Südmexiko Newsletter Juni / Juli

OAXACA

Erdbeben inmitten der Pandemie – erster Bericht zur solidarischen Nothilfe in Oaxaca

Am 23. Juni erschütterte ein Beben der Stärke 7.5 den Süden und das Zentrum Mexikos. Laut dem Nationalen Seismologischen Institut ist das Epizentrum des gewaltigen Erdstoßes in Oaxaca zu verorten. In Gemeinden der Sierra Sur übergab OIDHO (Indigene Organisationen für Menschenrechte in Oaxaca) die erste Lieferung von solidarischer Hilfe, an der sich u.a. auch die Direkte Solidarität mit Chiapas beteiligte.

Weiterlesen auf unserer Homepage: https://chiapas.ch/

Zum Erdbeben: https://amerika21.de/2020/06/241153/erdbeben-mexiko

Morddrohungen gegen feministische Organisation in Mexiko

Mitarbeiterinnen der Frauenorganisation Consorcio in der südmexikanischen Stadt Oaxaca de Juárez sind mit dem Tod bedroht worden. Consorcio zählt zu den wichtigsten feministischen Organisationen des Landes. Sie setzt sich seit 17 Jahren für Frauenrechte, gegen Gewalt gegen Frauen und für das Recht auf Abtreibung in Mexiko und Zentralamerika ein.

Infos: https://amerika21.de/2020/06/240818/mexiko-drohungen-feministinnen-consorcio

Stellungnahme der deutschen Mexiko-Koordination zu den Todesdrohungen:

https://www.mexiko-koordination.de/2020/06/18/stellungnahme-zur-todesdrohung-gegen-die-mexikanische-menschenrechtsorganisation-consorcio/?l=de

Eskalation nach Angriff gegen Windparkgegner – 17 Tote

Am 21. Juni kam es zu einer schwerwiegenden Eskalation in einem andauernden Konflikt. Nachdem sechs Mitglieder der Gemeindeversammlung (Asamblea del pueblo) von San Mateo del Mar verletzt worden waren und auf der Durchreise zu einem Treffen beschossen wurden, eskalierte die Situation. Personen aus dem Umfeld des Gemeindepräsidenten wurden angegriffen. Die Nationalgarde – die zum Schutz gerufen wurde, setzt Tränengas ein, trägt hiermit zur Eskalation bei und verschwindet. 17 Personen aus dem Umfeld des Gemeindepräsidenten verstarben in Folge.

https://amerika21.de/2020/07/241149/anschlag-auf-windparkgegner-mexiko

 

VERACRUZ

Urgent Action: CIOAC mischt mit bei Landraub in Coatepec

Die Paramilitärische Organisation CIOAC, welche in Chiapas im Mai 2014 das Caracol La Realidad angegriffen hat und den Zapatist Galeano ermordet hat, treibt ihr Unwesen nun auch im Bundesstaat Veracruz, in der Gemeinde Coatepec, nähe der Hauptstadt Xalapa.

Das Gebiet ist ein Nebelwald, ein einzigartiges Oekosystem in Mexiko.

Es ist ein Kaffee Anbau Gebiet, der Wald bietet die idealen Sachttenbäume. Es handelt sich um schonenden Landbau der Kleinbauern, die im einklang der Natur leben.

Das Gebiet liefert auch den grössten Teil des Trinkwassers der Region: 40% der Hauptstadt Xalapa, 100% der Kleinstadt Coatepec.

Die Paramilitärs besetzen die Ländereien der Landbevölkerung. Sie stellen dort ihre Camps auf und schüchtern die Leute ein. Es wurden bereits Menschen von ihren Ländereinen vertrieben.

2019 anerkennt das SEDATU (Secretaria de Desarrollo Agrario, Territorial y Urbano – das Bundesstaatliche Amt für Landwirtschaft) die Besitzurkunde eines gewissen Sr. Francisco Ruiz über 2000 ha Grundstück. Dieser Herr beabsichtigt, das Gelände der CIOAC zu schenken.

Im Februar 2020 folgt ein Aufruf des SEDATU mittels lokaler Zeitungen, die Landbesitzer welche Anspruch auf diese Gebiete erheben sollen sich innert 30 Tagen melden. Da dieser Aufruf nicht alle Menschen erreichte, verstrich die Frist für viele ungenutzt.

Wegen der Pandemie Frist zwar noch offen, nichts desto trotz anerkannte die SEDATU in einem ersten Schritt den gefälschten Landtitel. Dieser wurde von einer Gemeinde Vertreterin offiziell als Fälschung deklariert.

Deshalb ist die Bevölkerung, die nun dran ist sich zu organisieren sehr beunrhigt:

Solche Vorfälle haben immer mit Korruption und illegalem Landverkauf zu tun-

Eine Autostunde entfernt von Coatepec, in Jalcomulco, wurde 2010 von der Firma Odebrecht ein Projekt für ein Wasserkraftwerk gestartet. in der Folge wird die Bevölkerung nun seit über 6 Jahren terrorisiert.

Der aktuelle Konflikt in Coatepec droht zu eskalieren.

Am 20.Juni wollte die SEDATU die 2000ha vermessen und abstecken.

Hierfür kam ein weisser, unbeschrifteter Kleinbus mit 4 Mitarbeitern. Diese wollten sich nicht auszuweisen. Daraufhin verweigerten die Landbesitzerinen diesen Menschenden Zutritt.

Derweilen fuhr ein weiterer Kleinbus mit bewaffneten Leuten an der Auseinandersetzung vorbei. der in der Gegend herumfuhr. Laut Augenzeugen waren Mitglieder der CIOAC die Ganze zeit in de Büschen rundherum und schüchterten die Bäuerinnen verbal ein.

Die Bewohner und Bauern der Wälder fürchten sich zu Recht vor Entführung, Folter und Mord.

Das Resource Wasser, welche in den Besagten 2000ha sehr reichlich ist, ist eine lukrative Investition für Multis.

Unterzeichnet die Petition:

https://www.change.org/p/lic-andr%C3%A9s-manuel-l%C3%B3pez-obrador-presidente-constitucional-de-los-estados-unidos-mexicanos-defendamos-los-bosques-de-coatepec-veracruz

Weiterlesen auf spanisch

https://formato7.com/2020/07/19/hora-libre-sembrando-muerte-2-mil-hectareas-en-coatepec-a-invasores/

http://www.jornadaveracruz.com.mx/Post.aspx?id=200716_091035_756

CHIAPAS

Gefangene in Chiapas machen Gefängnisleitung für Covid-19-Tod eines Mithäftlings verantwortlich

Nachdem bei Javier Gonzalez Diaz trotz typischer Covid-19-Symptomen keinen Test gemacht hat, ist ein anderer Häftling mit den gleichen Symptomen verstorben. Immer noch werden Tests verweigert und keine Massnahmen ergriffen.

Infos unter: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10746

 

GUERRERO

Ayotzinapa: Generalstaatsanwalt hat 46 neue Haftbefehle im Fall Ayotzinapa erwirkt

In Bezug auf die 43 verschwundenen Studenten wurden unter Alejandro Gertz Manero, Generalstaatsanwalt der Republik erste Massnahmen zur Aufklärung des gewaltsamen Verschwindenlassens erwirkt.

Infos unter: https://amerika21.de/2020/07/241262/mexiko-neue-haftbefehle-ayotzinapa

Überreste eines der verschwundenen Studenten aus Ayotzinapa identifiziert

Die Identifizierung von Überresten des Körpers von einem der 43 verschwundenen mexikanischen Studenten aus Ayotzinapa nährt die Hoffnung, dass der Fall doch noch aufgeklärt werden könnte. Wie aus einem Bericht der Universität in Innsbruck hervorging, konnte Christian Alfonso Rodríguez Telumbre anhand eines Knochens des rechten Fußes identifiziert werden. Die Knochen waren zwischen dem 20. und 28. November 2019 bei Ermittlungen der mexikanischen Behörden in Barranca der La Carnicería (Metzgereischlucht) in Cocula, Guerrero, gefunden worden.

https://amerika21.de/2020/07/241563/ayotzinapa-identifizierung-mexiko

 

MEXIKO

Brief der Frauengruppe des Nationalen Indígena Kongress – Indigener Regierungsrat an Black Lives Matter (12. Juni 2020)

https://www.chiapas.eu/news.php?id=10754

Protest gegen Lage in Manufakturbetrieben endet für Aktivistin in Haft

Susanne Prieto Terrazas hat als Anwältin und Gewerkschafterin Anfang Mai dem US-amerikanischen Unternehmen Lear Corporation vorgeworfen, die Gesundheit seiner Angestellten fahrlässig zu gefährden. Bis dahin waren zahlreiche Mitarbeitende der Firma an der Atemwegserkrankung Covid-19 erkrankt, über 100 Menschen sollen in Folge gestorben sein.

Sie wurde ohne Begründung inhaftiert. In Mexiko haben in mehreren Bundesstaaten hunderte Menschen gegen ihre Festnahme demonstriert und ihre Freilassung wird gefordert.

Weiterlesen: https://amerika21.de/2020/06/240958/mexiko-protest-maquliadoras-corona-covid

Indigene Frauen in Mexiko kandidieren für Nationalrat gegen Diskriminierung

https://amerika21.de/2020/06/241133/indigenen-frauen-conapred

T-MEC, Landwirtschaft und Neoliberalismus (Luis Hernández Navarro)

Der Freihandelshurrikan verwüstete den mexikanischen Landbau, ruinierte die kleinen und mittleren Bäuer*innen und zwang Millionen Campesinos, in die USA oder auf die riesigen Agrarplantagen im Nordosten Mexiko zu migrieren. Der freie, kaum von Regulierungen begleitete Verkehr landwirtschaftlicher Güter über die Grenzen hinweg führte zu einem Wettbewerb ungleicher Marktteilnehmer*innen unter denselben Bedingungen. Nicht nur das.

Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/tagespolitik/t-mec-landwirtschaft-und-neoliberalismus/