Südmexiko-Newsletter August – September 2025

IN EIGENER SACHE

Gestiegene Kaffeepreise – höherer Solidaritätsbeitrag

Nachdem der Preis für Café RebelDía lange stabil war, musste dieser in den letzten zwei Jahren aufgrund verschiedener Faktoren schrittweise erhöht werden. Die dritte Preiserhöhung erfolgte im September.

Ausschlaggebend dafür waren (auch dieses Mal) mehrere Gründe. Einerseits verlangte die Kooperative Corazón de la Montaña für den diesjährigen Import einen deutlich höheren Betrag (+30%), um der starken Konkurrenz durch die Nestlé-Aufkäufer Hand bieten zu können. Dies steht wiederum mit den weltweit stark gestiegenen Preisen für Kaffee in Verbindung. Andererseits sind auch die Röstkosten in der Schweiz gestiegen.

Mit der Preiserhöhung geht allerdings auch eine Erhöhung des Solidaritätsbeitrages einher. Dieser war seit seiner Einführung auf dem gleichen Betrag von 3.50 Fr./Kg. verharrt. Neu gehen 4 Fr./Kg. des Verkaufspreises an den Verein Direkte Solidarität mit Chiapas und damit an Projekte in Südmexiko.

Wir danken für euer Verständnis und hoffen darauf, dass ihr den Verein und die Menschen, die hinter den Projekten in Mexiko stehen, durch euren Kaffeegenuss weiterhin unterstützt.

 

 

CHIAPAS

Zapatistas richten globales Treffen über Widerstand in Mexiko aus (21. Aug.)

Vom 3. bis 16. August haben sich im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas Delegierte von Organisationen und Kollektiven mit der Zapatistischen Bewegung getroffen. Unter dem Motto „Treffen der Widerstände und der Rebellionen. Einige Teile des Ganzen“ hatte die EZLN zu einem Austausch praktischer Widerstandserfahrungen eingeladen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2025/08/276620/treffen-algunas-partes-del-todo

Resumée des dritten Teils des zapatistischen Beitrags auf dem Treffen der Widerstände und Rebellionen (20. Aug.)
Weiterlesen: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2025/08/20/resumee-des-dritten-teils-des-zapatistischen-beitrags-auf-dem-treffen-der-widerstande-und-rebellionen/

 

Gespräch mit Pedro Faro (Frayba): «Durch die Kriminalität wurde die Arbeit schwieriger»
Wieder mehr Gewalt in Chiapas. Zapatisten halten an antikapitalistischer Perspektive fest.
Weiterlesen:https://www.jungewelt.de/artikel/508019.menschenrechtsbeobachter-in-chiapas-durch-die-kriminalit%C3%A4t-wurde-die-arbeit-schwieriger.html

Urgent Action von AI: Menschenrechtsverteidiger*innen in Gefahr
Hier unterschreiben: https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/mexiko-menschenrechtsverteidigerin-Dora-Roblero-in-gefahr-2025-08-29

 

NGOs und Angehörige fordern Freiheit für fünf Indigene (10. Sept.)
Im Rahmen einer Pressekonferenz haben Angehörige, das Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas (Frayba) und das Kollektiv No Estamos Todxs (Wir sind nicht alle) in Tuxtla Gutiérrez die Freilassung der „Fünf von San Juan Cancuc“ gefordert. Es handelt sich um die Tzeltal-Indigenen Manuel Sántiz Cruz, Agustín Pérez Domínguez, Juan Velasco Aguilar, Martín Pérez Domínguez und Agustín Pérez Velasco aus dem Bundesstaat Chiapas im Süden Mexikos. Sie wurden 2022 nach dem Tod eines kommunalen Polizisten festgenommen und später zu 25 Jahren Haft wegen Mordes verurteilt.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2025/09/276862/angehoerige-fordern-freilassung-indigene

 

Quelle: Mision de Bachajon

Indigene Gemeinden in Chiapas protestieren gegen neues Autobahnprojekt (14. Aug.)
In Chiapas haben rund 3.000 Maya-Tseltal an einer Mobilisierung gegen ein neues Autobahnprojekt teilgenommen. Die Demonstration vereinte in der Gemeinde Chilón verschiedene basiskirchliche Organisationen, die die Einstellung des Autobahnprojekts von San Cristóbal de las Casas nach Palenque und den „Respekt gegenüber der Mutter Erde“ forderten.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2025/08/276526/indigene-chiapas-gegen-autobahn

 

 

 

 

GEWALT GEGEN AKTIVIST*INNEN

Vorsitzende eines Wasserverbands in Mexiko erschossen (17. Sept.)
Die Interimsvorsitzende des Bewässerungsverbands am Fluss Cuautla (Asurco), Carolina Plascencia Carvajal, ist inmitten eines Streits um die Nutzung der lokalen Wasserquellen in Mexiko erschossen worden. Die Tat ereignete sich am 12. September am helllichten Tag außerhalb der Stadt Cuautla im Bundesstaat Morelos, rund fünfzig Kilometer von der Hauptstadt Cuernavaca entfernt.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2025/09/276970/wasserkaempfe-mexiko-mord-vorsitzende

 

PUEBLA

7 Jahre nach dem Verschwinden von Sergio Rivera Hernández: verschleppt, Täter weiterhin straffrei
(26. Aug.)
Politiker sollen in das Verbrechen involviert sein, Zeugen bekamen Morddrohungen. Anwalt musste wegen Drohungen gewechselt werden
Der indigene Aktivist Sergio Rivera Hernández gilt seit dem 23. August 2018 als gewaltsam verschwunden. An diesem Tag haben Augenzeugen gesehen, wie Rivera absichtlich angefahren und anschließend von bewaffneten Männern mit einem Pick-up-Truck verschleppt wurde. Anlässlich des siebten Jahrestages des Verbrechens protestierte die Zapatistische Indigene Agrarbewegung (MAIZ) gegen die Straflosigkeit in diesem Fall: Rivera habe „das Leben, das Wasser und das Wort seines Volkes verteidigt“, schrieb MAIZ.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2025/08/276672/umweltschuetzer-mexiko-verschwunden

#SergioRiveraHernández #HastaEncontrarles #30DeAgosto #ImpunidadNo!
Communiqué auf Spanisch: https://www.congresonacionalindigena.org/2025/08/24/comunicado-de-maiz-a-7-anos-de-la-desaparicion-de-sergio-rivera-hernandez/

 

Adidas entschuldigt sich für Plagiat (22. Aug.)

Der Sportartikelkonzern Adidas hat sich in der indigenen Gemeinde Villa Hidalgo Yalálag für das Plagiat eines traditionellen Designs entschuldigt. Am 21. August, keine drei Wochen, nachdem das deutsche Unternehmen die umstrittene Sandale Oaxaca Slip-On vorstellt hatte, verlas Karen González, die Leiterin der Rechts- und Beschwerdeabteilung des Unternehmens, eine Stellungnahme über das Plagiat: „Wir sind uns bewusst, dass diese Situation Unbehagen ausgelöst haben könnte, und entschuldigen uns dafür öffentlich“. Die Firma werde es in Zukunft vermeiden, „ohne ihre Anleitung“ mit dem indigenen Design zu arbeiten, sagte die Vertreterin von Adidas Mexiko.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/kultur-medien/adidas-entschuldigt-sich-fuer-plagiat/

 

Indigene Stickerinnen werfen Shein Plagiat vor (30. Aug.)
Zapotekische Stickerinnen haben die Modeplattform Shein der kulturellen Aneignung beschuldigt. Shein biete eine Raubkopie ihres Korsetts mit Stoffmustern ihres Designs zum Dumpingpreis im Internet an, lautet der Vorwurf.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/kultur-medien/indigene-stickerinnen-werfen-shein-plagiat-vor/

Lukas Avendano. Quelle: Mario Patinha via Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

 

MEXIKO-CITY

Inhaftierte Menschenrechtsaktivistin im Hungerstreik
Die seit 2020 inhaftierte Anwältin und Menschenrechtsaktivistin Kenia Hernández trat am Abend des 7. Septembers in einen Hungerstreik, nachdem sie vom Tod ihrer Mutter Inés Montalván erfahren hatte. Die Menschenrechtsorganisation „Centro de Derechos Humanos Zeferino Ladrillero“ fordert die Behörden auf, Kenia Hernández die Teilnahme an der Beerdigung zu gestatten. Kenia Hernández ist vom indigenen Volk der Amuzgo.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/repression-widerstand/inhaftierte-menschenrechtsaktivistin-im-hungerstreik/

 

HINWEISE

Sa, 25. Oktober: La Fête de la Solidarité – für das Recht zu kommen und zu bleiben. 40 Jahre Freiplatzaktion Zürich, 20 Jahre sans-papiers Anlaufstelle Zürich, 25 Jahre Solidarité sans Frontières. Rote Fabrik ab 17 Uhr
Mehr Infos: https://sosf.ch/de/action/la-fete-de-la-solidarite

30. Okt. – 9. Nov: Rote Kulturtage, Ein Festival der Arbeiterinnenkultur (Zürich)
Programm: https://www.rote-kulturtage.ch/

Fr, 14. November: Lotto-Abend, eine Soli-Aktion für Sans-Papiers. Mit Niels von der Waerden, Tobias Langenegger,
Christoph Betuliuis. Im Johanneum Zürich. Türöffnung 18.15 Uhr