Aufruf zur Unterstützung der zapatistischen Kaffeekooperativen

Verheerende Auswirkungen der Pilzkrankheit «Roya» für Kaffeebauern in Chiapas
Die Pilzkrankheit «Roya» brach 2013 in Mittelamerika aus. Dieser Pilz wächst über mehrere Jahre, wenn die klimatischen Voraussetzungen gegeben sind. Letztes Jahr regnete es anders als sonst in Chiapas: Lang andauernde Regenfälle, dann wieder längere Trockenperioden statt abwechslungsweise Regen und Sonnentage. So blieb die Feuchtigkeit unter den Blättern der Kaffeepflanzen und der Pilz breitete sich aus.

Der Pilz bewirkt, dass die Blätter abfallen. Die Pflanze steckt ihre ganze Energie in den Blätterwuchs und nicht in die Kaffeekirschen. So wachsen keine Kirschen und die Blätter sterben ab. Viele Pflanzen gehen ganz ein.
Eine Pflanze trägt dreimal Kirschen in einer Ernte. In der letzten Ernte konnten die Bauern nur den ersten Zyklus abernten, die zweiten wuchsen nicht mehr. Das Abernten des ersten Zyklus war stressiger, weil ohne das Blätterkleid die Kaffeekirsche von der Sonne versengt wird.

Die Ausbreitung der «Roya» ist regional unterschiedlich. Höhere Lagen blieben länger verschont als tiefere. Nun hat die Roya unsere Kooperative Yachil Xojobal Chulchán erreicht. Sie hatten letztes Jahr einen kleinen Ernterückgang und dieses Jahr prognostizieren sie 50% der ursprünglichen Produktion. Einige Bauern haben alle ihre Pflanzen verloren.

Letztes Jahr schon haben die Agroökologen der Kooperative begonnen, zu erforschen, wie sie den Pilz am besten bekämpfen können. Dabei wird ein EM-Mikroorganismus angewendet, der selber gezüchtet wird und der in regelmässigen Abständen auf die befallenen Pflanzen appliziert werden muss. Ausserdem müssen neue Setzlinge gezogen werden. Es gibt Kaffeesorten wie z.B. die Garnica, die Roya-resistent sind. Befallen sind vor allem die Sorten Bourbon und Arábica. (Bourbon und Garnica sind auch Arábica). Die Qualität der Roya-resistenten Kaffeepflanzen unterscheidet sich jedoch von den klassischen Sorten.

Die zapatistischen Techniker eignen sich das Wissen selber an und es gibt Kurse im Caracol, an denen sie teilnehmen. Eine NGO aus San Cristóbal, DESMI, die Agroökologen im Team haben, haben im Herbst 2014 ein Projekt lanciert, um die Techniker der Kooperativen zu schulen, zu unterstützen und gemeinsam die Forschung zu betreiben.

Es profitieren noch nicht alle zapatistischen Kooperativen von diesem Projekt. Und es gibt sehr viele zapatistischen Kaffeebauern, die für den lokalen Markt produzieren und nicht in Kooperativen organisiert sind (oder nicht in legal anerkannten). Die Bauern haben mit ihren Pflanzen auch ihre finanzielle Existenz verloren und können nicht von der Kooperative unterstützt werden, da diese über zu wenig finanzielle Mittel verfügt. Sie müssen vom jeweiligen Caracol unterstützt werden.

Die zapatistischen Kaffeebauern brauchen deshalb Unterstützung!
Wir von der Direkten Solidarität mit Chiapas schicken eure Spenden an Projekte zur Roya-Bekämpfung nach Chiapas.

Herzlichen Dank für eine Spende auf folgendes Konto: Café RebelDía, Eglistr. 25, 8004 Zürich, PC 87-206172-3