News

Südmexiko-Newsletter Oktober 2019

CHIAPAS

Einladung zum zweiten internationalen Treffen der Frauen die kämpfen.

Frauen der Zapatistischen Befreiungsarmee (Ejército Zapatista de Liberación Nacional, EZLN) in Südmexiko haben für Ende Dezember zum zweiten „internationalen Treffen kämpfender Frauen“ aufgerufen. Es gehe bei der Zusammenkunft um den politischen, künstlerischen, sportlichen und kulturellen Austausch. Eingeladen sind Aktivistinnen, die gegen Gewalt, das Verschwindenlassen und Diskriminierung kämpfen. Weiterlesen: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2019/09/21/aufruf-zum-zweiten-internationalen-treffender-frauen-die-kampfen/

https://amerika21.de/2019/10/231959/mexiko-zapatistas-frauentreffen

Mirgrant_innenkarawane mithilfe der neu gegründeten Nationalgarde abgefangen.

Eine Karawane von 3.000 Migranten aus El Salvador, Guatemala, Haiti, Honduras, sowie aus Angola und Kamerun, die auf den Weg vom mexikanischen Bundesstaat Chiapas Richtung USA war, ist von Mitarbeitern der Migrationsbehörde (INM) mit Unterstützung der Nationalgarde aufgehalten und zur Südgrenze mit Guatemala zurückgefahren worden. Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/10/232623/migranten-mexiko-usa

Regierung entschuldigt sich nach 25 Jahren bei Opfern von sexueller Folter durch das Militär.

Am 18. Oktober diesen Jahres begann nach 25 Jahren der Prozess für den Fall von drei Frauen, welche als mutmassliche Mitgliederinnen der zapatistischen Bewegung im Jahre 1994 Opfer von Vergewaltigungen durch das Militär wurden. Weiterlesen auf Spanisch: https://www.educaoaxaca.org/gobierno-pide-disculpas-a-indigenas-violadas-por-soldados-en-1994/

Das Stossende dabei ist, dass sich eine Frau (Innenministerin Olga Sánchez Cordero) bei den Frauen entschuldigte, während bei der Entschuldigung keine Repräsentant_innen des Militärs dabei waren. Ein Indiz dass sich das Militär selber regiert. Interpretation auf Spanisch:

https://aristeguinoticias.com/2110/mexico/es-un-escandalo-que-militares-no-pidan-disculpas-tras-cometer-delitos-y-abusos-contra-civiles-en-chiapas-cmdpdh-enterate/

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Südmexiko-Newsletter September 2019

Bald ist es soweit…

Am 22. September feiern wir 20 Jahre Café RebelDía!

20 Jahre Café RebelDia


Im und vor Infoladen Rabia in Winterthur
Ab 14 Uhr, mit Musik, Café und Kuchen – Musik mit dem
Barfuss Kollektiv
Bachtelstrasse 70, Bus Nr. 3 Richt. Rosenberg,
Haltestelle Bachtelstrasse

15 Uhr: Kurzer Input: Aktuelle Situation in Südmexiko

16 Uhr: Café RebelDía: wir blicken zurück

18 Uhr: Schmausen

Anmeldung: soli@chiapas.ch oder auch spontan.

 

 

CHIAPAS

«Wir durchbrechen erneut die Umzingelung» – friedliche Offensive der Zapatistas
Mit diesem Communiqué gab die EZLN am 17. August ihre Offensive bekannt. Es geht um eine friedliche Erweiterung des Einflussgebietes und der Verwaltungszentren der Zapatistas. Die bisher fünf «Caracoles» (autonomen Verwaltungszentren) werden auf zwölf erweitert. Zudem wurde bekannt gegeben, dass sich vier neue autonome Landkreise in der Zona Norte und an der Grenze zu Guatemala gebildet hatten. Die Aktion geschah im Zuge der «Offensive zur Verteidigung des Territoriums und der Mutter Erde». Die Autonomiebewegung konnte durch den Anschluss von «traditionell parteiangehörigen Gemeinden» wachsen. Von diesen seien aufgrund ihrer negativen Erfahrungen hinsichtlich Rassismus und Gier der gegenwärtigen Regierungen immer mehr zu offener oder verborgener Rebellion übergegangen. Die Erweiterung ist Resultat kontinuierlicher Arbeit der zapatistischen Basis, insbesondere «der Frauen und jungen Zapatistas», so Subcomandante Moisés. «Nach Jahren der verschwiegenen Arbeit, trotz Belagerung, Lügenkampagnen, Diffamierungen, Militärpatrouillen, Nationalgarde, der als Sozialprogramme getarnten Aufstandsbekämpfung, des Vergessens und der Verachtung sind wir gewachsen und stärker geworden.»

Quelle: AP Photo/E.Verdugo/dpa

Der Offensive sind Tausende Gemeindeversammlungen und ein Prozess von Diskussionen und Reflexion vorausgegangen. Im Communiqué weist die EZLN darauf hin, dass Verfolgung und Gewalt gegen soziale Aktivisten unter der neuen Regierung des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador unvermindert anhält.

 

Einige Artikel zum Thema:

Zapatistas in Mexiko weiten Einflussbereich aus
Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/08/230310/ezln-mehr-caracoles-und-landkreise

Das Comeback der Zapatisten
Weiterlesen: https://www.dw.com/de/das-comeback-der-zapatisten-in-mexiko/a-50117582

Belagerung durchbrochen
Weiterlesen: https://www.jungewelt.de/artikel/361348.belagerung-durchbrochen.html

Communiqués der Zapatistas auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/ezln-initiative-2019.php

Comunicados auf Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/

 

OAXACA

Der Maestro ist tot

Francisco Toledo ist am 5. September im Alter von 79 Jahren in Oaxaca gestorben. Er galt als Mexikos bedeutendster zeitgenössischer Maler und Bildhauer und gehörte dem Volk der Zapoteken an. Er setzte sich künstlerisch auch mit der Gewalt in seinem Land auseinander, so mit der Ermordung von 43 Studenten aus Ayotzinapa 2014. Toledo erhielt 2005 den Alternativen Friedensnobelpreis, nachdem er erfolgreich eine McDonalds-Filiale im Zentrum Oaxacas verhindern konnte.
Weiterlesen: https://www.jungewelt.de/artikel/362354.der-maestro-ist-tot.html

Oaxaca trauert um Künstler und Aktivisten Francisco Toledo
Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/09/231266/francisco-toledo-mexiko

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Südmexiko-Newsletter Juli/August 2019

IN EIGENER SACHE: FIESTA 20 Jahre Café RebelDía

Wir feiern diesen Herbst 20 Jahre Café RebelDía! Dazu laden wir alle Interessierten und Solidarischen ein, mit uns am So, 22. September zu feiern, und zwar im Infoladen Rabia in Winterthur (Bachtelstrasse 70).

Ab 14 Uhr, mit Musik, Speis und Trank und allem, was dazugehört.

Für Anmeldungen sind wir dankbar.

Genauere Infos folgen hier: Fiesta

Wir freuen uns auf euch!

 

 

CHIAPAS

Präsident López Obrador besucht EZLN-Region in Chiapas
Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador (Amlo) hat zusammen mit dem Gesundheitsminister und der Ministerin für Soziale Entwicklung den südmexikanischen Bundesstaat Chiapas besucht.
Während seines Besuches in einem staatlichen Krankenhaus in Las Margaritas, dem politisch bedeutendsten Ort für die EZLN, sprach López Obrador über die EZLN: „Was habe ich den Zapatisten zu sagen? Wir respektieren diese Bewegung sehr. Wir können verschiedene Meinungen haben, sind aber respektvolle Menschen.“ Amlo betonte die Rolle der EZLN für die Verteidigung besserer Lebensbedingungen indigener Völker in Mexiko. Gleichzeitig appellierte er an sie, „uns nicht weiter zu streiten“. López Obrador erklärte, dass es zwei Wege gebe, um Veränderungen im Land zu schaffen: Einerseits den demokratischen Weg durch Wahlen und andererseits den bewaffneten Weg. „Wir haben uns für den demokratischen Weg entschieden“, folgerte er.
Weiterlesen im Artikel von Leticia Hillenbrand:
https://amerika21.de/2019/07/228832/mexiko-amlo-ezln

Amlo in Chiapas: Nachricht an die EZLN
Die Tojolabal-Gemeinde Guadalupe Tepeyac in Chiapas ist emblematisch. Nicht umsonst schickte Präsident Andrés Manuel López Obrador am 6. Juli von dort eine Botschaft an die Zapatisten. Vor etwa 300 Kleinbauern drückte der Regierungschef den Rebellen seinen Respekt aus und rief zur Einheit auf. Der präsidentielle Aufruf fand im Kontext einer verstärkten Militarisierung in den zapatistischen Territorien statt. Mehr noch, der Ankunft des Präsidenten in Guadalupe Tepeyac ging ein Truppentransport in die Gemeinde voraus. Zwei, drei Tage zuvor erhöhten sich die Patrouillengänge. Soldaten befragten Personal des örtlichen Krankenhauses. Laut dem Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas hat sich seit Ende 2018 die Zahl der Armeestreifzüge in La Realidad, einem der „Caracol“ genannten Sitze der Zapatisten, verdoppelt. Dazu gab es Tiefflüge über die Gemeinden. Ebenso verstärkten sich die Aktionen paramilitärischer Gruppen, die unter der Bevölkerung morden und sie vertreiben. Der Regierungschef leugnet, dass die Anprangerung dieser Situation durch das Menschenrechtszentrum der Wahrheit entspricht.

Weiterlesen im Artikel von Luis Hernández Navarro: https://www.npla.de/poonal/amlo-in-chiapas-nachricht-an-die-ezln/

Weiterlesen im Artikel von Magdalena Gómez: https://www.npla.de/poonal/praesidentenbotschaft-an-die-ezln/

 

Huehuetán, Chiapas: Communiqué gegen geplantes Wasserkraftwerk
Seit 2012 wehren sich mehrere Gemeinden im Südwesten Chiapas gegen den Bau von Wasserkraftwerken: “Wasserkraftwerke weltweit haben sich unter den falschen Versprechen wie “Entwicklung und Modernität”, “Generierung von Arbeitsplätzen” oder “Wirtschaftsmotor” auf dem Land der Urvölker bauen lassen. Doch wir sind zum Schluss gekommen, dass sich sowohl bei den staatlichen als auch privaten Kraftwerken nur gewisse Gruppen bereichert haben: Firmen, öffentliche Funktionäre und Konsumenten in entfernten Ländern, ABER NICHT die Bevölkerung, dort wo die Kraftwerke stehen. Unsere Entwicklung für Gemeinwohl wird marginalisiert, unsere Umwelt zerstört, uns ausgeplündert. Das ist wildes Gebahren.“

 

OAXACA

Indigene gegen Windparkanlagen

Die indigene Gemeinde der Zapoteken aus Unión Hidalgo kämpft gegen einen Windpark.
Quelle: @PRODESC


Anlässlich des 55. Jahrestages der staatlichen Anerkennung kommunaler Landbesitzrechte des Verwaltungsdistriktes Juchitán solidarisieren sich soziale Organisationen mit indigenen Miteigentümern (Comuneros) des südmexikanischen Bundesstaates Oaxaca im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen durch Windparkanlagen.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/07/228913/mexiko-indigene-gegen-windparkanlagen

 

 

 

 

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Südmexiko-Newsletter Juni/Juli 2019

CHIAPAS

EZLN beklagt „Politik des Terrors“ in Mexiko

Anzeige nach der Entführung von José Lucio Bartolo Faustino und Modesto Verales Sebastián. Quelle: somoselmedio

Innerhalb von vier Wochen sind im südmexikanischen Bundesstaat Guerrero vier Nahua-Indigene, Umweltaktivisten und Mitglieder des Indigenen Regierungsrats (CIG) und des Nationalen Indigenen Kongresses (CNI) ermordet worden. Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/06/226904/mord-aktivisten-ezln-cni-cig-guerrero

Communiqué des CNI-CIG und der EZLN angesichts der ungezügelten Gewalt gegen die Pueblos Originarios
Auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10323
Auf Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2019/06/04/comunicado-del-cni-cig-y-el-ezln-ante-la-violencia-desatada-contra-los-pueblos-originarios/

 

 

Kongress der Agrarökologie in Mexiko setzt auf Kleinbauern und Nachhaltigkeit
Mitte Mai ist in San Cristóbal de las Casas der erste Mexikanische Kongress zur Agrarökologie zu Ende gegangen. Sechs Tage lang hatten Wissenschaftler, kleinbäuerliche Produzenten und Aktivisten aus dem In- und Ausland über Möglichkeiten, Praktiken und Herausforderungen für eine Zukunft der Landwirtschaft nach traditionellem kleinbäuerlichen Vorbild und im Sinne der Ernährungssouveränität diskutiert. Mehr als 300 Vorträge auf 50 thematischen Panels brachten laut Aussage der Veranstalter in etwa 1.000 Teilnehmende in Austausch und Dialog.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/05/226613/kongress-agraroekologie-mexiko-nachhaltig

Soziale Teilhabe und staatliche Verantwortung
Überlegungen zur zapatistischen Gesundheitsversorgung von Joel Heredia Cuevas, Koordinator von SADEC, Palenque/Chiapas, aus dem Bulletin von medico international. Im November war er u.a auch in Zürich anwesend. Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10326

 

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Südmexiko-Newsletter Mai/Juni 2019

VERANSTALTUNGEN UND HINWEISE

Fr-So, 31. Mai – 2. Juni Fandango Fronterizo, Basel. Einmal mehr wird neben gleichen Events in San Diego-Tijuana, Tulum, Merida, New York, Paris, Puerto Veracruz und San Andrés Tuxtla auch in Basel ein Fandango Fronterizo stattfinden.

Freitag mit Vorträgen, Dokus und Musik. Samstags Musikworkshops mit Son Jarocho und abschliessendem Fandango Fronterizo (Begehung von Orten wo Migrant_innen festgehalten werden). Sonntag mit Frühstück und mehr Musik.

Interessierte können auch selber Workshops einbringen und Unterkünfte organisiert werden, bitte per FB melden.

Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1280974252060525/

 

Sa, 22. Juni: Eine von uns – alle nach Bern am 22. Juni.Wir zeigen unsere Solidarität mit Nekane am Einvernahmezentrum: genau 10 Uhr / Brückenstrasse 50. Komm mit! Für mehr Informationen zu Transportmöglichkeiten melde dich beim LoRa: 044 567 24 11.
Laufende News vom Free-Nekane-Komittee: https://www.t.me/freenekane

 

Mo, 24. Juni 10 Jahre ASZ In der Woche vom 24. Juni findet das 10-Jahre-Jubiläum der ASZ statt mit diversen Veranstaltungen. Weitere Infos folgen!

 

6./7. Juli: Kick für Toleranz, Reitplatz Winterthur-Töss, Anmeldung ab 1. Mai unter kickfuertoleranz@gmx.ch

 

Ana Lilia Pérez: Kokainmeere. Die Wege des weltweiten Drogenhandels

Dieses Buch ist die reale Antwort auf Don Winslows Thriller „Tage der Toten. Das Kartell und Jahre des Jägers“. Unter Einsatz ihres Lebens hat die investigative Journalistin über die Machenschaften der mexikanischen Mafia und die internationalen Drogenhandelswege geschrieben.

Zur Rezession: https://www.eschborner-stadtmagazin.de/2019/05/kokainmeere-die-wege-des-weltweiten-drogenhandels-ana-lilia-perez/

 

CHIAPAS

Mexikanischer Staat erhöht Militärpräsenz in zapatistischen Gebieten
Nach fünf Monaten unter der Regierung von Andrés Manuel López Obrador intensiviert sich die Aufstandsbekämpfungsstrategie gegen die »Pueblos Originarios«1 der zapatistischen Unterstützungsbasis.

Fünf Jahre nach der ungestraften außergerichtlichen Hinrichtung von José Luis Solís López,(1) Lehrer Galeano, während eines Angriffs auf das autonome zapatistische Projekt in der Gemeinde La Realidad, bekräftigt der mexikanische Staat seinen Einsatz für den Krieg in einer Region, wo die Pueblos Originarios ihr Leben in Würde aufbauen. 

Weiterlesen unter: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10285   

Auf Spanisch: https://frayba.org.mx/estado-mexicano-incrementa-militarizacion-a-territorios-zapatistas/

Vom Kollektiv „Zapata Vive“ in Mexiko-Stadt wird in diesem Zusammenhang zum 1. Forum gegen die Militarisierung in zapatistischen Gebieten und die Repression gegen Gemeinden und Gemeinschaften des CNI-CIG“ eingeladen. Am 31. Mai sind weltweit Soliaktionen geplant.

Weiterlesen auf Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2019/05/13/1er-foro-contra-la-militarizacion-en-territorio-zapatista-y-en-contra-de-la-represion-a-los-pueblos-y-comunidades-indigenas-del-cni-cig/?fbclid=IwAR3DReen9oBjuQ97IrN_ySTP0K7uhc2XrbnX1paAI57n9opPAluHxwXsdjI

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Posted by Soli Chiapas in News

Urgent Action zu Aldama (Chiapas)

Das Leben der Vertriebenen in Aldama, Chiapas, ist weiter bedroht

 

Der mexikanische Staat muss dringend auf die humanitäre Krise in Aldama, Chiapas, reagieren

 

Bewaffneter Angriff am Morgen: Zwei verletzte Personen und ein Ermordeter
2036 Vertriebene in den Gemeinden Xuxch’en, Coco, Tabak y San Pedro Cotzilnam

Am Morgen des 22. Januars wurden in der Gemeinde Coco im Landkreis Aldama, Chiapas, drei Personen, die auf dem Weg von San Pedro Cotzilnam nach Xuxch’en waren, angegriffen – die Schüsse wurden aus Santa Martha, Manuel Utrilla, im Landkreis Chenalhó abgegeben. Zwei Personen wurden durch den Angriff verletzt und eine getötet.

Nach Zeugenaussagen passierte am 22. Januar um 04:30 morgens Folgendes: „Von verschiedenen Stellungen in Saclum wurden Schüsse abgegeben.“ „Seit Freitag gab es fast den ganzen Tag und die ganze Nacht Schüsse, abgefeuert aus Schusswaffen von bewaffneten Gruppen aus Santa Martha auf die Gemeinden in Aldama, die sich nahe der gemeinsamen Grenze befanden.“

Wir fordern den mexikanischen Staat auf, auf die humanitäre Krisensituation von Aldama endlich zu reagieren. Das Leben und die Sicherheit von 2036 Personen aus den Gemeinden Xuxch’en, Coco, Tabak und San Pedro Cotzilnam sind akut bedroht. Diese Personen sind seit dem 20. März 2017 vertrieben, darunter 7 Familien bereits seit 2016.

Die vertriebene Bevölkerung aus Aldama besteht aus 416 Frauen – sieben sind schwanger – 408 Männer, 84 Alte, 326 Jugendliche, 590 Kinder und 205 Babys.

Wir wiederholen unsere Forderungen an den mexikanischen Staat:

  • Es braucht effektive Methoden, um das Leben und die Sicherheit der Bevölkerung Aldamas zu schützen, im Besonderen die Sicherheit der Gemeinden, die an Manuel Utrilla im Landkreis Chenalhó angrenzen, sowie die Sicherheit der Hauptstadt des Landkreises muss garantiert werden.
  • Die bewaffneten Gruppierungen aus Santa Martha, Manuel Utrilla, Chenalhó, müssen ermittelt, sanktioniert, entwaffnet und aufgelöst werden.
  • Der mexikanische Staat muss sich um der humanitären Krise der vertriebenen Bevölkerung des chiapanekischen Hochlandes in Mexiko annehmen.
  • Die Befehle zur Festnahme und Kriminalisierung der Repräsentant*innen der vertriebenen Familien müssen zurückgenommen werden.

Hier unterschreiben:
https://frayba.org.mx/persiste-riesgo-a-la-vida-en-comunidades-desplazadas-en-aldama-chiapas/

 

Menschenrechtszentrum Frayba, San Cristóbal de las Casas, Chiapas

  1. Januar 2019, Urgent Action Nr. 1

 

Posted by Andrea Steinauer in News

Südmexiko-Newsletter Dezember 2018/Januar 2019

 

IN EIGENER SACHE

Film-Reihe im KochKino: 25 Jahre zapatistischer Aufstand und Autonomie

Ya Basta! Am 1. Januar 1994 erhoben sich die Zapatistas und erklärten der mexikanischen Regierung den Krieg. Seither mag sich in Zeiten des internationalen Neoliberalismus auf staatlicher Ebene wenig geändert haben. Doch die Bewegung schreitet voran, baut kontinuierlich und den Repressionen trotzend autonome, solidarische Strukturen auf. Für Bildung, Gesundheit, Würde für alle.
Ein Kampf, der von Beginn weg auch an uns gerichtet ist und der solidarische Kämpfe der Würde einschliesst. Ein Weg, der uns bewegt und inspiriert.

Wir von der Soligruppe möchten deshalb im Januar mit euch zurückblicken, diskutieren… und feiern. Den ganzen Januar zeigen wir immer mittwochs im Kochkino Zürich Filme, mit jeweiligen Inputs unsererseits.

Auftakt ist der 2. Januar mit Vokü und Glühwein! Kommt in Scharen!

Vokü ab 18.30 Uhr, Film ab 20 Uhr. Kochareal KochKino, Rautistrasse 22, Zürich
Filmische Chroniken über den zapatistischen Aufstand:

  • People without Faces (RUS/2016, 59 min, sp/UTengl)
  • Todo para tod@s (CH/1995, 38 min, Utsp)

Das ganze Programm: https://www.kochareal.ch/ und https://chiapas.ch/aktiv/veranstaltungen/

 

 

Und ausserdem
Nach 2 Jahren Arbeit hinter den Kulissen und zum 25. Jahrestag des zapatistischen Aufstands präsentieren wir unsere neue Webseite der Direkten Solidarität mit Chiapas.
Schaut rein!

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Posted by Andrea Steinauer in Chiapas, Communiqués, Dokumentarfilme, Migration, News, Newsletter

Newsletter November/Dezember 2018

IN EIGENER SACHE

Die Direkte Solidarität mit Chiapas/Café RebelDía hat per sofort eine neue Adresse:
Quellenstrasse 25, 8005 Zürich
Die Postfachadresse ist nicht mehr gültig.

25 Jahre zapatistischer Aufstand
Und um diesen Jahrestag am 1. Januar mitzufeiern, laden wir euch herzlich ein, mit uns am 2. Januar 2019 anzustossen! Der ganze Januar steht im KochKino Zürich im Zeichen der „Guerrilla“, wobei die Mittwoch-Filme dem Aufstand und anderen Widerständen in Südmexiko gewidmet sind und von der Soligruppe präsentiert werden.
Weitere Infos folgen.

Quelle: Freyba

Quelle: Freyba

CHIAPAS

Indigene Gemeinde in Chiapas gewaltsam vertrieben
Erneut ist die Bevölkerung einer indigenen Gemeinde im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas gewaltsam vertrieben worden. Nach mehreren Gewalttaten in Chavajebal, Bezirk El Bosque, sind alle 1.764 Bewohner, darunter Continue reading →

Posted by Cristina Maldonado in Communiqués, Medien unter Beschuss, Migration, News, Newsletter, Windenergie

Menschenrechtsbeobachtung: Einsatzbericht von Lea

Lea (25) war 2017 während zwei Wochen über das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de la Casas in einer zapatistischen Gemeinde in Chiapas im Einsatz. In ihrem Bericht „Beobachtungen im Reich der blauen Wasser“ schildert sie ihre Eindrücke.
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Posted by Franziska Bundi in Einsatzberichte Menschenrechtsbeobachtung, News

Südmexiko-Newsletter September / Oktober 2018

CHIAPAS

Quelle: youtube.com

Dokfilm: Verdrängte Stimmen
In Zusammenarbeit mit dem Menschenrechtszentrum FRAYBA hat Aline Juárez Contreras einen Dokumentarfilm (23min) über die Vertreibung von mehreren tausend Menschen im Hochland von Chiapas fertig gestellt.
Dokfilm „Verdrängte Stimmen“ (mit dt. Untertiteln)
Artikel zu den Vertreibungen Ende des letzten Jahres:
30.11.17: Bewaffnete Gruppen vertreiben tausende Indigene in Chiapas
22.12.17: Humanitäre Katastrophe durch Vertreibung in Chiapas

Artikel der Organisation SiPAZ (International Service for Peace)
Die Tragödie gewaltsamer interner Vertreibungen in Mexiko
Hier weiterlesen (auf Spanisch)

Unterstützung des mexikanischen Menschenrechtszentrum FrayBa
Das FrayBa (www.frayba.org.mx ) unterstützt indigene Gemeinden in Chiapas in ihrem langen Kampf um ihr Land, dabei, ihre eigenen Rechte zu kennen und einzufordern, oder oftmals auch ganz „alltäglich“ bei Freilassungen von willkürlichen Festnahmen und ähnlichem. Und häufig funktioniert es.
Doch das ganze kostet Geld. Deshalb hat FrayBa eine Spendenkampagne gestartet, die bis zum 2.10. lief. Es wäre eine super Hilfe, wenn ihr die Kampagne auch im Nachhinein unterstützen könntet! Leitet die Info weiter an Freunde und Bekannte, passende Institutionen, in den sozialen Medien und was euch noch einfällt. Auch kleine Beträge sind schon eine Hilfe. Mehr Infos

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Posted by Andrea Steinauer in Dokumentarfilme, News