Was ist Café RebelDía?

Das Projekt und der gleichnamige Kaffee Café RebelDía entstanden aus der Solidaritätsarbeit mit der zapatistischen Bewegung in Chiapas heraus. Die Zapatistas gründeten u.a. Kaffeekooperativen, um sich autonom besser behaupten zu können, und dank der internationalen Vernetzung der Solidaritätsstrukturen haben auch wir von der Soligruppe begonnen, zapatistischen Kaffee in der Schweiz zu vertreiben.

 

fein – fair – bio – autonom

  • Café Rebeldía ist ein exzellenter Arabica-Kaffee, produziert von autonomen, mexikanischen Kooperativen aus der Sierra Negra in Puebla und den zapatistischen Gebieten im Hochland von Chiapas.
  • Espresso Rebeldía ist die 2022 lancierte Espressomischung mit 30 % Robusta der Kooperative aus Puebla.
  • Unser Verein steht in persönlichem Kontakt mit den Kaffeekooperativen.
  • Die Bauernfamilien erhalten deutlich mehr als den Fairtrade-Mindestpreis.
  • Zudem werden mit dem Solidaritätsbeitrag (3.50 CHF/Kilo Kaffee (=Verkaufspreis 27 CHF) Projekte der Zapatistas und soziale Bewegungen in Südmexiko unterstützt.
  • Der Kauf dieses „anderen Kaffees“ stärkt die Selbstverwaltung der autonomen indigenen Gemeinden im Widerstand.

Was steckt hinter der täglichen Tasse Kaffee?
Hintergrundinfos zum Leben der Kaffeebauern 

Kaffee ist für uns vor allem ein Genuss- und Suchtmittel. Weniger ist uns bekannt und bewusst, was hinter der Kaffeeproduktion und -handel steckt und wie die heisse Tasse Kaffee auf unserem Tisch landet. Kaffee als klassisches Kolonialprodukt war denn auch eines der ersten Güter, das in Europa zu sogenannten „fairen“ Bedingungen gehandelt wurde.

Der Süden Mexikos ist eines der wichtigsten Kaffeeanbaugebiete Amerikas. Der Kaffee wird in erster Linie von indigenen KleinbäuerInnen, die zu den ärmsten Schichten des Landes zählen, angebaut. Die Kaffeekooperativen, mit denen Café RebelDía zusammenarbeitet, sind einerseits Teil der zapatistischen Bewegung in Chiapas. Ziel der Zapatistas ist der Aufbau einer indigenen Autonomie in Bezug auf die Gesundheit, Bildung und Verwaltung – unabhängig vom mexikanischen Staat. Dabei folgen sie den Ansätzen der solidarischen Ökonomie und ökologischen Landwirtschaft. Die zapatistischen Kaffeekooperativen sind ein wichtiges Instrument, um die Selbstverwaltung zu verwirklichen. Andererseits arbeiten wir mit einer kleinen Kooperative aus dem Bundesstaat Oaxaca zusammen, deren Grundanliegen es ist, sich selbstbestimmt zu organisieren.

Für die meisten Bauernfamilien ist der Kaffee die einzige Einnahmequelle. Sich in einer Kaffeekooperative zu organisieren, bedeutet für sie, den Kaffee nicht nur zu einem gerechteren Preis verkaufen zu können, sondern auch, gemeinsam auf dem Markt aufzutreten. Durch den direkten Verkauf ihres Kaffees zu einem fairen Preis erreichen die Kleinbauernfamilien ein existenzsicherndes Einkommen. Gleichzeitig werden so ihre Bemühungen für die eigenständige Entwicklung indigener Regionen gestärkt. Der Kaffeeanbau ist in Mexiko eine Alternative zur Migration in die USA sowie zur menschenunwürdigen Fabrikarbeit in den Maquiladoras, den Grossbetrieben in zollfreien Produktionszonen.

 

Philipp Gerber: Das Aroma der Rebellion: Zapatistischer Kaffee, indigener Aufstand und autonome Kooperativen in Chiapas, Mexiko
Einblick in den entbehrungsreichen Alltag indigener Gemeinden und die spannenden Prozesse innerhalb einer Kooperative
Aktualisierte Ausgabe mit Vorwort zur Neuauflage als e-Book (2018)
ISBN 978-3-95405-010-9, 196 Seiten, e-Book-Ausstattung: epub

https://www.unrast-verlag.de/neuerscheinungen/das-aroma-der-rebellion-197-197-detail