Bevölkerung sowie vier der sechs Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeindevorsitz informieren über Verhältnisse, welche freie Wahlen verunmöglichen.
Die jüngsten Vorkommnisse, über die berichtet wird, sind Strassenblockaden durch die erwähnte bewaffnete Gruppe, die den einzigen Zugang zum Dorf versperren. Die bewaffnete Gruppe ist der Partei PRI und deren Kandidatin für den Gemeindevorsitz, Theresita Luis zuzurechnen.
Die Gemeinde San Dionisio del Mar hat eine lange Geschichte des Widerstandes und ist ein Stein im Schuh der Windkraft-Megaprojekte im Isthmus von Oaxaca. Im Zuge des Widerstandes und der damit einhergehenden Korruption und Gewalt besetzte die Asamblea Popular (Gemeindeversammlung) vor sieben Jahren Einrichtungen der Gemeinde, welche seither öffentlich genutzt werden. Nach dem grossen Erdbeben letzten Jahres wurde eine Volksküche eingerichtet und Menschen mit zerstörten Häusern fanden dort Schutz.
Forderungen der Urgent Action:
1. Die Wahlbehörden werden aufgefordert, die Wahlen zu suspendieren. Dies aus dem Grund, dass freie Wahlen unter den herrschenden Umständen nicht möglich sind, wie vier der sechs Kandidierenden signalisiert haben.
2. Die Wahlbehörden werden für die Gewalt verantwortlich gemacht, welche aus ihrer Untätigkeit trotz schwerwiegender Umstände resultieren könnte.
Mehr dazu auf Spanisch: https://educaoaxaca.org/la-minuta/2773-acci%C3%B3n-urgente-fuerte-tensi%C3%B3n-en-san-dionisio-del-mar-hace-inviable-realizar-elecciones.html
Link zur UA: https://redtdt.org.mx/?p=12495
Herzlichen Dank fürs Unterschreiben und Weiterleiten!
Themen: Gewalt, San Dionisio Del Mar, Wahlen
Newsletter November/Dezember 2018
IN EIGENER SACHE
Die Direkte Solidarität mit Chiapas/Café RebelDía hat per sofort eine neue Adresse:
Quellenstrasse 25, 8005 Zürich
Die Postfachadresse ist nicht mehr gültig.
25 Jahre zapatistischer Aufstand
Und um diesen Jahrestag am 1. Januar mitzufeiern, laden wir euch herzlich ein, mit uns am 2. Januar 2019 anzustossen! Der ganze Januar steht im KochKino Zürich im Zeichen der „Guerrilla“, wobei die Mittwoch-Filme dem Aufstand und anderen Widerständen in Südmexiko gewidmet sind und von der Soligruppe präsentiert werden.
Weitere Infos folgen.
CHIAPAS
Indigene Gemeinde in Chiapas gewaltsam vertrieben
Erneut ist die Bevölkerung einer indigenen Gemeinde im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas gewaltsam vertrieben worden. Nach mehreren Gewalttaten in Chavajebal, Bezirk El Bosque, sind alle 1.764 Bewohner, darunter Continue reading →
Menschenrechtsbeobachtung: Einsatzbericht von Lea
Lea (25) war 2017 während zwei Wochen über das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de la Casas in einer zapatistischen Gemeinde in Chiapas im Einsatz. In ihrem Bericht „Beobachtungen im Reich der blauen Wasser“ schildert sie ihre Eindrücke.
Continue reading →
Themen: Campamentista, Chiapas, Frayba, freiwilligen Einsatz, Menschenrechtsbeobachtung, Zapatistas
Südmexiko-Newsletter September / Oktober 2018
CHIAPAS
Dokfilm: Verdrängte Stimmen
In Zusammenarbeit mit dem Menschenrechtszentrum FRAYBA hat Aline Juárez Contreras einen Dokumentarfilm (23min) über die Vertreibung von mehreren tausend Menschen im Hochland von Chiapas fertig gestellt.
Dokfilm „Verdrängte Stimmen“ (mit dt. Untertiteln)
Artikel zu den Vertreibungen Ende des letzten Jahres:
30.11.17: Bewaffnete Gruppen vertreiben tausende Indigene in Chiapas
22.12.17: Humanitäre Katastrophe durch Vertreibung in Chiapas
Artikel der Organisation SiPAZ (International Service for Peace)
Die Tragödie gewaltsamer interner Vertreibungen in Mexiko
Hier weiterlesen (auf Spanisch)
Unterstützung des mexikanischen Menschenrechtszentrum FrayBa
Das FrayBa (www.frayba.org.mx ) unterstützt indigene Gemeinden in Chiapas in ihrem langen Kampf um ihr Land, dabei, ihre eigenen Rechte zu kennen und einzufordern, oder oftmals auch ganz „alltäglich“ bei Freilassungen von willkürlichen Festnahmen und ähnlichem. Und häufig funktioniert es.
Doch das ganze kostet Geld. Deshalb hat FrayBa eine Spendenkampagne gestartet, die bis zum 2.10. lief. Es wäre eine super Hilfe, wenn ihr die Kampagne auch im Nachhinein unterstützen könntet! Leitet die Info weiter an Freunde und Bekannte, passende Institutionen, in den sozialen Medien und was euch noch einfällt. Auch kleine Beträge sind schon eine Hilfe. Mehr Infos
Themen: Amlo, Ayotzinapa, Chiapas, Frayba, Guerrero, Heckler & Koch, Journalisten, Sergio Rivera Hernandez, Starbucks
Südmexiko-Newsletter Juli/August 2018
Chiapas
AMLO kündigt Reform indigener Rechte an
Es gehe in erster Linie darum, den Respekt und die Beteiligung der indigenen Bevölkerung in Mexiko zu erhöhen. Das Abkommen von San Andrés, das 1996 zwischen der Regierung und der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) ausgehandelt wurde, soll dazu wieder aufgenommen werden.
https://amerika21.de/2018/07/206783/reform-indigener-rechte
EZLN dementiert Kontakt zu AMLO
Die EZLN hat Berichte dementiert, nach denen der designierte Präsident und Linkspolitiker Andrés Manuel López Obrador (kurz Amlo) Kontakt zu ihr aufgenommen habe.
https://amerika21.de/2018/07/207376/mexiko-ezln-lopez-obrador-kontakt
Communique auf Deutsch: EZLN dementiert jeglichen Kontakt zu AMLO
Oaxaca
Im Schatten der Windspargel
Interview mit Alejandra Ancheita und Juan Antonio López von ProDESC. Die Organisation unterstützt indigene Gemeinden in Oaxaca, wenn ihre wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte im Energie und Rohstoffsektor verletzt und gefährdet werden.
https://www.chiapas.eu/news.php?id=9894 Continue reading →
Themen: Amlo, Ayotzinapa, Bergbau, Chiapas, EZLN, Guerrero, Journalisten, Menschenrechtsbeobachtung, Windparks
Südmexiko-Newsletter Juli 2018
MEXIKO
Wahlen
Erstmals seit 1940 wurde in Mexiko ein linker Präsident gewählt: Andrés Manuel Lopez Obrador gewinnt die Wahlen. Claudia Sheinbaum von MORENA wird die erste Präsidentin von Mexiko Stadt.
Viele Linke und soziale Bewegungen sind vorsichtig optimistisch, denn einige Personen im neuen Kabinett haben progressive Ideen, andere hingegen deuten eher auf Kontinuität hin, mit sozialdemokratischem Mäntelchen. https://www.rosalux.de/publikation/id/39059/
Wahlsieger in Mexiko bereitet Übergang vor, Gewalt bei Lokalwahlen
https://amerika21.de/2018/07/206079/mexiko-wahlen-lopez-obrador-uebergang
John Holloway: Wut sucht Alternative
www.freitag.de/autoren/der-freitag/wut-sucht-alternative
Die Zapatistas sagen: Sie können den Vorarbeiter wechseln, der Grossgrundbesitzer bleibt der gleiche.
https://desinformemonos.org/podran-cambiar-capataz-finquero-sigue-siendo-ezln/
CHIAPAS
Communiqué von Moises und Galeano und Aufruf zum CompARTE 2018: Für das Leben und die Freiheit (6. – 9. August, im Caracol Morelia)
Die EZLN ruft ebenfalls zu einem Treffen aller auf, die den Indigenen Regierungsrat (CIG) unterstützen. Gefeiert werden soll auch das 15-jährige Jubiläum der zapatistischen Caracoles.
Weiterlesen auf Spanisch…
Themen: Amlo, Ayotzinapa, Chiapas, Erdbeben, EZLN, Guerrero, Journalisten, Nochixtlan, Straflosigkeit
Südmexiko-Newsletter Mai/Juni 2018
CHIAPAS
Chalchihuitán: Doku „Stimmen der Vertriebenen“ („Voces desplazadas“)
Dieser eindrückliche Kurzfilm von Aline Juarez lässt die im November 2017 Vertriebenen von Chalchihuitán im Hochland von Chiapas und das Frayba zu Wort kommen. 1094 der über 5000 vertriebenen Personen konnten aufgrund der nach wie vor schwierigen Situation noch immer nicht zurückkehren und leben seither in Camps in den Bergen. Jene, die zurückkehrten, trauen sich jedoch nicht, ihre Felder zu bestellen, und es droht ihnen ein Ernteausfall und somit Hunger. Die Regierung wollte sie finanziell entschädigen, was sie aber ablehnten, da sie eine politische Lösung für die Landkonflikte wollen. Die Betroffenen, die sich inzwischen zu organisieren begannen, fordern u.a. dass die Straflosigkeit, die die paramilitärischen Gruppen von Chenalhó geniessen, endlich ein Ende hat.
Weitere Infos dazu in unseren Newsletter vom Dez.17/Jan.18 und Jan./Feb.18.
Trailer, Doku (23 Min, mit dt. Untertiteln)
Zu den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Aldama, das ebenfalls an Chenalhó angrenzt, von denen wir im Mai berichteten: Die Situation ist nicht mehr ganz so kritisch, doch haben die Aggressoren begonnen, statt Feuerwaffen Messer und Macheten gegen die Bevölkerung einzusetzen (was „weisser Krieg“ (guerra blanca) genannt wird).
Themen: Chiapas, Drogen, Frayba, Guerrero, Heckler & Koch, Journalisten, Vertreibungen
Südmexiko-Newsletter April/Mai 2018
CHIAPAS
Urgent Action zu den Vertreibungen in Aldama
In den Landkreisen Aldama und Chenalhó, in der Nähe vom zapatistischen Regierungszentrum Oventic, werden mehrere Gemeinden seit Februar angegriffen, seit Mitte April verstärkt mit hochkalibrigen Schusswaffen. Der Aggressor ist eine paramilitärische Gruppe aus Manuel Urtilla, Chenalhó. Es existieren Zeugenaussagen, dass diese Gruppe Verbindungen zum organisierten Verbrechen hat und sie von Chenalhós Gemeindepräsidentin Rosa Pérez Pérez kontrolliert wird. Infos auf Deutsch
Indigene Gemeinden in Chiapas unter Beschuss
Protestbrief der europäischen Netzwerkes RedproZapa und anderen Solidarischen auf Spanisch
Wir bitten euch, die Urgent Action des Menschenrechtszentrums FrayBa zu unterschreiben, um Druck zu machen. Hier unterschreiben.
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Themen: Ayotzinapa, Chiapas, EZLN, Guerrero, Heckler & Koch, Vertreibungen
Erstes internationales zapatistisches Frauentreffen in Morelia
Ein Bericht der Direkten Solidarität vom ersten internationalen Treffen für Sport, Kultur, Politik und Kunst von Frauen, die kämpfen, 8.-10. März 2018 in Morelia, Chiapas
„Vielleicht erreicht dich der Gedanke, dass es im patriarchal-kapitalistischen System weder Wahrheit, Gerechtigkeit noch Freiheit geben wird. Vielleicht werden wir uns wieder sehen, um dem System Feuer zu legen. Vielleicht wirst du bei uns bleiben, um dieses Feuer zu hüten, damit niemand es löscht, bis nichts weiter bleibt als Asche.
Bis dieser Tag – der Nacht sein wird – gekommen ist, werden wir lernen und trainieren, um uns dem Allerwichtigsten bewusst zu sein. Dieses Allerwichtigste ist, dass nie mehr eine Frau, welcher Farbe, aus welchem Land, welcher Grösse und welchen Alters auch immer, Angst hat.“ (Zitat aus der Abschlussrede).
Um die 9000 seien wir gewesen, mehr als 2000 davon Zapatistinnen. Nachdem 5000 registriert waren, stürzte das System ab. Die Delegation der Kurdinnen wurde am Flughafen in Mexiko D.F. wieder ausgeschafft. Das gleiche Schicksal traf auch eine Gruppe Argentinierinnen.Auf zapatistischem Territorium waren noch nie so viele Frauen an einem Treffen versammelt, ausschliesslich Frauen. Wir sind viele. Continue reading →
Themen: Chiapas, EZLN, Frauentreffen
Interview mit Sylvia Marcos
„Die zapatistische autonome Regierung räumt den Frauen mehr Machträume ein“
1.2.2015, www.pikaramagazine.com (von Sylvia Marcos, aus dem Spanischen von der Direkten Solidarität mit Chiapas, Zürich)
Sylvia Marcos ist Teil des Netzwerks dekolonialer Feminismen (Red de Feminismos Descoloniales) in welchem sich Aktivistinnen und Akademikerinnen aus verschiedenen Hintergründen beteiligen. Zurzeit sind sie in Mexiko unterwegs, um das Buch „Más allá del feminismo. Caminos por andar“ (Jenseits des Feminismus. Wege, die noch zu begehen sind) vorzustellen. In dieser Sammlung von Essays leisten sie mit ihrer Stimme der feministischen intellektuellen Tradition von“unten und links“ einen Beitrag. Sie erachten es als notwendig, den Feminismus zu dekolonialisieren und ihn in einen Dialog mit anderen Frauenstimmen zu setzen, wie etwa denjenigen der zapatistischen Frauen. Da das 20-jährige Jubiläum des Zapatismus gefeiert wird und Sylvia sich gerade in Oaxaca aufhielt, sprachen wir mit ihr über Frauen, Zapatismus und Autonomie.
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