Gewalt und Unrecht an Frauen ist nicht nur, aber besonders in Mexiko erschreckende und traurige Realität. Dagegen wehren sich mutige und starke Frauen. Die Zapatistinnen wagten vor dem zapatistischen Auftstand den Aufstand der Frauen. Mit dem revolutionären Frauengesetz wiesen sie ihre eigenen Männer in die Schranken. Diese Seite ist “Frauen im Widerstand” gewidmet und sammelt frauenspezifische Texte im Zusammenhang mit den sozialen Bewegungen in Südmexiko.
Das Revolutionäre Frauengesetz
1993 verfasste Ramona mit anderen Frauen das „Revolutionäre Frauengesetz“, über das Frauen und Männer in den Dörfern abzustimmen hatten und sich durchsetzte.
Comandante Ramona war die bekannteste unter den vielen Frauen der Zapatistischen Befreiungsarmee (EZLN) in Chiapas, Mexiko. Sie war eine kleine Person, eine Angehörige der Maya, aber Comandante Ramona überragte alle männlichen Guerillakämpfer, sobald sie das Wort ergriff.
Es lautet:
Frauen, ungeachtet ihrer Rasse, Herkunft, Hautfarbe oder politischer Zugehörigkeit, haben das Recht am politischen Kampf in einer Weise teilzunehmen, den sie nach ihrem Willen und ihren Möglichkeiten bestimmen.
Frauen haben das Recht auf Arbeit und einen gerechten Lohn.
Frauen haben das Recht zu entscheiden, wie viele Kinder sie haben und gross ziehen wollen.
Frauen haben das Recht, in den Angelegenheiten der Gemeinden teilzunehmen und verantwortliche Posten einzunehmen, wenn sie frei und demokratisch gewählt werden.
Die Frauen und ihre Kinder haben das Recht auf besondere Aufmerksamkeit in Hinblick auf ihre Gesundheit und Ernährung.
Die Frauen haben ein Recht auf Bildung.
Die Frauen haben das Recht, ihren Partner frei zu wählen und dürfen nicht zur Eheschliessung gezwungen werden.
Keine Frau darf geschlagen oder körperlich misshandelt werden, weder von Angehörigen noch von Fremden. Versuchte Vergewaltigung oder Vergewaltigung werden streng bestraft.
Frauen können Führungspositionen in der Organisation und militärische Ränge im bewaffneten revolutionären Heer bekleiden.
Die Frauen unterliegen allen Rechten und Verpflichtungen, die in den Gesetzen und Regeln der Revolution festgelegt sind.
Ramona ging früh aus ihrem Dorf weg, um Arbeit zu suchen und kannte die andere Seite von Unterdrückung und Ausbeutung in den Städten. Als Delegierte der Zapatistas besuchte sie die indigenen Dörfer und überzeugte die Frauen, sich den Zapatistas anzuschliessen: „Die Frauen verstanden schließlich, dass ihre Beteiligung wichtig ist, wenn sich diese schlechte Situation ändern soll. Es gibt keinen anderen Weg, Gerechtigkeit zu erreichen, und das ist im Interesse der Frauen!“ Ramona vereinte den Kampf der indigenen Gemeinschaften und den der Frauen innerhalb der Dörfer und Familien.
Comandante Ramona starb 2006 an den Folgen eines Nierentumors. Sie war auf dem Weg nach San Cristóbal, der Stadt, die sie zwölf Jahre zuvor mit ihrer Armee eingenommen hat.
Quelle: linkswende.org