Südmexiko-Newsletter September / Oktober 2024

IN EIGENER SACHE – Ein Gruss aus Chiapas

Vom ersten Kaffee am Morgen bis in die Berge Chiapas‘ – Ein Kaffee für den täglichen Aufstand. Die Mehrheit von euch kennt den aromatischen Geschmack der zapatistischen Café Rebeldía, der seit kurz nach dem zapatistischen Aufstand 1994 das Aufstehen ein wenig lustvoller macht. Mitte August dieses Jahres trafen sich eine kleine Delegation aus Zürich mit Vertreterinnen der Zapatistas in San Cristobal de las Casas, um einen Teil des Erlöses des hiesigen Kaffeeverkaufs zu übergeben. Mit Nachdruck äusserte die zapatistische Compañera, wie ermutigend und bestärkend es sei, dass auf der anderen Seite des Atlantiks ihren Kämpfen gedenkt werde. Auch wenn Berge und Meere zwischen euch Kaffee-Trinkenden in der Schweiz und den kämpfenden Compas in Chiapas liegen, so verbindet uns ein kämpferisches Herz und der Glaube an eine Gesellschaft, die frei ist von kapitalistischer Ausbeutung von Mensch und Natur. Mit diesen Zeilen erfüllen wir den Wunsch der Zapatista, euch allen einen Dank in tiefer Solidarität auszurichten.

 

KRISENSITUATION IN CHIAPAS

ANGRIFF AUF ZAPATISTISCHE UNTERSTÜTZUNGSBASEN UND AUF PADRE MARCELO – Gleich zwei Angriffe erschüttern die Menschen in Chiapas

EZLN prangert Angriff Gruppe auf zapatistische Gemeinde an (20.10.24)

Bewaffnete in der Gemeinde Nueva Palestina haben nach Angaben der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) das zapatistische Dorf „6 de Octubre“ angegriffen; wie ie EZLN in eines in einem Communiqué anprangert. Sie drohen seit Wochen mit der gewaltsamen Vertreibung des seit über 30 Jahren bestehenden Dorfes im Lakandonischen Urwald.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2024/10/271996/ezln-warnt-vor-angriff-auf-gemeinde

Urgent Action
Aus diesem Grund rufen Frayba die mexikoweite und internationale Solidarität dazu auf, die Urgent Action zu unterzeichnen. Der Link dazu, sowie die Auflistung und Links der Communiqués sind wie folgt:

Frayba-Urgent Action vom 16.10.24: https://frayba.org.mx/actualizacion-denunciamos-el-riesgo-la-vida-seguridad-e-integridad-personal-de-los-habitantes-bases

Kriminelle erschiessen den Priester Marcelo Pérez (22. 10. 24)

Am 20. Oktober haben Unbekannte den Priester jTatik Marcelo Pérez Pérez erschossen, nachdem er eine Messe in der Stadt San Cristóbal de Las Casas in Chiapas gefeiert hatte. Im Stadtviertel Cuxtitali näherten sich zwei Männer auf einem Motorrad dem Auto des beliebten Geistlichen und gaben aus kurzer Distanz acht Schüsse auf ihn ab.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2024/10/272047/chiapas-marcelo-perez-ermordet

 

Weitere COMMUNIQUÉS DER EZLN

16.10.24 El EZLN denuncia agresiones y amenazas contra sus bases de apoyo / EZLN prangert öffentlich Aggressionen und Drohungen gegen ihre Unterstützungsbasen an

16.10.24 Sobre el tema: La Tormenta y el Día Después. Sexta Parte: Ciencias Aplicadas

15.10.24 Sobre el tema: La Tormenta y el Día Después. Quinta parte. La incógnita

14.10.24 Sobre el tema: La Tormenta y el Día Después. Postfacio. Cuarta Parte: Entre la paga y la imaginación.

13.10.24 Sobre el tema: La Tormenta y el Día Después. Postfacio. Tercera Parte: ¿Otras opciones? Cuando las palabras no son necesarias.

12.10.24 Sobre el tema: La Tormenta y el Día Después. Postfacio. Segunda Parte. ¿Cambio con continuidad? ¿De nuevo lo mismo?

11.10.24 Sobre el tema: La Tormenta y el Día Después. Postfacio. Primera Parte. La Hipótesis (¿o era la hipotenusa?)

10.10.24 Convocatoria a los Encuentros Internacionales de Rebeldías y Resistencias 2024-2025. Tema: La Tormenta y el Día Después

02.10.24 Hay personas así…

26.09.24 MEMORIA Y RABIA

17.09.24 UN MARATÓN EN LAS MONTAÑAS DEL SURESTE MEXICANO

04.09.24 Un Cuento. El Pájaro T´í

Die Communiqués findet ihr wie immer auf Spanisch oder übersetzt unter: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/

 

CHIAPAS

Gewalt in Chiapas: Komitee warnt vor Gefahren für schwangere Frauen (13.09.24)

Das Komitee zur Förderung der sicheren und freiwilligen Mutterschaft in Chiapas (Comité Promotor de una Maternidad Segura y Voluntaria en Chiapas) warnt, dass schwangere Frauen keine Möglichkeit haben, ihre Schwangerschaft zu überwachen und die Geburt zu begleiten zu lassen. Grund dafür ist die anhaltende Gewalt zwischen den bewaffneten Gruppen, die in Chiapas um ihr Territorium kämpfen. In den von der organisierten Kriminalität kontrollierten Gebieten sei die Überweisung von Frauen mit geburtshilflichen Notfällen „mit großen Risiken für ihre Sicherheit und ihr Leben verbunden“, warnt das die Organisation.

Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/feminismus-queer/gewalt-in-chiapas-komitee-warnt-vor-gefahren-fuer-schwangere-frauen/

 

Friedensmarsch in Mexiko fordert Ende des Terrors der organisierten Kriminalität (18.09.24)
Mehrere Tausend Personen haben am 14. September im mexikanischen Chiapas gegen die zunehmende Gewalt der organisierten Kriminalität demonstriert. Der Friedensmarsch in der Hauptstadt Tuxtla Gutiérrez, zu dem die katholische Kirche aufgerufen hatte, fand breites Echo. Die je nach Quelle zwischen 10.000 bis 30.000 Demonstranten aus dem ganzen Bundesstaat, zu denen auch die indigenen Maya-Völker der Tzotzil, Tzeltal, Tojolabal, Chol und Zoque gehörten, trugen weiße Fahnen als Friedenssymbol und Transparente mit Botschaften wie „Frieden für Chiapas“ und „Frieden ist ein Schrei, der es verdient, gehört zu werden“.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2024/09/271536/demo-gegen-organisierte-kriminalitaet

 

OAXACA UND GUERRERO

Hurrikan John hinterlässt Verwüstung an Mexikos Pazifikküste (29.09.24)
Der Hurrikan John hat mit tagelangen Starkregenfällen ganze Regionen verwüstet. In den ersten vier Tagen seit Beginn des Sturms sind 22 Menschen in Guerrero und Oaxaca dem Unwetter zum Opfer gefallen.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2024/09/271710/hurrikan-mexiko-pazifik

 

GUERRERO

Konsum der Droge Fentanyl zerrüttet die indigenen Gemeinden Mexikos (29.09.24)

In den Bergen von Guerrero stellt der zunehmende Konsum von Fentanyl und anderen synthetischen Drogen eine immense Herausforderung für die indigenen Gemeinden dar, warnt das Menschenrechtszentrum Tlachinollan. Die Abhängigen sind häufig Kinder und Jugendliche. Die Drogen würden auch in Süßigkeiten beigemischt, die von Gruppen der organisierten Kriminalität an Minderjährige verkauft werden, um sie süchtig zu machen. „In einigen Fällen hat dieser versehentliche Konsum bereits zu Todesfällen durch Überdosis geführt“, schreibt Tlachinollan.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2024/09/271663/drogenkonsum-fentanyl-indigene-mexiko

 

Ayotzinapa – ein Wendepunkt in der jüngeren Geschichte des Landes (25.09.24)

Die sofortige Veröffentlichung der 800 Militärakten über das Verschwinden der 43 Student*innen aus Ayotzinapa, die Beendigung der Medienhetze der Präsidentschaft gegen die Mütter und Väter der 43 und gegen Menschenrechtsorganisationen sowie die Wiederaufnahme der Ermittlungen in diesem Fall sind einige der Forderungen, die Hunderte von Aktivist*innen, Akademiker*innen und Künstler*innen wie Gael García Bernal, die Linguistin Yásnaya Aguilar, der Schriftsteller Juan Villoro, die Filmemacherin Ángeles Cruz, die Historikerin Alicia de Ríos und der Historiker Alicia de los Reyes stellen. In der Erklärung kritisieren die mehreren hundert Unterzeichner*innen, dass seit 2022 die Fortschritte bei den Ermittlungen im Fall Ayotzinapa „ins Gegenteil verkehrt“ worden seien, insbesondere, „als die Rolle des Militärs sichtbar wurde“.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/repression-widerstand/ayotzinapa-ein-wendepunkt-in-der-juengeren-geschichte-des-landes/

 

MEXIKO

9,5 Millionen weniger Menschen leben in Armut (08.10.24)

Verbesserungen bei den Einkommen der Beschäftigten und ein Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen haben zwischen 2018 und 2024 9,5 Millionen Mexikaner:innen aus der Armut geholt. Dies geht aus einem Bericht der Weltbank hervor. Es handle sich dabei um eine noch nie dagewesene Zahl für einen Zeitraum von sechs Jahren, so die Finanzinstitution. Neben der Steigerung von Arbeitsplätzen führt die mexikanische Regierung diesen sozialen Fortschritt auch auf ihre Sozialprogramme zurück.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2024/10/271670/95-millionen-weniger-arme-mexiko

 

Regierung von Mexiko beschließt Militarisierung der Nationalgarde (05.10.24)

Organisationen der Zivilgesellschaft warnen vor dem Einsatz militärischer Strukturen für Aufgaben der öffentlichen Sicherheit und Strafverfolgung
Mit 86 zu 42 Stimmen hat der mexikanische Senat dem Gesetzesvorhaben zugestimmt, das die Nationalgarde aus der zivilen Verwaltung herauslöst und dem Verteidigungsministerium unterstellt. Bei einer Reform 2019 war die Nationalgarde neu gegründet worden, die frühere Bundespolizei ging in ihr auf.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2024/10/271722/militarisierung-nationalgarde-mexiko

 

Historischer Tag: Mexikos erste Präsidentin tritt ihr Amt an (02.10.24)
Zehntausende bei Kundgebung. Sheinbaum verspricht weitere Sozialprogramme und „keine Rückkehr zum Neoliberialismus“. Große Herausforderungen bleiben.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2024/10/271756/mexiko-sheinbaum-ist-praesidentin

 

Kongress stärkt Rechte der Indigenen und Afros in Mexiko (26.09.24)

Kurz vor Ende der Legislaturperiode Ende September hat der mexikanische Kongress eine Verfassungsänderung zur Stärkung der Rechte der indigenen und afromexikanischen Bevölkerung verabschiedet. Knapp ein Fünftel der 126 Millionen Einwohner:innen des Landes definieren sich als Teil dieser Bevölkerung.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2024/09/271640/rechte-indigene-afros-mexiko

 

Justizreform in Kraft getreten (17.09.24)

Trotz scharfer Kritik aus dem In- und Ausland hat der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador am Sonntag (Ortszeit) die Justizreform in Kraft gesetzt.

Weiterlesen: https://www.jungewelt.de/artikel/483896.mexiko-justizreform-in-kraft.html

 

Angehörige Verschwundener im Krieg mit der Regierung (03.09.24)

An ersten September füllte der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador traditionsgemäß den Zócalo in Mexiko-Stadt, um seinen jüngsten, bereits sechsten Regierungsbericht zu präsentieren. Doch abseits des Rampenlichts und der politischen Reden zeigte sich ein anderes Gesicht: das der suchenden Mütter, die vom Staat die Erfüllung seiner unerfüllten Pflicht fordern. Mit ihrer Anwesenheit erinnerten sie daran, dass in Mexiko zwischen 2008 und 2023 durchschnittlich 18 Frauen pro Tag verschwanden.

Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/politik-gesellschaft/angehoerige-verschwundener-im-krieg-mit-der-regierung/

 

HINWEISE