EZLN

Südmexiko-Newsletter September 2019

Bald ist es soweit…

Am 22. September feiern wir 20 Jahre Café RebelDía!

20 Jahre Café RebelDia


Im und vor Infoladen Rabia in Winterthur
Ab 14 Uhr, mit Musik, Café und Kuchen – Musik mit dem
Barfuss Kollektiv
Bachtelstrasse 70, Bus Nr. 3 Richt. Rosenberg,
Haltestelle Bachtelstrasse

15 Uhr: Kurzer Input: Aktuelle Situation in Südmexiko

16 Uhr: Café RebelDía: wir blicken zurück

18 Uhr: Schmausen

Anmeldung: soli@chiapas.ch oder auch spontan.

 

 

CHIAPAS

«Wir durchbrechen erneut die Umzingelung» – friedliche Offensive der Zapatistas
Mit diesem Communiqué gab die EZLN am 17. August ihre Offensive bekannt. Es geht um eine friedliche Erweiterung des Einflussgebietes und der Verwaltungszentren der Zapatistas. Die bisher fünf «Caracoles» (autonomen Verwaltungszentren) werden auf zwölf erweitert. Zudem wurde bekannt gegeben, dass sich vier neue autonome Landkreise in der Zona Norte und an der Grenze zu Guatemala gebildet hatten. Die Aktion geschah im Zuge der «Offensive zur Verteidigung des Territoriums und der Mutter Erde». Die Autonomiebewegung konnte durch den Anschluss von «traditionell parteiangehörigen Gemeinden» wachsen. Von diesen seien aufgrund ihrer negativen Erfahrungen hinsichtlich Rassismus und Gier der gegenwärtigen Regierungen immer mehr zu offener oder verborgener Rebellion übergegangen. Die Erweiterung ist Resultat kontinuierlicher Arbeit der zapatistischen Basis, insbesondere «der Frauen und jungen Zapatistas», so Subcomandante Moisés. «Nach Jahren der verschwiegenen Arbeit, trotz Belagerung, Lügenkampagnen, Diffamierungen, Militärpatrouillen, Nationalgarde, der als Sozialprogramme getarnten Aufstandsbekämpfung, des Vergessens und der Verachtung sind wir gewachsen und stärker geworden.»

Quelle: AP Photo/E.Verdugo/dpa

Der Offensive sind Tausende Gemeindeversammlungen und ein Prozess von Diskussionen und Reflexion vorausgegangen. Im Communiqué weist die EZLN darauf hin, dass Verfolgung und Gewalt gegen soziale Aktivisten unter der neuen Regierung des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador unvermindert anhält.

 

Einige Artikel zum Thema:

Zapatistas in Mexiko weiten Einflussbereich aus
Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/08/230310/ezln-mehr-caracoles-und-landkreise

Das Comeback der Zapatisten
Weiterlesen: https://www.dw.com/de/das-comeback-der-zapatisten-in-mexiko/a-50117582

Belagerung durchbrochen
Weiterlesen: https://www.jungewelt.de/artikel/361348.belagerung-durchbrochen.html

Communiqués der Zapatistas auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/ezln-initiative-2019.php

Comunicados auf Spanisch: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/

 

OAXACA

Der Maestro ist tot

Francisco Toledo ist am 5. September im Alter von 79 Jahren in Oaxaca gestorben. Er galt als Mexikos bedeutendster zeitgenössischer Maler und Bildhauer und gehörte dem Volk der Zapoteken an. Er setzte sich künstlerisch auch mit der Gewalt in seinem Land auseinander, so mit der Ermordung von 43 Studenten aus Ayotzinapa 2014. Toledo erhielt 2005 den Alternativen Friedensnobelpreis, nachdem er erfolgreich eine McDonalds-Filiale im Zentrum Oaxacas verhindern konnte.
Weiterlesen: https://www.jungewelt.de/artikel/362354.der-maestro-ist-tot.html

Oaxaca trauert um Künstler und Aktivisten Francisco Toledo
Weiterlesen: https://amerika21.de/2019/09/231266/francisco-toledo-mexiko

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Posted by Andrea Steinauer in Chiapas, Communiqués, News, Newsletter

„Der Vorarbeiter wechselt, der Plantagenbesitzer bleibt“: 25 Jahre zapatistischer Aufstand

Für das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) ging Mexikos Präsident Carlos Salinas bis zum Äußersten. Er opferte eine der wichtigsten Errungenschaften der Mexikanischen Revolution (1910-17): Der kollektive Landbesitz der Gemeinden (Ejido) soll abgeschafft und das gigantische mexikanische Territorium dem Kapital grenzenlos geöffnet werden. Salinas hatte seine Rechnung ohne das Zapatistische Heer der Nationalen Befreiung (EZLN) gemacht. Ihr Sprecher Subcomandante Marcos kommentierte den Aufstand am 1. Januar 1994 in San Cristóbal de Las Casas mit den Worten: „Wir sind das Mexiko, das niemand beachtet”. Die Gefechte in den ersten Januartagen zwischen der Guerilla und der Armee fordern mindestens 100 Tote, darunter Zapatistas, die nach ihrer Gefangennahme außergerichtlich hingerichtet wurden. Vom 5. bis zum 11. Januar bombardiert die mexikanische Luftwaffe mit PC-7-Flugzeugen aus den Pilatuswerken im schweizerischen Stans indigene Dörfer in Chiapas. Per Fax zirkulieren die ersten Kommuniqués der Aufständischen um die Welt. Continue reading →

Posted by Philipp Gerber in Chiapas, Schweizer Firmen

Das Buch zum Solikaffee: „Das Aroma der Rebellion” neu aufgelegt

“Das Aroma der Rebellion”, das Buch zum Café RebelDía, beschreibt einen entscheidenden Moment der zapatistischen Bewegung: Die Zapatistas bereiteten 2003 die Geburtsstunde der Caracoles vor, der Zentren ihrer politischen Autonomiebewegung. Just in diesen Monaten des Experimentierens mit einer neuen autonomen Struktur entstand dieses Buch. Anhand einer zapatistischen Kaffeekooperative gibt es Einblick in den Alltag der Bauernfamilien, die Erfolge und die Widersprüche innerhalb dieser indigenen Bewegung in Südmexiko, die bis heute lebendig und widerspenstig ist. Seit 25 Jahren sind die Zapatistas nun eine globale Referenz für die Rebellion unter den Bedingungen der neoliberalen Globalisierung. Zum Verständnis der Aufstandsbewegung in Chiapas ist die im Buch beschriebene Geschichte der zapatistischen Bewegung von entscheidender Bedeutung. Bei einer guten Tasse rebellischem Kaffee am WG-Tisch ist diese unsere Geschichte eine unverzichtbare Inspirationsquelle für dringend notwendige gesellschaftliche Veränderungen.

Gemäss der Rezension von Klaus Pedersen ist dieses Buch “weit über den Kreis von Chiapas-Insidern hinaus interessant”. Beispielhaft dafür ist ein kritischer Exkurs, in dem sich der Autor mit dem fairen Handel kritisch auseinander setzt. Der Autor habe im “spannend zu lesenden Text den Bogen vom solidarischen Handel zum politischen Projekt der Zapatistas geschlagen”, so Pedersen. Der Unrast Verlag hat “Das Aroma der Rebellion – Zapatistischer Kaffee, indigener Aufstand und autonome Kooperativen in Chiapas, Mexiko” neu aufgelegt und der Autor Philipp Gerber hat ein aktuelles Vorwort beigesteuert. Es kann hier als eBook bestellt werden:

Das Aroma der Rebellion. Zapatistischer Kaffee, indigener Aufstand und autonome Kooperativen in Chiapas

www.unrast-verlag.de/das-aroma-der-rebellion-197-197-detail

Posted by Philipp Gerber in Chiapas, Kaffee

Südmexiko-Newsletter Juli/August 2018

Chiapas

AMLO kündigt Reform indigener Rechte an

Quelle: Armando Simonin

Es gehe in erster Linie darum, den Respekt und die Beteiligung der indigenen Bevölkerung in Mexiko zu erhöhen. Das Abkommen von San Andrés, das 1996 zwischen der Regierung und der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) ausgehandelt wurde, soll dazu wieder aufgenommen werden.
https://amerika21.de/2018/07/206783/reform-indigener-rechte

EZLN dementiert Kontakt zu AMLO
Die EZLN hat Berichte dementiert, nach denen der designierte Präsident und Linkspolitiker Andrés Manuel López Obrador (kurz Amlo) Kontakt zu ihr aufgenommen habe.
https://amerika21.de/2018/07/207376/mexiko-ezln-lopez-obrador-kontakt

Communique auf Deutsch: EZLN dementiert jeglichen Kontakt zu AMLO

Oaxaca

Im Schatten der Windspargel
Interview mit Alejandra Ancheita und Juan Antonio López von ProDESC. Die Organisation unterstützt indigene Gemeinden in Oaxaca, wenn ihre wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte im Energie und Rohstoffsektor verletzt und gefährdet werden.
https://www.chiapas.eu/news.php?id=9894 Continue reading →

Posted by Andrea Steinauer in Communiqués, News

Südmexiko-Newsletter Juli 2018

MEXIKO

Quelle: Pedro Pardo/AFP/Getty Images


Wahlen
Erstmals seit 1940 wurde in Mexiko ein linker Präsident gewählt: Andrés Manuel Lopez Obrador gewinnt die Wahlen. Claudia Sheinbaum von MORENA wird die erste Präsidentin von Mexiko Stadt.

Viele Linke und soziale Bewegungen sind vorsichtig optimistisch, denn einige Personen im neuen Kabinett haben progressive Ideen, andere hingegen deuten eher auf Kontinuität hin, mit sozialdemokratischem Mäntelchen. https://www.rosalux.de/publikation/id/39059/

Wahlsieger in Mexiko bereitet Übergang vor, Gewalt bei Lokalwahlen
https://amerika21.de/2018/07/206079/mexiko-wahlen-lopez-obrador-uebergang

John Holloway: Wut sucht Alternative
www.freitag.de/autoren/der-freitag/wut-sucht-alternative

Die Zapatistas sagen: Sie können den Vorarbeiter wechseln, der Grossgrundbesitzer bleibt der gleiche.
https://desinformemonos.org/podran-cambiar-capataz-finquero-sigue-siendo-ezln/

CHIAPAS

Communiqué von Moises und Galeano und Aufruf zum CompARTE 2018: Für das Leben und die Freiheit (6. – 9. August, im Caracol Morelia)
Die EZLN ruft ebenfalls zu einem Treffen aller auf, die den Indigenen Regierungsrat (CIG) unterstützen. Gefeiert werden soll auch das 15-jährige Jubiläum der zapatistischen Caracoles.
Weiterlesen auf Spanisch…

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Posted by Soli Chiapas in Communiqués, News

Südmexiko-Newsletter April/Mai 2018

CHIAPAS

Quelle: Desinformémonos

Urgent Action zu den Vertreibungen in Aldama
In den Landkreisen Aldama und Chenalhó, in der Nähe vom zapatistischen Regierungszentrum Oventic, werden mehrere Gemeinden seit Februar angegriffen, seit Mitte April verstärkt mit hochkalibrigen Schusswaffen. Der Aggressor ist eine paramilitärische Gruppe aus Manuel Urtilla, Chenalhó. Es existieren Zeugenaussagen, dass diese Gruppe Verbindungen zum organisierten Verbrechen hat und sie von Chenalhós Gemeindepräsidentin Rosa Pérez Pérez kontrolliert wird. Infos auf Deutsch

 

Indigene Gemeinden in Chiapas unter Beschuss

Protestbrief der europäischen Netzwerkes RedproZapa und anderen Solidarischen auf Spanisch

Wir bitten euch, die Urgent Action des Menschenrechtszentrums FrayBa zu unterschreiben, um Druck zu machen. Hier unterschreiben.
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Posted by Andrea Steinauer in Communiqués, Dokumentarfilme, Medien unter Beschuss, Migration, News, Urgent Action!, Windenergie

Erstes internationales zapatistisches Frauentreffen in Morelia

Ein Bericht der Direkten Solidarität vom ersten internationalen Treffen für Sport, Kultur, Politik und Kunst von Frauen, die kämpfen, 8.-10. März 2018 in Morelia, Chiapas

Foto: Sonja Gerth

„Vielleicht erreicht dich der Gedanke, dass es im patriarchal-kapitalistischen System weder Wahrheit, Gerechtigkeit noch Freiheit geben wird. Vielleicht werden wir uns wieder sehen, um dem System Feuer zu legen. Vielleicht wirst du bei uns bleiben, um dieses Feuer zu hüten, damit niemand es löscht, bis nichts weiter bleibt als Asche.
Bis dieser Tag – der Nacht sein wird – gekommen ist, werden wir lernen und trainieren, um uns dem Allerwichtigsten bewusst zu sein. Dieses Allerwichtigste ist, dass nie mehr eine Frau, welcher Farbe, aus welchem Land, welcher Grösse und welchen Alters auch immer, Angst hat.“ (Zitat aus der Abschlussrede).

 

Um die 9000 seien wir gewesen, mehr als 2000 davon Zapatistinnen. Nachdem 5000 registriert waren, stürzte das System ab. Die Delegation der Kurdinnen wurde am Flughafen in Mexiko D.F. wieder ausgeschafft. Das gleiche Schicksal traf auch eine Gruppe Argentinierinnen.Auf zapatistischem Territorium waren noch nie so viele Frauen an einem Treffen versammelt, ausschliesslich Frauen. Wir sind viele.  Continue reading →

Posted by Franziska Bundi in Frauen im Widerstand, News, Reiseberichte

Südmexiko-Newsletter Dezember 2017/Januar 2018

CHIAPAS

Humanitäre Katastrophe in Chiapas / Spendenaufruf
In Chalchihuitán wurden seit dem 13. Oktober über 5’000 Indigene in die Flucht getrieben. Nachdem eine bewaffnete paramilitärische Gruppe am 18. Oktober neun Häuser willkürlich in Brand setzte und Samuel Luna Girón aus Chalchihuitán ermordete, eskaliert nun der Exodus.
Die Vertriebenen leben unter katastrophalen Bedingungen ohne Trinkwasser und ausreichend Nahrung bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Die Behörden sind weiterhin untätig und das chiapanekische Gericht für Landfragen hat Mitte Dezember zugunsten der Gemeinde Chenalhó entschieden, was die Situation für Flüchtlinge erschwert. Lokale Organisationen wie das FrayBa, Sadec und die Diözese von San Cristóbal betreuen die Vertriebenen und denunzieren die anhaltende humanitäre Katastrophe, welche schon mehrere Todesopfer gefordert hat. Dazu hier ein neuer Artikel, ein Bericht der Organisationen vor Ort und ein Brief von medico international schweiz an die Botschaften in Mexiko und der Schweiz.
Über die Partner Südmexiko kann für die Betreuung der Vertriebenen gespendet werden. Continue reading →

Posted by chiapas.ch in Communiqués, News