Südmexiko-Newsletter Januar/Februar 2020

CHIAPAS

„Ihr seid nicht alleine!“: Zweites Internationales Frauentreffen der Zapatistinnen in Mexiko
„Der Schmerz und die Wut über die Gewalt, die wir Frauen erleiden müssen, hat uns an diesem Ort zusammengeführt“. Seit dem ersten zapatistischen Frauentreffen im März 2018 (amerika21 berichtete) sei die Zahl an „vergewaltigten, vermissten und ermordeten Frauen“ weltweit gestiegen. Die Zapatistinnen erklärten, dass sie Zweifel gegenüber staatlichen Programmen zu Frauenrechten hegen, da diese aus einem kapitalistischen System entspringen und patriarchale Strukturen reproduzieren würden: „Wir Zapatistas sind anti-kapitalistisch und anti-patriarchal zugleich, denn wir verstehen die Gewalt an Frauen aus ihren systemischen Strukturen heraus.“
Weiterlesen: https://amerika21.de/2020/01/236054/zapatistinnen-frauen-treffen-mexiko

Raul Zibechi: Von kämpfenden Frauen lernen
FOTO: https://www.npla.de/thema/repression-widerstand/von-kaempfenden-frauen-lernen/

Worte der zapatistischen Frauen zur Eröffnung des Frauentreffens in Chiapas (27. Dezember), an welchem über 3000 Frauen aus 50 Ländern teilnahmen.
Auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10529

Und hier die Abschlussworte der zapatistischen Frauen (29. Dez.)
Auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10530

 

SAMIR SIND WIR ALLE
Bilder der zapatistischen Mobilisierung – in der Morgendämmerung des 20. Februars:
In Verteidigung von Land und Madre Tierra. Gerechtigkeit für unsere
Toten, unsere Verschwunden gemachten, unsere Gefangenen. Gegen die Mega-Projekte des Todes.

 

 

 

Fotos und Filme: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2020/02/20/imagenes-de-la-movilizacion-zapatista-iniciada-la-madrugada-de-este-20-de-febrero-en-defensa-del-territorio-y-la-madre-tierra-por-justicia-para-nuestrs-muerts-nuestrs-desaparecids-nuestrs-pres/#Jacinto

 

EZLN-Communiqué vom 1. Januar 2020, am 26. Jahrestag des Kriegsbeginns gegen das Vergessen
Auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10531
Auf Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2019/12/31/palabras-del-ccri-cg-del-ezln-en-el-26-aniversario/

 

Präsident verteidigt Tren Maya, Indigene klagen gegen das Megaprojekt
Die Proteste gegen den Tren Maya sind in den vergangenen Wochen sichtbarer geworden. Drohende Umweltschäden und die neoliberale Ausrichtung des Projekts werden kritisiert. Darüber hinaus werden derzeit von einem Gericht potentielle Menschenrechtsverletzungen geprüft. Indigene Gemeinden haben als Reaktion auf die umstrittene Befragung zum Tren Maya eine Verfassungsklage eingereicht: Diese sei nicht rechtmäßig durchgeführt und ihr Menschenrecht auf Selbstbestimmung über ihre Territorien verletzt worden.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2020/02/237295/mexiko-tren-maya-klage-indigene-gemeinde

 

Polizei greift Migrant*innen in Chiapas an
Mit Schlägen und Tränengas haben Ende Januar mexikanische Sicherheitskräfte etwa 2000 Migrant*innen aus Zentralamerika an ihrem Versuch gehindert, in die Grenzstadt Tapachula im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas zu gelangen.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/flucht-migration/polizei-greift-migrantinnen-in-chiapas-an/?pk_campaign=feed&pk_kwd=polizei-greift-migrantinnen-in-chiapas-an

Regierung von Mexiko deportiert über 2000 Migranten in 10 Tagen
Die mexikanische Regierung hat zwischen dem 18. und 27. Januar dieses Jahres 2.303 Migranten aus Zentralamerika abgeschoben.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2020/02/237037/migration-zentralamerika-mexiko-usa

 

 

OAXACA

Was Gewalt gegen Frauen betrifft, ist Mexiko das gefährlichste Land Lateinamerikas: Sieben Frauen werden täglich Opfer der als Feminizide bezeichneten Frauenmorde. Gut 95 Prozent dieser Morde bleiben straffrei. Das südmexikanische Oaxaca zählt zu den Bundesstaaten mit der höchsten Feminizid-Rate des Landes. Trotzdem ist in Oaxaca Vieles in Bewegung, verschiedene Gesetzesinitiativen stärken die Rechte der Frauen.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/feminismus-queer/frauenrechte-in-oaxaca/
Audio auf Spanisch: https://www.npla.de/thema/feminismus-queer/avances-para-los-derechos-de-las-mujeres-en-oaxaca/

 

 

MEXIKO

Mexiko: Heilsbringer im Stresstest
Eine Bilanz des ersten Jahres von Mexikos neuem Präsidenten Obrador: Die Bewertung seiner Politik in den wichtigsten Themenfeldern fällt gemischt aus.
Weiterlesen: https://amerika21.de/analyse/235650/mexiko-heilsbringer-im-stresstest

 

Lydia Cacho: Im Kampf gegen Mexikos Kartelle der Männergewalt
Lydia Cacho gilt als eine der mutigsten Journalistinnen und Menschenrechtsaktivistinnen Mexikos. Mit ihren Undercover-Recherchen über ein weltweites kriminelles Netz von Pädophilen und Menschenhändlern wurde sie selbst zur Zielscheibe der mexikanischen Mafia und Drogenkartelle. Was treibt sie an?
Video: https://www.srf.ch/play/tv/sternstunde-philosophie/video/lydia-cacho-im-kampf-gegen-mexikos-kartelle-der-maennergewalt?id=e7cd2163-30c5-42f1-8772-7170b0c1448d

 

Zum zweiten Mal binnen weniger Tage ist ein als Schmetterlingsschützer bekannter mexikanischer Umweltaktivist ermordet aufgefunden worden.
Homero Gómez González hatte sein Leben dem Erhalt des Monarchfalters gewidmet. Dieser Schmetterlingsart kommt durch ihre Bestäubungsleistung eine wichtige Funktion in der Nahrungsmittelkette zu. Die Population ging jedoch seit einiger Zeit drastisch zurück, nicht zuletzt durch das von der Bayer-Tochter Monsanto produzierte Pestizid Glyphosat. Da Glyphosat die Lebensgrundlagen des Schmetterlings direkt angreift, hatte Gómez González zu Widerstand gegen Monsanto aufgerufen.
Weiterlesen: https://www.jungewelt.de/artikel/372259.umweltaktivisten-ermordet-coordination-gegen-bayer-gefahren-fordert-aufkl%C3%A4rung.html

 

In Mexiko werden 61.637 Personen vermisst
Erster offizieller Regierungsbericht zum Stand erzwungenen Verschwindens in Mexiko seit Jahren. Bislang wurden die Daten aus 21 der 32 Bundesstaaten erfasst. 90 Prozent der Meldungen sind seit 2006 erfolgt. Allein in den letzten vier Jahren sind um die 20.000 Menschen verschwunden. Regierungsvertreter betonen ein schweres Versagen und eine Mitschuld staatlicher Institutionen an dieser Situation.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2020/01/236453/mexiko-61637-personen-vermisst

 

Humanitäre Krise in Mexiko: Zahl der Flüchtlingsanträge hat sich mehr als verdoppelt
Die Anzahl der Flüchtlingsanträge in Mexiko ist 2019 um 125 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 66.915 Anträge gestellt, 2018 waren es nur 26.631. Das gaben das mexikanische Innenministerium (Segob) und die Mexikanische Kommission für Flüchtlingshilfe (Comar) zu Beginn des neuen Jahres bekannt.
Aus Honduras gab es 30.000 Anträge, gefolgt von El Salvador mit 8.991, Kuba mit 8.677, Venezuela mit 7.662 und Haiti mit 5.338 Anträgen. Die geringste Zahl an Flüchtlingsanträgen kam aus Guatemala mit 3.758 und aus Nicaragua mit 2.227, wie Andrés Ramírez Silva, Generalkoordinator von Comar, über seinen Twitter-Account veröffentlichte.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2020/01/236084/fluechtlinge-zentralamerika-mexiko-usa

 

Reise zu den «Hotspots» der Umweltzerstörung
Dr. Peter Clausing ist Toxikologe und Mitglied von México vía Berlín e.V. Vermittelt vom Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika FDCL, nahm er im Dezember 2019 an der sogenannten Toxi-Tour in Mexiko teil, die vom Transnational Institute TNI in Amsterdam und der Nationalen Versammlung der Umweltgeschädigten ANAA in Mexiko organisiert wurde. Das Interview mit ihm führte Gerold Schmidt.
Das Interview: https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/reise-zu-den-hotspots-der-umweltzerstoerung/

 

 

BERICHT ÜBER DIE WINTERWANDERUNG NACH DAVOS

Seit 20 Jahren ist die Direkte Solidarität mit Chiapas Teil des Widerstandes gegen das WEF in Davos. Darum haben wir uns besonders über die diesjährige grosse  Mobilisation zur Winterwanderung gefreut und mit einer Kaffeespende für den «täglichen Aufstand» der Wander*Innen gesorgt. Ein guter Bericht zur Winterwanderung erschien in der woz:
Weiterlesen: https://www.woz.ch/2004/wef-winterwanderung/mit-koalas-schnaps-und-delegierten?fbclid=IwAR2MzRNTehLnm7hBhjXuw22NINaI4T4U1UCPhY0uMnotKp3dyO93ju1sUo8

 

 

HINWEISE

Sa, 7. März 2020: Frauendemo: Die Wut organisieren – Frauen*solidarität jetzt! 13.30 Uhr Hechtplatz Zürich. Mehr Infos: www.frauenbuendnis-zueri.ch