Südmexiko-Newsletter August 2022
IN EIGENER SACHE: Vorbereitung für die Internationale Menschenrechtsbeobachtung in Chiapas: 16. Okt.und 12./13. Nov. (nur mit Anmeldung auf soli@chiapas.ch)
Mehr Infos: https://chiapas.ch/aktiv/einsatz-als-menschenrechtsbeobachterin/
CHIAPAS
Gemeinsamer Aufruf gegen Angriffe auf Gemeinden des Caracol 10 der EZLN (Ende Juli)
Die Aggressionen, bei denen Familien aus meĥreren zapatistischen Gemeinden vertrieben wurden und Felder und Häuser in Brand gesetzt wurden, ereigneten sich Mitte Juli. Dies hatte auch zur Folge, dass die Bricos (Menschenrechtsbeobachtende) sich aus San Gregorio zurückziehen mussten, da sie Morddrohungen erhielten.
Weiterlesen auf Spanisch: https://redajmaq.org/es/pronunciamiento-conjunto-en-contra-de-las-agresiones-las-comunidades-del-caracol-10-del-ezln
Weiterlesen auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11673
TREN MAYA
Regierung schafft bei Bau von Tren Maya Fakten (3. August)
Mexikos Regierung schafft weiter Fakten beim Bau des sogenannten Tren Maya. Am 1. August veröffentlichte das offizielle Amtsblatt ein Dekret, laut dem für das Bahnprojekt mehr als eine Million Quadratmeter Land enteignet werden. Diese liegen in vier Gemeinden entlang des »Bauabschnitts fünf« des Tren Maya, berichtete El País México am 2. August.
Weiterlesen: https://www.jungewelt.de/artikel/431771.megainfrastrukturprojekt-in-die-trickkiste.html
Tren Maya: Yucatán im Ausverkauf (22. Juli)
So atemberaubend das karibische Traumziel auch ist, so steht Yucatán doch immer öfter wegen zunehmender Gewalttaten von Drogenbanden in den Schlagzeilen. Der Regierung fällt es zunehmend schwerer, die Streits der rivalisierenden Clans zu deeskalieren. Auch weil sich die mexikanische Mafia in den vergangenen Jahren mehr und mehr zersplittert hat.
Weiterlesen: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1165508.mexiko-yucatan-im-ausverkauf.html
GUERRERO
Verschwundene Studenten aus Ayotzinapa: Keine Hoffnung auf Überlebende, zuständiger Ex-Generalstaatsanwalt in Haft
Das Militär trägt eine Mitverantwortung im Fall der 43 Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa, die 2014 in Mexiko verschleppt wurden. Zu diesem Schluss kommt eine Wahrheitskommission, die am 18. August ihren ersten Bericht in Mexiko-Stadt vorgestellt hat.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/08/259658/mexiko-ayotzinapa-keine-ueberlebenden
UNTER BESCHUSS
Erneut ist in Mexiko ein Journalist ermordet worden
Der mexikanische Journalist Juan Arjón López ist am 16. August nahe der Stadt San Luis Río Colorado im Bundesstaat Sonora tot aufgefunden worden. Das hat die Generalstaatsanwältin vom Sonora, Claudia Indira Contreras, bekanntgegeben.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/08/259632/mexiko-journalist-arjon-lopez-ermordet
MEXIKO
Public Eye-Recherche: Nestlé ist mitverantwortlich für Todesursache Nr.1
Drei von vier Mexikanerinnen und Mexikanern sind übergewichtig und jede Dritte und jeder Dritte sogar fettleibig (Body-Mass-Index von 30 und darüber). Diabetes ist in Mexiko längst die Todesursache Nummer 1. Deshalb besteuert die Regierung das weit verbreitete Junk-Food. Seit 2020 warnen schwarze Warnhinweise vor ungesunden Lebensmitteln. Dagegen wehrte sich Nestlé mit allen Mitteln. Die Schweizer Behörden halfen dem Konzern tatkräftig dabei. Das zeigen vertrauliche E-Mails zwischen Nestlé und dem Staatssekretariat für Wirtschaft Seco unter SVP-Bundesrat Guy Parmelin, welche Public Eye Anfang Juli publik machte. Weil grosse Medien nur spärlich darüber berichteten, veröffentlichen wir hier die Recherche von Public Eye.
Weiterlesen: https://www.infosperber.ch/wirtschaft/konzerne/mexiko-nestle-ist-mitverantwortlich-fuer-todesursache-nr-1/
Regierung von Mexiko stellt sich weiterhin gegen Bayer-Monsanto
Die mexikanische Regierung wird das Urteil anfechten, mit dem das sechste Bezirksgericht für Verwaltungsangelegenheiten dem Unternehmen Bayer-Monsanto eine einstweilige Verfügung gegen das Präsidialdekret zum Verbot von gentechnisch verändertem Mais und zum Ausstieg aus der Verwendung von Glyphosat zugesprochen hat. Mit der Berufung wird der Fall nun an ein Kollegialgericht weitergeleitet, das über die Bestätigung oder Aufhebung des Urteils entscheiden soll. Der US-Konzern Monsanto ist 2018 von der deutschen Bayer AG übernommen worden.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/08/259393/regierung-mexiko-monsanto
Mexiko-City: Der Körper hat ein Gedächtnis
Das ambulante Zentrum für Überlebende von Folter und Gewalt von Médecins sans Frontières, bekannt unter seiner spanischen Abkürzung CAI, in Mexiko-Stadt bietet spezialisierte Behandlung für Menschen an, die Folter oder extreme Gewalt, einschließlich Belästigung und sexualisierte Gewalt, überlebt haben.
Viele der Patient*innen im CAI sind Migrant*innen oder Asylbewerber*innen, die eigentlich vor eben dieser Gewalt, Folter und Ausbeutung aus süd- und mittelamerikanischen Ländern fliehen. Teilweise haben sie aber auch noch viel längere Wege hinter sich und kommen aus der Karibik oder sogar vom afrikanischen Kontinent.
Weiterlesen: https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/unsere-arbeit/aktuelles/mexiko-stadt-ambulantes-zentrum-cai-folter-gewalt
Frauenmorde in Mexiko: „Kein Wille zur Aufklärung“
Am 2. Juni 2018 wurde im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca die Fotojournalistin María del Sol Cruz Jarquín getötet. Vier Jahre später war ihre Mutter Soledad Jarquín Edgar auf einer Rundreise durch Europa, damit es endlich einen Fortschritt bei den Ermittlungen gibt. Sie sprach mit Abgeordneten des Europaparlaments, vor den Vereinten Nationen in Genf sowie mit verschiedenen Menschenrechts- und sozialen Organisationen. amerika21 konnte sie in Berlin zu einem Interview treffen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/analyse/259090/mexiko-femizid-edgar-straflosigkeit
Notstand wegen Dürre ausgerufen
Am 12. Juli hat die mexikanische Wasserkommission Conagua (Comisión Nacional del Agua) einen Notstand wegen der Dürre im Land ausgerufen. Nach Angaben des staatlichen Dürremonitors sind fast 70 Prozent Mexikos von Wassermangel betroffen, ein Viertel des Landes sogar von schwerer bis extremer Dürre. Nur ein Achtel verzeichnet keinen Wassermangel.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/notstand-wegen-duerre-ausgerufen/
HINWEISE & VERANSTALTUNGEN
Sa, 3. September: Justice for Nzoy/Rassismus tötet! Besammlung um 15.30 Uhr beim Landesmuseum. Rassismus tötet – ganz konkret am 30. August 2021 in Morges (VD). Die Polizei erschoss den 37-jährigen Nzoy aus Zürich, ein Mord mit eindeutig rassistischem Hintergrund. Die Behörden sind bis jetzt nicht in der Lage und offenbar auch nicht willens, den Fall aufzuklären. Wir fordern Gerechtigkeit für Nzoy und solidarisieren uns mit den Opfern rassistischer Gewalt und mit allen antirassistischen Kämpfen weltweit!
Fr/Sa, 9./10. September: UNITE, Antifaschistisches Festival, Kochareal Zürich
Programm: https://unite.kochareal.ch/
Fr, 16. September: PARK(ing) Day, in verschiedenen Städten weltweit; mehr Infos: https://www.umverkehr.ch/aktuell/veranstaltungen/2022-09-16/parking-day-2022
Fr-So, 16.-18. September: Enough Action Days auf dem Park Platz, Zürich. Mit einer Veranstaltung zu Chiapas (Direkte Solidarität mit Chiapas). Wasserwerkstr. 101. Mehr Infos und Programm: https://aktionstage-enough.ch/de
Sa, 1. Oktober: Info-Veranstaltung zu Chiapas. LaKuZ Langenthal. Mit der Direkten Solidarität mit Chiapas. Infos: https://lakuz.ch/
Themen: Ayotzinapa, freiwilligen Einsatz, Nestle, Tren Maya, Vertreibungen
Südmexiko-Newsletter Juni / Juli 2022
CHIAPAS
Die Gewalt in Nuevo San Gregorio spizt sich zu.
Die Zapatistas besetzten 1994 Land von einem Grossgrundbesitz und erbauten dort ihre Gemeinde.
Die Bewohnerinnen werden von Agressoren der Grossgrundbesitzenden bedroht und
ihre Freiheit und Integrität durch Stacheldrahtzäune um ihre Felder und Weiler verletzt.
Lösungsfindungen zum Landkonflikt von Seiten der Zapatistas werden von den Besitzenden und vom Mexikanischen Staat ignoriert.
Hier die Teil-Übersetzung der Aktualisierung der Urgent Action des Menschenrechtszentrum Frayba: Angriffe auf die zapatistische Gemeinde Nuevo San Gregorio setzen sich fort: https://frayba.org.mx/220511_au06
Erstmals seit sehr langer Zeit gab es Mordrohungen gegen
Internationale Menschenrschtsbeobachter:innen:
https://amerika21.de/2022/07/258900/mexiko-morddrohungen-aktivisten
OAXACA
Mexiko: Hurrikan Agatha verwüstet indigene Gemeinden in Oaxaca
Von Philipp Gerber
amerika21, 03.06.2022
Oaxaca de Juárez. Erst Tage nachdem der Hurrikan „Agatha“ den mexikanischen Bundesstaat Oaxaca überquert hat, wird das ganze Ausmaß der Katrastrophe langsam sichtbar. Dutzende Gemeinden wurden am 30. Mai von der zerstörerischen Kraft des Sturms überrascht, mehrere Personen wurden von über die Ufer tretenden Flüssen mitgerissen oder unter Schlammlawinen begraben.
https://amerika21.de/2022/06/258376/mexiko-hurrikan-agatha-oaxaca
Solidaritätsaufruf für die Opfer des Hurrikans Agatha in Oaxaca
EDUCA, 01.06.2022
Nach dem Hurrikan Agatha in Oaxaca sind mindestens 11 Menschen ums Leben gekommen, 33 werden noch vermisst, und die Schäden und Verluste sind noch nicht vollständig erfasst. Die schwersten Schäden wurden in der Sierra Sur, insbesondere in der Mikroregion Ozolotepec, festgestellt. Soziale Organisationen, die in dieser Region präsent sind, haben Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Gemeinden eingeleitet.
Organizaciones Indias por los Derechos Humanos en Oaxaca (OIDHO) berichtet: „Es ist dringend erforderlich, dass die zuständigen Regierungsstellen den vom Hurrikan Agatha betroffenen Gemeinden sofortige Hilfe leisten. Medizinische Hilfe ist dringend erforderlich und es ist notwendig, das Stromnetz und die Telefonverbindungen wiederherzustellen, die Trümmer von Erdrutschen und Schlammlawinen zu beseitigen, die Straßen wieder freizugeben und den Familien zu helfen, die ihre Häuser verloren haben.
Darüber hinaus appelliert OIDHO „an die Solidarität von Einzelpersonen und Gruppen, auf das für die vom Wirbelsturm Agatha betroffenen Gemeinden zu diesem Zweck eröffnete Konto des Schwesterkollektivs „Nodo Solidale“ einzuzahlen, das auf nationaler und internationaler Ebene unser volles Vertrauen genießt“.
In der Zwischenzeit haben die lokalen Behörden in Abstimmung mit Kollektiven, Studenten und sozialen Organisationen einen weiteren Aufruf zur Solidarität gestartet: „Die Kraft der Natur hat keine Grenzen und nichts kann sie aufhalten, wenn dieses verwundete Land erschüttert wird. Die Gemeinden der Region befinden sich in einer Katastrophe“.
„Das Gefühl der Solidarität ist uns nicht fremd, und wir können nicht untätig bleiben angesichts der Bedürfnisse, die in dieser Zeit herrschen, und angesichts der Arbeit, die die Einwohner bereits begonnen haben, um die durch den Sturm verursachten Schäden zu beseitigen. Deshalb schließen wir uns dem AUFRUF ZUR SOLIDARITÄT an“.
Dazu zwei Facebook-Links (mit Privat-Konten für Spenden, eines in Mexiko, das andere in Italien)
WIDERSTAND GEGEN GROSSPROJEKTE
Erfolgreicher Widerstand gegen französisches Windkraftprojekt in Oaxaca:
Von Philipp Gerber
amerika21, 13.06.2022
Unión Hidalgo. Die staatliche Bewilligung für den Windpark Gunaa Sicarú in Unión Hidalgo wurde rückgängig gemacht, gaben Widerstandsgruppen und NGOs bekannt. Somit gilt das Projekt offiziell als gescheitert.
https://amerika21.de/2022/06/258501/mexiko-erfolg-gegen-windkraftprojekt
Richter ordnet Einstellung der Arbeiten für Teilstrecke des Tren Maya in Mexiko an
Von Sabrina Spitznagel
amerika21, 06.06.2022
Mérida, Yucatán. Der erste Bezirksrichter des Bundesstaates Yucatán hat die Aussetzung der Arbeiten für den Abschnitt 5 Süd des Tren Maya wegen fehlender Umweltgenehmigungen angeordnet. Damit darf der Bau der Bahnlinie zwischen Playa del Carmen und Tulum auf unbestimmte Zeit nicht fortgesetzt werden.
https://amerika21.de/2022/06/258415/tren-maya-aussetzung-bauarbeiten
Auch die Deutsche Bahn mischt mit beim Tren Maya,
Aktivistinnen mobilisieren dagegen:
https://deinebahn.com/wp-content/uploads/2022/06/Tren-Maya-Made-in-Germany-Kurzversion-und-Zusammenfassung-DE.pdf
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1164911.mexiko-auf-dem-ruecken-indigener-voelker.html
MEXIKO
Mit Selbstorganisation gegen die Gewaltspirale
Dass es auch Wege aus der Gewaltspirale geben kann, zeigt ein Podcast aus Mexiko. Dort sind unzählige ländliche und indigene Gemeinden mit ähnlichen Problemen konfrontiert: Die Ausbreitung der Drogenkartelle, alltägliche Gewalt, die ungebremste Ausbeutung natürlicher Ressourcen und grassierende Korruption. Bis 2011 bildete die Stadt Cherán im zentralmexikanischen Bundesstaat Michoacán keine Ausnahme. Dann begannen sich die Bewohner*innen erfolgreich gegen die Probleme zu organisieren.
(schon etwas älterer Podcast vom 11.04)
Tausende Migranten ziehen los zur US-Grenze
Die Angaben schwanken zwischen 6000 und 10.000 Menschen: Eine große Gruppe von Migranten ist auf dem Weg zur US-mexikanischen Grenze. Sie wollen auch ein Signal an Joe Biden senden.
Der Spiegel, 07.06.2022
VERANSTALTUNGEN
1.7.-10.7., Basel
Widerstädiges Sommercamp im Basler Horburgpark
https://www.climatejustice.ch/
Mi., 6.7., Veranstaltungen zu Chiapas im Sommercamp:
14.00-13.00 Die Geschichte und der Kampf der Zapatistas
15.30-17.00 Offener Austausch über die Gira Zapatista
17.00-19.00 Direkte Solidarität mit den Zapatistas—
Einsatz als Menschenrechtsbeobachter:in
Info-Veranstaltung für Menschen die einen Einsatz machen möchten.
Themen: Campamentista, Erdbeben, freiwilligen Einsatz, Megaprojekte, Menschenrechtsbeobachtung, Migration, Tren Maya, Windparks
Südmexiko-Newsletter Juni 2022
HINWEIS
Sa, 11. Juni 2022 DEMO DEFEND KURDISTAN
Kurdistan verteidigen …. Die Revolution verteidigen
15 Uhr, Werdmühleplatz Zürich
Weitere Infos: https://barrikade.info/event/1758
Zum Aufruf: DefendKurdistanAufruf-1106
IN EIGENER SACHE: Kaffee Kaffee Kaffee … fein fair fuerte –
Kurzfilm und Bericht über Kooperative
Es freut uns sehr, im Zusammenhang mit der Kooperative Corazón de la Montaña aus Puebla, mit der der Verein Café RebelDía seit kurzem zusammenarbeitet, einen Kurzfilm des Kollektivs Campo Abierto wie auch einen Bericht zur Kooperative und ihrem Besuch bei den compas zu veröffentlichen.
Kurzfilm: Corazón de la Montaña – Kooperative Café Tepeyolo und Café RebelDía
Das Kollektiv Campo Abierto zeigt Eindrücke aus der Sierra Negra, wo sich die Nahua-Gemeinden in der neuen Kooperative „Herz der Berge“ (Corazón de la Montaña) organisieren.
Mit dieser jungen Kooperative wird Café RebelDía neu aufgemischt und erhält nach 22 Jahren eine rebellische Compañera: Aus dem Robusta- und teils auch Arabica-Kaffee von Corazón de la Montaña aus Puebla entstand die neue Café RebelDía-Espressomischung.
Zum Film: https://vimeo.com/708717568
Zu Besuch bei Corazón de la Montaña
Von Leonie Vidensky. Im Februar 2022 hat der Verein Café RebelDía uns – einer kleinen Gruppe um das Kollektiv Campo Abierto – ermöglicht, die Kaffeekooperative Corazón de la Montaña in der Sierra Negra von Puebla zu besuchen. Bei Campo Abierto untersuchen wir Phänomene und Transformationsprozesse von Territorien und konzentrieren uns dabei auf die Mechanismen der Kolonialisierung und Globalisierung. Von unserem Besuch haben wir viele Eindrücke mitnehmen dürfen und wollen nun einen Teil davon schildern.
Veranstaltung–La Lucha por el Agua
So, 1.Mai, 18 – 19.30 Uhr, Zürich, Kasernenareal mit live Schaltung nach Puebla:
Der Kampf um Wasser und die Organisierung von Widerstand in Mexiko gegen transnationale Unternehmen aus Europa.
Die Pueblos Unidos in Juan C. Bonilla, Puebla, besezten eine Fabrik von Bonafont, Danone, um sich gegen den Wasser Raub zu wehren. Mitlerweile sind sie geräumt und haben mit einer 1 Monatigen Karawane in Mexiko mobilisert und sich vernezt. Die Compas berichten live aus Puebla und wir erzählen was zum Kontext.
Südmexiko-Newsletter März / April 2022
IN EIGENER SACHE
Aktuelles zu Café RebelDía: Neue Kooperative und fein fair fuerte – Espresso RebelDía
Wie bereits im August 2021 angekündigt, ist es soweit. Cafe RebelDía wird neu aufgemischt und erhält nach gut 22 Jahren eine rebellische Compañera. Als Premiere und vorerst in begrenzter Auflage verkaufen wir nun also auch Espresso RebelDia! – Es hat, solange es hat ! (Für Nachschub ist aber gesorgt…)
Eure Meinung
Mit der Kooperative Corazón de la Montaña aus Puebla haben wir neu die Möglichkeit, nicht nur Arabica- sondern auch Robusta-Kaffee zu importieren, welcher für die Espressomischung notwendig ist. Sollte Espresso Rebeldia auf Anklang stossen, wollen wir den Kaffee gern in grösserer Auflage anbieten. Wie schmeckt er euch? Wir laden Euch ein, an unserer Umfrage teilzunehmen – per QR-Code auf Packung oder Link unten. Wir sind gespannt auf Eure Reaktionen !
Zur neuen Kooperative Corazón de la Montaña:
https://chiapas.ch/cafe_rebeldia/was-ist-cafe-rebeldia/die-kaffeekooperativen/
Link zu unserer Umfrage:
[Umfrage beendet]
Danke für Eure Teilnahme!
PUEBLA
Caravana por el agua y la vida – Karawane für das Wasser und das Leben
Am 22. März begann die Karawane für das Wasser und das Leben in der Region Puebla, welche von den PUEBLOS UNIDOS ins Leben gerufen wurde. Die PUEBLOS UNIDOS haben die Anlagen des Unternehmens BONAFONT, das zu DANONE (fr) gehört am 22. März 2021, also vor einem Jahr besetzt, weil sie in ihrer Region einen Wassermangel aufgrund von Extraktivismus und Wasserverschmutzung durch Unternehmen wie BONAFONT erfahren haben. Am 15. Februar wurde das besetzte Gelände geräumt. Die Karawane ist nun eine Antwort darauf.
Vom 13.-17. April findet eine internationale Mobilisierung zur Solidarisierung mit der Karawane statt! Im Zuge dessen wird am 16.4. um 18h CET eine Online- Demo mit Beiträgen der Compas aus Mexiko veranstaltet.
Mehr Infos zur Route der Karawane, den bereits besuchten Orten und den internationalen Aktionstagen: http://caravana.pueblosunidosporlavida.org/
Die Karawane ist auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. www.betterplace.me/support-for-the-caravana-por-el-agua-y-la-vida.
Zum Thema siehe auch unsere Veranstaltung vom 1. Mai.
UNTER BESCHUSS
Achter Journalistenmord in Mexiko seit Januar
In Mexiko ist erneut ein Journalist getötet worden. Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaats Michoacán bestätigte die Ermordung des Journalisten Armando Linares López, Direktor des lokalen Nachrichtenportals „Monitor Michoacán“. Er sei in seinem Wohnhaus in der Stadt Zitácuaro – etwa 150 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt – erschossen worden.
Weiterlesen: https://www.dw.com/de/achter-journalistenmord-in-mexiko-seit-januar/a-61141074
Zum gleichen Vorfall: https://amerika21.de/2022/03/257246/pressefreiheit-mexiko
MEXIKO
Mehr als 52‘000 unidentifizierte Leichen in Mexiko
Weiterlesen: https://www.zeit.de/news/2022-03/17/mehr-als-52-000-unidentifizierte-leichen-in-mexiko
Interview: „Es gibt keine effektive Antworten auf Straflosigkeit“
Anlässlich der Tagung Menschenrechte Mexiko 2022 der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko spricht Luis Daniel Vázquez Valencia von der Autonomen Nationalen Universität Mexikos (UNAM) über die ersten drei Jahre der Regierung López Obrador in Mexiko.
Weiterlesen: https://www.mexiko-koordination.de/2022/03/15/es-gibt-keine-effektiven-antworten-auf-die-straflosigkeit/?l=de
VERANSTALTUNGEN UND HINWEISE
So, 18. April: Ostermarsch – Klima schützen_Frieden schaffen.
Mehr Infos: https://ostermarschbern.ch/?lang=de
So, 1.Mai, 18 – 19.30 Uhr: Luchar por la vida: Der Kampf um Wasser und die Organisierung von Widerstand in Mexiko gegen transnationale Unternehmen aus Europa, Kasernenareal Zürich. Organisiert von der Direkten Solidarität mit Chiapas.
Neben einer Veranstaltung zum Widerstand gegen den organisierten Wasserdiebstahl europäischer Konzerne werden wir von der Direkten Solidarität dieses Jahr wieder mit einem Solistand und an der Demo präsent sein. Weitere Infos folgen. Auf einen kämpferischen 1. Mai!
Themen: Journalisten, Kaffee, solidarischer Handel
Südmexiko-Newsletter März 2022
IN EIGENER SACHE
Der neue Café RebelDía Espresso – fein fair fuerte – ist nun da ! Auf unserer Homepage oder derjenigen von Gebana(.ch) könnt Ihr ihn ab 29. März bestellen !
Weiter wollen wir auf den Telegrammkanal zur Gira Zapatista hinweisen. Es ist ein moderierter Info-Kanal zu Chiapas/
Movimiento Zapatista/ Mexiko und Anlässe/Veranstaltungen dazu in CH.
Sprachen: sp, d, f, it
Anmeldung: https://t.me/caravanazapatista
Zapatistisches Kommuniqué und Mobilisierung gegen den Krieg in der Ukraine:
Die zapatistischen Gemeinden haben am Sonntag, dem 13.März 2022, in ihren Caracoles, in den Kreisstädten von San Cristóbal de las Casas, Yajalón, Palenque, Ocosingo, Las Margaritas, Altamirano und in den Gemeinden entlang der Landstraßen mit einigen Tausend Zapatistas „gegen alle kapitalistischen Kriege“ demonstriert. Sie rufen zudem dazu auf, eine weltweite Kampagne gegen die Kriege des Kapitals zu starten, egal wo sie stattfinden. Konzerte, Treffen, Festivals, Versammlungen usw. zu organisieren. Kurz gesagt: Künste gegen Kriege.
Kommuniqué zur Mobilisierung auf Deutsch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2022/03/10/sonntag-der-13/
Videos und Fotos der Mobilisierung: https://twitter.com/radiopozol und https://twitter.com/Desinformemonos
Die Zapatistas haben sich Anfangs März mit einem Kommuniqué zur Militärinvasion Russlands in der Ukraine geäussert. Sie verurteilen den Angriff und warnen von einer weiteren Eskalation. Sie verurteilen aber auch Nationalismus der ukrainischen Regierung. Sie hätten mit Russ*innen und Ukrainer*innen Kontakt aufgenommen, welche für die Freiheit kämpfen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/03/257081/zapatistas-krieg-europa
Kommuniqué auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11517
In Ergänzung zum Kommuniqué der EZLN: https://jacobin.de/artikel/feministinnen-in-russland-protestieren-gegen-putins-krieg-ukraine-invasion-putin-opposition/
Auf dieser Seite findest du Übersetzungen von Operation Solidarity – ein Netzwerk von Anarchist*innen, die aktuell in der Ukraine aktiv sind. Eine Übersicht über mögliche Hilfsmöglichkeiten gibt es hier. Solidarität wird gewinnen!
Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11485
OAXACA
Angriffe auf Journalist*innen gehen weiter
Auch 2022 sind in Mexiko weitere Morde an Medienschaffenden zu verzeichnen. So erlag am 10. Februar der 39-jährige Heber López Vásquez den Schussverletzungen nach einem gezielten Attentat in Salina Cruz im südlichen Bundesstaat Oaxaca. López leitete das Online-Medium „Noticias Web“ und berichtete kurz vor seiner Ermordung kritisch über die Aktivitäten lokaler Politiker*innen im Zusammenhang mit dem Grossprojekt des transisthmischen Korridors, das Gütertransporte von der Hafenstadt Salina Cruz an der Pazifikküste nach Coatzacoalcos am Atlantik vorsieht. Pressevertreter*innen protestieren regelmässig gegen die Morde an ihren Kolleg*innen, dennoch ist die Straflosigkeit hoch. Im Fall von Heber López wurden zwei mutmassliche, bewaffnete Attentäter verhaftet.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/02/256810/mord-journalisten-mexiko
GUERRERO
Repression gegen Proteste
Lehramtsstudenten aus sowie Angehörige der 43 verschwundenen Student*innen von Ayotzinapa protestieren Ende Januar mit der Besetzung einer Mautstelle. Ihr Protest richtete sich gegen die schleppenden Ermittlungen im Falle der 43 vom September 2014. Die lokalen Behörden antworteten mit einem Grossaufgebot an Polizei und Nationalgarde. Es kam zu Verletzen und Festnahmen. In einem Kommunique der Eltern der 43 wurde das brutale Vorgehen der Behörden gegen soziale Bewegungen kritisiert, während die organisierte Kriminalität unbehelligt bleibt.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/02/256748/ayotzinapa-proteste-gewalt
Gloria Munoz in der Jornada zu den Übergriffen auf Angehörige der 43:
Spanisch: https://www.jornada.com.mx/2022/02/05/opinion/012o1pol
MEXIKO
Erste «internationale Brigade» hat Suche nach Verschwundenen begonnen
In Mexiko hat die erste „Internationale Brigade“ auf der Suche nach Verschwundenen ihre Arbeit aufgenommen und war bereits erfolgreich. Vergangenes Wochenende ist die Gruppe im Norden Mexikos auf die sterblichen Überreste dreier Menschen gestoßen und hat eine Person lebendig wiedergefunden.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/03/257068/international-brigade-verschwundene-mex
Neue Gewalt drei Jahre nach Mord an Samir Flores
Verschiedene soziale Bewegungen haben dem Tod Samir Flores Soberanes gedacht. Er wurde am 20. Februar 2019 in Amilcingo im Bundesstaat Morelos ermordet. Samir war ein Radioaktivist, der sich gegen das Grossprojekt Proyecto Integral Morelos (PIM) einsetzte. Dazu gehören eine Gasleitung in Risikozonen um die zentralmexikanischen Vulkane und ein Wärmekraftwerk. Seit dem Baustart 2012 wehrt sich die lokalen Bevölkerung gegen das Projekt. Dabei kommt es immer wieder zu Repressionen und Gewalt gegen die Opposition – wie etwa die Räumung des besetzten Bonafont-Gebäudes im Februar (s. letzter Newsletter).
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/02/256940/mexiko-gewalt-samir-flores
https://www.npla.de/?mailpoet_router&endpoint=track&action=click&data=WyIyNTkiLCIxZnJrbDh1NXRsMWM0b293Y3N3ODh3d3Nja3NjazBjZyIsIjg4IiwiODJhYTYzMzA1ZGZkIixmYWxzZV0
Rodungsschneise für Tren Maya
Auf der Halbinsel Yucatan im Bundestaat Quintana Roo wird für das Projekt des Tourismuszuges Tren Maya Urwald gerodet. Eine Umweltorganisation kritisiert die fehlenden Bewilligungsverfahren und Studien betreffend der Auswirkung des Grossprojektes.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/urwald-fuer-tren-maya-gerodet/
https://magazin.nzz.ch/nzz-am-sonntag/international/eine-dschungelbahn-fuer-mexikos-praesidenten-ld.1670731?reduced=true
VERANSTALTUNGEN
1.Mai 2022 (Uhrzeit wird noch bekanntgegeben), Veranstaltung: Luchar por la vida: Der Kampf um Wasser und die Organisierung von Widerstand in Mexiko gegen transnationale Unternehmen aus Europa, Kasernenareal Zürich.
Neben einer Veranstaltung zum Widerstand gegen den organisierten Wasserdiebstahl europäischer Konzerne werden wir dieses Jahr wieder mit einem Solistand und an der Demo präsent sein. Weitere Infos folgen. Auf einen kämpferischen 1. Mai!
31. März und 1. April 2022, Eine Halbzeitbilanz der Regierung López Obrador
Entlang der Themen- und Politikfelder Rechtsstaatlichkeit, geschlechtsspezifische Gewalt, Migration und Umweltauswirkungen von Industrieprojekten will die Veranstaltung eine Halbzeitbilanz der Regierung López Obrador ziehen. Wie ist die aktuelle Menschenrechtspolitik einzuschätzen? Worin unterscheidet sie sich von jener der Vorgängerregierungen? Welche Fortschritte sind im Bereich Rechtsstaatlichkeit zu verzeichnen? Und welchen Beitrag können wir von Deutschland und Europa aus zu strukturellen Reformen in Mexiko leisten? Über diese und weitere Fragen wird mit Menschenrechtsverteidiger*innen sowie Expert*innen aus Mexiko und Deutschland gesprochen.
Die Veranstaltung findet online per Zoom statt.
Sprache: Spanisch/Deutsch mit Simultanübersetzung
Programm und Anmeldung: https://www.mexiko-koordination.de/2022/02/28/online-tagung-menschenrechte-in-mexiko/?l=de
Südmexiko-Newsletter Februar 2022 – wichtige Updates
AUSERORDENTLICHER NEWSLETTER
Uns erreichen diese Tage eine grosse Anzahl trauriger Nachrichten aus Mexiko, was uns veranlasst, diesen Kurznewsletter zu verschicken. Dabei haben wir längst nicht alle Verbrechen, die jüngst vom Norden bis in den Süden Mexikos begangen wurden, berücksichtigt. Wir rufen daher zu kritischer Beobachtung auf und zur Teilnahme an Aktionen – wie der Unterschriftensammlung für das Haus der Pueblos oder der Aktion für Samir Flores. Je mehr mitmachen, desto mehr können wir erreichen!
EILAKTION – RÄUMUNG HAUS DER PUEBLOS IN CHOLULTECA
Die mexikanische Regierung lässt das „Haus der Pueblos“ räumen – Aufruf zur Solidarität!
Ein großes Kontingent der Nationalgarde und der Gemeindepolizei sind um 1.30 in der Nacht auf Dienstag, dem 15. Februar, in das ehemalige Bonafont-Fabrikgelände eingedrungen, welches am 8. August 2021 von den Pueblos Unidos, einem Zusammenschluss von organisierten Gemeinden der Region Cholulteca (Puebla) besetzt und in das „Haus der Pueblos“, Altepelmecalli umgewandelt wurde. Der Besetzung ging einer fünfmonatigen Blockade der Firma von der Bewegung voraus, um den systematischen Wasserdiebstahl der Firma Bonafont, welche dem französischen Lebensmittelkonzern #Danone gehört, zu beenden und stattdessen einen Ort für kommunitäre Bildung, Gesundheit, Ernährung und Organisation von unten links zu schaffen. Im März 2021 fiel der Wasserstand der Ziehbrunnen der Bewohner:innen auf einen rekordmässigen Tiefstand ab.
Alle Menschen der Bewegung vor Ort sind unverletzt geblieben und bis zum momentanen Zeitpunkt wurde niemand verhaftet. Wie es den Tieren geht, die Teil der Kooperative sind und sich auf dem Gelände befinden, ist unklar.
Die Pueblos Unidos betonen in ihrem Communiqué, dass dieser Angriff auf ihre Autonomie und Selbstorganisation als Teil der momentanen Gewaltwelle gegen pueblos originarios in Mexiko gesehen werden muss, und dass es einen weltweiten Krieg um Wasser, gegen die pueblos originarios und die Menschheit gibt. So wurden alleine diese Woche compañeros und compañeras des Itsmo de Tehuantepec, Ayotzinapa, Mactumatzá und Nahuatzen angegriffen. Vergangene Woche wurde Francisco Vázquez, ein Aktivist aus Morelos, der Teil des Widerstandes gegen eine elektrotermische Anlage in Huexca, Morelos, ist, umgebracht.
Die Pueblos Unidos bitten um maximale Aufmerksamkeit und rufen die (inter-)nationale Gemeinschaft dazu auf, sich solidarisch zu zeigen und das aktuelle Geschehen in Puebla in den kommenden Tagen kritisch zu beobachten.
Unter Anderem rufen sie uns auch hier in Europa dazu auf, sich vor den mexikanischen Botschaften und den Sitzen von Danone zu mobilisieren!
Hier zum Video der Pressekonferenz der Pueblos Unidos:
https://www.facebook.com/watch/live/?ref=notif&v=304848581527827¬if_id=1644960139423347¬if_t=live_video
Hier geht es zu Unterschriftensammlung (Unterschriften bitte direkt im Dokument eintragen):
https://docs.google.com/document/d/1UA-8_zORDBofHZLfxc8vpj38wUCwntgEYn5uytQudcg/edit?usp=sharing
Diese # sollen auf Twitter benutzt werden:
#DANONECRIMINAL
#FueraBonafont
#BonafontNoVuelve
#AltepelmecalliSeQueda
#PueblosUnidosCholultecas
#altepelmecallivive
#AmloNoCumple
#NetzderRebellion
Aktuelle Artikel auf Spanisch:
https://www.somoselmedio.com/2022/02/15/casa-de-los-pueblos-es-tomada-por-guardia-nacional/
Dies ist ein Ausschnitt aus dem aktuellen Communiqué der Pueblos Unidos auf Spanisch:
Hoy, 15 de febrero del 2022, el presidente de México, Andrés Manuel López Obrador, el gobernador de Puebla, Luis Miguel Barbosa Huerta y el presidente municipal de Juan C. Bonilla, José Cinto Bernal, se coordinaron para defender a la empresa Bonafont del corporativo DANONE, despojar a los pueblos de su agua y violentar la autodeterminación de las comunidades originarias de la Región Cholulteca. Con un megaoperativo con elementos de la Guardia Nacional, del cuerpo de granaderos, de la policía estatal y de la policía municipal orquestaron la entrada por la fuerza a las instalaciones de Altepelmecalli, la Casa de los Pueblos, bastión de la organización en defensa del agua a nivel nacional e internacional.
Das ganze Communique: https://www.congresonacionalindigena.org/2022/02/15/llamado-de-los-pueblos-nahuas-de-la-de-la-region-cholulteca-a-movilizaciones-en-todos-los-territorios/
URGENT ACTION ZU ALDAMA (CHIAPAS)
Innerhalb von 4 Tagen gab es 49 bewaffnete Angriffe auf 8 Gemeinden im Landkreis Aldama.
Am 9. Januar um 8:00 wurde Javier Hernández de la Torre, Totsil-Indígena und Mitglied der zapatistischen Bewegung, verletzt. 10. Januar starb Lorenzo Gómez Ruiz, 21 Jahre aus der Gemeinde Juxtonal, nachdem er durch Schüsse schwer verletzt worden war.
Communicado des Menschenrechtszentrums Frayba: https://frayba.org.mx/actualizacion-inaccion-y-omision-del-estado-cobra-una-vida-en-aldama-chiapas
Urgent Action unterschreiben: https://frayba.org.mx/220205_au03
AKTION ZUR ERINNERUNG AN SAMIR FLORES:
«Samir es semilla». La resistencia florece!
Am 20. Februar jährt sich die Ermordung von Samir Flores zum dritten Mal.
Zum Hintergrund des Falls: https://amerika21.de/2019/02/222612/mexiko-mord-soberanes-amlo
Es wird zu Aktionen im Netz aufgerufen: Mach ein Foto mit einem Geschenk für Samir (Kerzen, Saatgut, Kerzen) und lade es auf Twitter oder Facebook.
In Europa zwischen 21-23 Uhr, in Mexiko zwischen 14-16 Uhr.
Benutzt dafür die Hashtags #DefendiendoLaVida #SamirVive3años #SamirEsSemilla.
GEWALT GEGEN AKTIVISMUS IN OAXACA
Im Bundesstaat Oaxaca ist es im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen das Windkraftprojekt einer französischen Firma zu einem Attentat auf den bekannten Menschenrechtsverteidiger Edgar Martín Regalado gekommen, wobei dieser unverletzt entkommen konnte.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/02/256857/mexiko-schuesse-auf-aktivist-windkraft
Urgent Action: https://redtdt.org.mx/accion-urgente-defensores-y-defensoras-de-la-tierra-y-el-territorio-y-los-derechos-humanos-de-union-hidalgo-oaxaca-en-riesgo-por-atentado/
In derselben Region Oaxaca wurde am 10. Februar der Journalist Heber López Vásquez ermordet. Er ist der fünfte Medienschaffende, der in diesem Jahr in Mexiko ermordet wurde. Seine Ermordung steht im Zusammenhang mit der Kritik an lokalen Machthaber:innen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/02/256810/mord-journalisten-mexiko
Südmexiko-Newsletter Januar 2022
IN EIGENER SACHE: Café RebelDía fein fair fuerte
Der Espresso, den wir im Dezember ankündigten, wird im Verlauf von April bei gebana oder über unsere Homepage bestellbar sein. Wir bitten euch darum um etwas Geduld!
Natürlich werden wir euch über den Newsletter und die Homepage informieren, sobald es soweit ist.
CHIAPAS
Die Angriffe gegen die zapatistischen Gemeinden häufen sich
Es zeigt sich eine Strategie der Destabilisierung und der Diffamierung der Errungenschaften der zapatistischen Autonomie: Selbstversorgung, Bildung und Gesundheit werden angegriffen:
Ihr konntet in unseren vergangenen Newsletters die kontinuierlichen Angriffe auf Aldama in den Altos verfolgen. Dort gab es vom 7. zum 10. Januar 49 bewaffnete Angriffe, der 21 jährige Lorenzo Gomez Ruiz erliegt im Spital seinen Verletzungen. Diese Gemeinde ist weiterhin paramilitärischer Gewalt ausgesetzt.
Nuevo San Gregorio, zugehörig zum Caracol 10, leidet seit 2019 Angriffe einer 40 köpfigen Gruppe, welche illegal Holz schlägt, Vieh raubt, die Stromzufuhr schneidet, die Autonome Schule belagert, Bäuerinnen auf dem Weg zu den Feldern bedroht.
Ebenfalls in der Zone des Caracol 10 gab es am 10. Januar einen Angriff auf das Dorf 16 de Febrero, bei dem eine Mutter und ihre 3 Kinder entführt wurden. Glücklicherweise tauchten sie am folgenden Tag wieder auf.
https://amerika21.de/2022/01/256385/mexiko-paramilitaerische-angriffe-chiapas
INTERNATIONALE SOLIDARITÄT
Ein Netzwerk von Internationalistinnen ruft zu gemeinsamen Solidartätsaktionen auf:
https://www.chiapas.eu/news.php?id=11468
OAXACA
Konflikt um Minenprojekt
Indigene Gemeinden wehren sich gegen die Verlängerung der Konzession des Minesprojektes in San José del Progreso. Die Mine war in der Vergangenheit für massive Verschmutzung der Umwelt, Menschenrechtsverletzungen und Zerstörung des sozialen Zusammenhalts in den indigenen Gemeinden verantwortlich gemacht worden. Nachdem das Umweltministerium die Konzession im letzten Jahr nicht verlängert hatte, klagte die Betreibergesellschaft gegen den Entscheid. Die betroffenen Indigenen Gemeinden haben sich in verschiedenen Gemeindeversammlungen gegen eine Weiterführung des Projektes ausgesprochen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/12/255821/mexiko-goldmine-amlo-fortuna-silver
Weiterlesen auf Spanisch: https://www.educaoaxaca.org/denuncia-frente-no-a-la-mineria-campana-de-desinformacion-de-empresa-fortuna-silver-mines/
GUERRERO
Ayotzinapa
Das Verschwindenlassen der 43 Lehramtsstudenten in Ayozinapa ist weiterhin straflos.
Nun kam es zu einer entscheidenden Festnahme:
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/01/256465/festnahme-ayotzinapa
WIDERSTAND GEGEN GROSSPROJEKTE
Deutsch-Schweizerisches Unternehmen spaltet mit dem Bau einer Amoniakanlage indigene Gemeinde, ein Audio-Beitrag:
Weiterlesen: https://www.swr.de/swraktuell/radio/internationale-unternehmen-in-mexiko-spalten-die-indigenen-gemeinden-100.html
MEXIKO
Ein Zeichen gegen die allgegenwärtige Straflosigkeit
Der Mord an der Menschenrechts Anwältin Digna Ochoa muss neu aufgerollt und aufgeklärt werden:
Weiterlesen: https://amerika21.de/2022/01/256523/mexiko-mord-ochoa-urteil
Jedoch sind im Jahr 2021, unter der sogenannt linken Regierung von AMLO,
25 Menschenrechtlerinnen aussergerichtlich hingerichtet worden:
Weiterlesen: https://www.comitecerezo.org/spip.php?article3736&lang=es
Eine Mission von Reporter ohne Grenzen (RSF) hat Mexico besucht und klagt die Bedrohung von Medienschaffenden in Mexiko an.
Weiterlesen: https://www.reporter-ohne-grenzen.de/mexiko/alle-meldungen/meldung/internationale-rsf-mission-gegen-straflosigkeit
Nach der jüngsten Ermordung von 3 Medienschaffenden in nur wenigen Tagen kam es zu landesweiten Protesten gegen die Gewalt und fehlender Schutz durch staatliche Instanzen.
https://amerika21.de/2022/01/256611/ermordete-journalisten-mexiko
Veranstaltungen
Sa, 19. März 2022, Rojinegro-Solidaritätsjassen, Militärkantine, St.Gallen, ab 13 Uhr
Mehr Infos: https://rojinegro.ch/
Leider wurde das Rojinegro-Solijassen in Zürich für dieses Jahr abgesagt.
Südmexiko-Newsletter Dezember 2021
IN EIGENER SACHE
fein fair fuerte – Café RebelDia Espresso
Nach 22 Jahren: Kommendes Wochenende laden wir alle Interessierten ein, in Zürich an zwei exklusiven Degustationen den neuen Café RebelDia-Espresso zu probieren. Dabei handelt es sich um eine Arabica-Robusta-Mischung. Der Robusta-Kaffee stammt von der jungen Kooperative Corazón de la Montaña von der Sierra Negra in Puebla/Mexiko. Offiziell erhältlich – und in vorerst limitierter Menge – ist er aber erst im Januar/Februar 2022. An den Degus informieren wir auch über die Kooperative und deren politischer Hintergrund.
Sa, 11. Dezember: fein fair fuerte-Degu auf dem Röntgenplatz, von 11 bis 12 Uhr
So, 12. Dezember: Degu im Rahmen des Kasama-Preisjassens, am Nachmittag ab ca. 12 Uhr, Militärstr. 87a, 8400 Zürich
Wir freuen uns auf euch!
Eure Solicrew
Themen: solidarischer Handel
Chiapas-Newsletter November 2021
Moisés Gandhi: Autonome Schule der EZLN in Brand gesteckt
Im südlichsten Bundesstaat Mexikos hat die zapatistische Bewegung am 21. November erneut schwere Übergriffe auf ein Dorf namens Moisés Gandhi registriert. Die zapatistischen Bewohner:innen wurden mit Schusswaffen angegriffen. Dieselben Täter verübten einen Brandanschlag auf die dortige autonome Sekundarschule. Sie sind laut lokaler Berichte Mitglieder der Regionalen Organisation der Kaffeebauern von Ocosingo (Orcao), die sich seit über 20 Jahren im Konflikt mit der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) befindet.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/11/255657/mexiko-chiapas-zapatisten-brand
Anklage und Erklärung des Soli-Netzwerkes anlässlich der Gira Zapatista von diesem Jahr:
Bitte unterschreibt die Urgent Action vom Red TDT (Todos los derechos para todas y todos / Alle Rechte für alle), auf Spanisch: https://redtdt.org.mx/ataques-a-comunidad-autonoma-en-chiapas/