Bald ist es soweit…
Am 22. September feiern wir 20 Jahre Café RebelDía!
Im und vor Infoladen Rabia in Winterthur
Ab 14 Uhr, mit Musik, Café und Kuchen – Musik mit dem
Barfuss Kollektiv
Bachtelstrasse 70, Bus Nr. 3 Richt. Rosenberg,
Haltestelle Bachtelstrasse
15 Uhr: Kurzer Input: Aktuelle Situation in Südmexiko
16 Uhr: Café RebelDía: wir blicken zurück
18 Uhr: Schmausen
Anmeldung: soli@chiapas.ch oder auch spontan.
CHIAPAS
«Wir durchbrechen erneut die Umzingelung» – friedliche Offensive der Zapatistas
Mit diesem Communiqué gab die EZLN am 17. August ihre Offensive bekannt. Es geht um eine friedliche Erweiterung des Einflussgebietes und der Verwaltungszentren der Zapatistas. Die bisher fünf «Caracoles» (autonomen Verwaltungszentren) werden auf zwölf erweitert. Zudem wurde bekannt gegeben, dass sich vier neue autonome Landkreise in der Zona Norte und an der Grenze zu Guatemala gebildet hatten. Die Aktion geschah im Zuge der «Offensive zur Verteidigung des Territoriums und der Mutter Erde». Die Autonomiebewegung konnte durch den Anschluss von «traditionell parteiangehörigen Gemeinden» wachsen. Von diesen seien aufgrund ihrer negativen Erfahrungen hinsichtlich Rassismus und Gier der gegenwärtigen Regierungen immer mehr zu offener oder verborgener Rebellion übergegangen. Die Erweiterung ist Resultat kontinuierlicher Arbeit der zapatistischen Basis, insbesondere «der Frauen und jungen Zapatistas», so Subcomandante Moisés. «Nach Jahren der verschwiegenen Arbeit, trotz Belagerung, Lügenkampagnen, Diffamierungen, Militärpatrouillen, Nationalgarde, der als Sozialprogramme getarnten Aufstandsbekämpfung, des Vergessens und der Verachtung sind wir gewachsen und stärker geworden.»
Der Offensive sind Tausende Gemeindeversammlungen und ein Prozess von Diskussionen und Reflexion vorausgegangen. Im Communiqué weist die EZLN darauf hin, dass Verfolgung und Gewalt gegen soziale Aktivisten unter der neuen Regierung des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador unvermindert anhält.
Einige Artikel zum Thema:
Zapatistas in Mexiko weiten Einflussbereich aus
Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/08/230310/ezln-mehr-caracoles-und-landkreise
Das Comeback der Zapatisten
Weiterlesen: https://www.dw.com/de/das-comeback-der-zapatisten-in-mexiko/a-50117582
Belagerung durchbrochen
Weiterlesen: https://www.jungewelt.de/artikel/361348.belagerung-durchbrochen.html
Communiqués der Zapatistas auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/ezln-initiative-2019.php
Comunicados auf Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/
OAXACA
Der Maestro ist tot
Francisco Toledo ist am 5. September im Alter von 79 Jahren in Oaxaca gestorben. Er galt als Mexikos bedeutendster zeitgenössischer Maler und Bildhauer und gehörte dem Volk der Zapoteken an. Er setzte sich künstlerisch auch mit der Gewalt in seinem Land auseinander, so mit der Ermordung von 43 Studenten aus Ayotzinapa 2014. Toledo erhielt 2005 den Alternativen Friedensnobelpreis, nachdem er erfolgreich eine McDonalds-Filiale im Zentrum Oaxacas verhindern konnte.
Weiterlesen: https://www.jungewelt.de/artikel/362354.der-maestro-ist-tot.html
Oaxaca trauert um Künstler und Aktivisten Francisco Toledo
Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/09/231266/francisco-toledo-mexiko
Der Fall Pablo López Alavez:
Seit 9 Jahren im Gefängnis wegen der Verteidigung des Waldes
Am 26. Juli 2019 besuchte das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit den Menschenrechtsverteidiger Pablo López Alavez im Zentrum für Resozialisierung Nr. 2 (CERESO) in Etla, Oaxaca. Pablo ist seit 9 Jahren unrechtmässig in diesem Gefängnis inhaftiert.
Der indigene Zapoteke und Verteidiger wurde am 15. August 2010 in der Nähe des Río Virgen in seiner Gemeinde San Isidro Aloapam, Oaxaca willkürlich und gewaltsam festgenommen. Seitdem wird ihm aufgrund gefälschter Mordanklagen willkürlich die Freiheit genommen.
Als Vertreter seiner Gemeinde klagte Pablo López die illegale Abholzung des Waldes an und forderte seinen Erhalt. Seine Inhaftierung veranschaulicht die Kriminalisierung als Folge der legitimen Verteidigung von Land und Territorium in Mexiko. Im Juni 2017 wurde sein Fall von der Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für willkürliche Inhaftierung aufgegriffen, die in ihrer Stellungnahme 23/2017* die Inhaftierung als willkürlich bezeichnete und seine sofortige Freilassung und Behebung des Schadens forderte. Im November 2018 wurde jedoch seine Verurteilung zu 30 Jahren Haft bestätigt. Der Fall ist von Unregelmässigkeiten geprägt, die von den UNO und anderen Menschenrechtsorganisationen anerkannt wurden. Die Forderung nach Gerechtigkeit hält bis heute an.
Kürzlich wurde von 24 nationalen und internationalen Organisationen eine internationale Kampagne gestartet. Zahlreiche Organisationen und Persönlichkeiten haben sich der Forderung angeschlossen, darunter Michel Forst, der Sonderberichterstatter der UNO für die Situation der Menschenrechtsaktivisten.
Weitere Informationen (auf Spanisch) unter:
https://www.oeku-buero.de/nachricht/der-fall-pablo-l%C3%B3pez-alavez.html
GUERRERO
Mutmasslicher Hintermann im Fall Ayotzinapa freigesprochen
Im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas ist der mutmasslich wichtigste Hintermann eines Skandals um Dutzende verschwundenen Lehramtsstudenten freigesprochen worden. Der Freispruch von Gildardo López Astudillo, alias „El Gil“, durch Richter Samuel Ventura Ramos wird seither massiv kritisiert. Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/09/231302/ayotzinapa-freispruch-el-gil
MEXIKO
Militarisierung von Chiapas, Oaxaca, Guerrero und der Halbinsel Yucatán
In Mexiko hat der grösste Militäreinsatz begonnen, den es bislang in der Geschichte des Landes gegeben hat. Das Dokument «Situación de la Guardia Nacional» (Zur aktuellen Lage der Nationalgarde) vom 13. August 2019 diente als Grundlage für eine Pressekonferenz des Brigadegenerals Luis Ramírez Bucio, Experte für Geheimdienst und für die Bekämpfung des Drogenhandels. Präsident Andrés Manuel López Obrador leitete die Pressekonferenz. Eine detaillierte Überprüfung des Dokuments zeigt, dass es 230’964 Angehörige der Streitkräfte sind, die in den 32 Bundesstaaten des Landes eingesetzt werden, um für die «öffentliche Sicherheit» zu sorgen. Und diese sind in Gebieten übermässig konzentriert, in denen die von der jetzigen Regierung geförderten Megaprojekte umgesetzt werden oder in denen sie für die Zukunft geplant sind. In den meisten Fällen sind dies indigene Gebiete.
Es liegt nahe, dass die EZLN und andere Organisationen, die gegen den Kapitalismus kämpfen, Grund für die hohe Konzentration der Nationalgarde sind. Soll mit der «Umzingelung» der Widerstand gegen die Megaprojekte, der Widerstand gegen Vertreibung gebrochen werden?
Hintergrund: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10397
Spanische Quelle: https://www.contralinea.com.mx/archivo-revista/2019/08/16/oficial-militarizacion-de-chiapas-oaxaca-guerrero-y-peninsula-de-yucatan/
Indigene in Mexiko kämpfen um ihr Land gegen Bahntrassen und Kraftwerke
Hören: https://www.domradio.de/themen/soziales/2019-08-09/gegen-bahntrassen-und-kraftwerke-indigene-mexiko-kaempfen-um-ihr-land
Suche nach den Verschwundenen in Mexiko: zwischen gutem Willen und konkreten Aktionen
Zum Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens am 30. August hat Mexiko die Zuständigkeit des Ausschusses der Vereinten Nationen gegen das Verschwindenlassen (CED) akzeptiert, individuelle Fälle aus Mexiko zu registrieren und zu untersuchen.
Suche nach den Verschwundenen in Mexiko: zwischen gutem Willen und konkreten Aktionen
HINWEISE
Do, 19. Sept., Politischer Aufbruch in Mexiko – und die Menschenrechte?
18:30 – 20:30 im Politforum Käfigturm, Bern
Die Aktivistinnen Maricela Vasquez und Sara Mendez ziehen Bilanz über das erste Jahr seit der Machtübernahme durch Präsident Andrés Manuel López Obrador. Sie beleuchten die aktuelle Situation im Norden und Süden des Landes und berichten über die Herausforderungen ihres Engagements.
Sara Mendez ist Koordinatorin der Organisation Codigo DH aus Oaxaca. Die Soligruppe unterstützt Codigo DH seit Jahren über Medico International Schweiz.
Weitere Infos: https://www.peacebrigades.ch/de/aktuell/veranstaltungen/politischer-aufbruch-mexiko-und-die-menschenrechte-11276
Fr, 20. Sept., PARKing-Day Zürich (und in anderen Städten).
In Zürich am Zähringerplatz mit Café RebelDía.
Weitere Infos: https://www.umverkehr.ch/news/2019-09-11-parking-day-am-20-september-2019
Sa, 28. Sept., Nationale Klimademo des Wandels, Bern.
Treffpunkt 13.30 Uhr Schützenmatte (beim Bahnhof), Demo ab 14 Uhr.
Weitere Infos: https://www.klimademo.ch/
Di, 1. Okt., Soziale Arbeit und soziale Bewegungen, Basel
Unternehmen Mitte Basel, 20 Uhr. Veranstaltet von der Kriso Basel (Forum für kritische soziale Arbeit). Selbstbestimmung und Demokratisierung am Beispiel zapatistischer Praxis.
Weitere Infos: https://www.kriso.ch/2019/08/kriso-schliesst-die-bildungsluecke/